SLI
Geändert am: 11.04.2024 22:17:16
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EZB-Zinsentscheid zieht die Blicke auf sich: Dow verliert marginal - NASDAQ auf Rekordhoch -- SMI tiefer -- DAX geht unter 18.000 Punkten aus der Sitzung -- Asiens Handel endet uneinheitlich
Der heimische Aktienmarkt zeigte sich am Donnerstag leichter. Der deutsche Leitindex verbuchte deutliche Verluste. Die US-Börsen schlossen uneinheitlich. Die asiatischen Indizes fanden am Donnerstag keine gemeinsame Richtung.
SCHWEIZ
Der Schweizer Aktienmarkt zeigte sich am Donnerstag von seiner schwachen Seite.
Der SMI blieb nach einem schwächeren Start überwiegend im Minus. Letztendlich verlor er 0,26 Prozent auf 11'465,74 Punkte.
Der SPI und der SLI folgten letztlich der negativen Tendenz des Leitindex und schlossen 0,29 Prozent im Minus bei 15'115,27 Zählern bzw. 0,22 Prozent tiefer bei 1'880,93 Einheiten.
Die EZB hat die Leitzinsen unverändert bei einem Bankeneinlagesatz von 4,00 Prozent belassen. Zuvor befragte Analysten waren fest von dieser Entscheidung überzeugt, weshalb die Marktreaktion auch sehr gelassen ausfiel.
Allgemein sind die Anleger wegen der hartnäckigen Inflation und nach dem starken Arbeitsmarktbericht in den USA nicht gerade euphorisch. Wegen der jüngsten Konjunkturzahlen würden die Zinssenkungserwartungen an die US-Notenbank immer weiter nach hinten verschoben, hiess es am Markt. Bislang hielten sich die Aktienmärkte aber trotzdem erstaunlich stabil auf hohem Niveau. "Nun müssen die Firmenergebnisse die Erwartungen schon sehr deutlich übertreffen, damit es nicht trotzdem zu Gewinnmintnahmen kommt", sagte ein Händler. "Die Verkäufe nach dem Motto 'sell the fact' nehmen tendenziell zu", meint ein Börsianer.
Zudem haben heute mit Givaudan und VAT zwei Bluechip-Firmen über ihr Geschäft im ersten Quartal berichtet. "Und da sieht es doch ganz erfreulich aus", meinte ein Händler.
DEUTSCHLAND
Der deutsche Leitindex gab am Donnerstag nach dem Zinsentscheid der EZB nach.
Der DAX hat die Sitzung nahezu unverändert eröffnet. Ab dem frühen Nachmittag fiel er deutlich ins Minus, dabei riss auch die 18'000-Punkte-Marke. Letztlich ging das deutsche Börsenbarometer bei 17'954,48 Punkten (minus 0,79 Prozent) in den Feierabend.
Die EZB hat die Leitzinsen wie erwartet unverändert gelassen. Die Markreaktion fiel eher negativ aus, auch wenn dies vonseiten der Analysten im Vorfeld so erwartet worden war.
Im Gegensatz zur schwächelnden Konjunktur in der Eurozone läuft in den USA die Wirtschaft mit einem nach wie vor starken Arbeitsmarkt rund und macht es der US-Notenbank Fed schwer, die Zinsen angesichts einer weiter hartnäckigen Inflation bald zu senken.
WALL STREET
Die US-Börsen tendierten am Donnerstag uneinheitlich.
Der Dow Jones Index schloss 0,01 Prozent tiefer bei 38'458,29 Zählern. Der NASDAQ Composite gewann daneben 1,68 Prozent auf 16'442,20 Indexpunkte. Das war der höchste Schlusskurs aller Zeiten.
Am Mittwoch hatte eine überraschend hohe Inflation im Monat März die Hoffnungen auf bald sinkende Zinsen in der weltgrössten Volkswirtschaft weiter schwinden lassen. Vor dem Hintergrund insgesamt starker US-Konjunkturdaten und der anstehenden Berichtssaison über das erste Quartal konzentrieren sich die Anleger allerdings schon wieder auf das Positive: Die Widerstandsfähigkeit der Wirtschaft und Unternehmensgewinne. Am Freitag machen die US-Banken JPMorgan, Wells Fargo und die Citigroup mit ihren Quartalsberichten den Auftakt.
Eine der am häufigsten gestellten Fragen nach den Verbraucherpreisdaten sei gewesen, ob nun das Ende des "Bullenmarktes" gekommen sei, schrieb JPMorgan-Marktstratege Andrew Tyler. Doch das sei nicht der Fall, denn für einen sogenannten "Bull Case", ein positives Marktszenario, brauche es keine Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed. "Wenn eine Wirtschaft ihr Potenzial erreicht oder übertrifft, sind in der Regel positive Gewinne und ein positives Umsatzwachstum zu verzeichnen. Diese Kombination löst normalerweise einen Bullenmarkt aus, und dieses Mal ist es nicht anders", konstatierte Tyler.
ASIEN
Am Donnerstag fanden die asiatischen Aktienmärkte keine gemeinsame Richtung.
In Tokio gab der japanische Leitindex Nikkei 225 letztlich 0,35 Prozent auf 39'442,63 Punkte nach.
Auf dem chinesischen Festland zeigte sich der Shanghai Composite hingegen 0,23 Prozent fester bei 3'034,25 Zählern. In Hongkong verlor der Hang Seng derweil 0,26 Prozent auf 17'095,03 Stellen.
Überraschend hohe Inflationsdaten aus den USA haben am Donnerstag mehrheitlich für Abgaben an den Aktienmärkten in Ostasien gesorgt. Die Zinssenkungshoffnungen an den Märkten werden nun weiter ausgepreist. Mit den Daten ist eine erste Zinssenkung der US-Notenbank im Juni noch unwahrscheinlicher geworden, da sich die Inflation in den USA als hartnäckiger erweist als angenommen.
Die US-Verbraucherpreise für März waren im Vergleich zum Vormonat und auch in der Kernrate kräftiger gestiegen als von Ökonomen erwartet. Auch auf Jahressicht fiel die Teuerung deutlicher als prognostiziert aus. Damit ist die Inflation in den USA im März den dritten Monat in Folge höher als erwartet gewesen.
In China lagen die Inflationsdaten dagegen unter den Prognosen. Die Verbraucherpreise für den März stiegen gegenüber dem Vorjahr lediglich um 0,1 Prozent, während Ökonomen mit einem Anstieg um 0,4 Prozent gerechnet hatten. Die niedrige Inflation gibt der People's Bank of China (PBoC) zwar Spielraum für eine Lockerung der Geldpolitik, aber ihre Priorität auf die Stabilität des Yuan könnte die Aussicht für Zinssenkungen auf kurze Sicht einschränken, hiess es von der ING.
Redaktion finanzen.ch / awp / Dow Jones Newswires
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TecDAX | 3’489.24 | -0.69% | |
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NASDAQ 100 | 22’001.08 | -0.43% | |
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SPI | 15’619.46 | 0.25% | |
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