Gefahr durch Inflation |
03.01.2022 22:30:00
|
Chef des norwegischen Staatsfonds blickt besorgt auf künftige Entwicklung am Aktienmarkt
Nicola Tangen, der Chef des norwegischen Ölfonds, rechnet mit schwierigen Zeiten für Anleger. Besonders die starke Inflation bereitet ihm dabei Kopfzerbrechen.
• Marktschwäche dürfte jahrelang anhalten
• Negative Renditen befürchtet
Der norwegische Ölfonds verwaltet für die Zentralbank des Landes ein Vermögen von rund 1,2 Billionen Euro, was ihn zum grössten Staatsfonds der Welt macht. Das Geld stammt aus Norwegens Öl- und Gasförderung und wird unter anderem weltweit in mehr als 9'000 Unternehmen investiert, darunter bekannte Namen wie Apple, Amazon, Microsoft oder auch Volkswagen.
In den 25 Jahren, seit der Fonds 1996 gegründet wurde, konnte er durchschnittlich eine Rendite von sechs Prozent erzielen. Doch nun blickt Fonds-Chef Nicola Tangen düster in die Zukunft, verriet er der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
Langanhaltende Schwächephase
Seit der Fondsgründung "haben wir fast ununterbrochen Kurssteigerungen am Aktienmarkt gesehen. Wenn es bergab ging, hat das nie besonders lang gedauert. Diesmal glaube ich nicht, dass es so schnell wieder bergauf geht. Selbst die Finanzkrise von 2008 sieht im Nachhinein bloss wie eine kleine Delle aus. So wird es nicht weitergehen, davon bin ich überzeugt. Die Zukunft wird für uns weniger attraktiv sein als die Vergangenheit", warnte Tangen in dem Interview.
Der 55-Jährige geht davon aus, dass die von ihm befürchtete Schwächephase an den internationalen Finanzmärkten lange andauern wird: "Wir bereiten uns auf ein Jahrzehnt mit niedrigerer Rendite vor. Vielleicht wird sie sogar negativ".
Gefahr durch Inflation
Dabei sind es weder die Corona-Pandemie, noch die zahlreichen politischen Konflikte, die Nicola Tangen Sorgen bereiten. "Das grösste potentielle Problem ist die Inflation. Ich erkenne überall Inflation: in den Frachtraten, in den Preisen für Metalle und Lebensmittel, in den Baukosten, nach und nach auch in den Löhnen. Ich glaube, das wird noch viel ernstere Folgen haben als zurzeit üblicherweise angenommen wird", erklärte der Fonds-Chef.
Weltweit beobachten Marktteilnehmer mit Sorge die Verbraucherpreisentwicklung. In der Eurozone beispielsweise kletterte die Inflation im November auf ein Rekordhoch von 4,9 Prozent. Gleichzeitig wurde in den USA mit 6,8 Prozent die höchste Teuerung seit Juni 1982 verzeichnet. Die norwegische Notenbank hat die daraus drohende Gefahr erkannt und entsprechend reagiert. So wurde der Leitzins Ende September und dann nochmal Mitte Dezember auf nun 0,50 Prozent angehoben. Ausserdem stellten die Währungshüter für März 2022 eine weitere Anhebung in Aussicht.
"Die Zinsen sind so niedrig wie nie zuvor, die Aktienkurse sind so hoch wie nie zuvor. Eine hohe Inflationsrate führt unter diesen Voraussetzungen dazu, dass wir gleichzeitig mit Aktien und mit Anleihen Geld verlieren", begründete Tangen, warum er gerade in der Inflation die grösste Gefahr sieht.
Erwartungen anpassen
Derzeit sind rund 70 Prozent des Vermögens des norwegische Ölfonds in Aktien angelegt. Doch trotz seiner düsteren Prognosen hält Tangen nichts davon, sich jetzt von Aktien zu trennen. "Mein Eindruck ist, dass unsere Mischung aus Aktien, Anleihen und Immobilien richtig ist." Stattdessen müsse sich etwas anderes ändern: "Was wir verändern müssen, sind unsere Erwartungen an die Zukunft".
Redaktion finanzen.ch
Weitere Links:
Nachrichten zu Volkswagen (VW) AG Vz.
27.12.24 |
Freitagshandel in Frankfurt: LUS-DAX zeigt sich letztendlich fester (finanzen.ch) | |
27.12.24 |
Börse Frankfurt: DAX zum Handelsende auf grünem Terrain (finanzen.ch) | |
27.12.24 |
Handel in Frankfurt: LUS-DAX am Freitagnachmittag mit grünem Vorzeichen (finanzen.ch) | |
27.12.24 |
Aufschläge in Frankfurt: DAX verbucht Gewinne (finanzen.ch) | |
27.12.24 |
Freundlicher Handel: Euro STOXX 50 nachmittags mit positivem Vorzeichen (finanzen.ch) | |
27.12.24 |
Euro STOXX 50-Handel aktuell: Euro STOXX 50 am Freitagmittag im Plus (finanzen.ch) | |
24.12.24 |
DAX 40-Papier Volkswagen (VW) vz-Aktie: So viel Verlust hätte eine Volkswagen (VW) vz-Investition von vor 5 Jahren eingebracht (finanzen.ch) | |
23.12.24 |
MÄRKTE EUROPA/Schwäche der Autos belastet - VW im Rückwärtsgang (Dow Jones) |
Analysen zu Volkswagen (VW) AG Vz.
23.12.24 | Volkswagen Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
23.12.24 | Volkswagen Buy | Jefferies & Company Inc. | |
23.12.24 | Volkswagen Sell | UBS AG | |
06.12.24 | Volkswagen Market-Perform | Bernstein Research | |
03.12.24 | Volkswagen Overweight | Barclays Capital |
Robert Halver: Jahresrückblick 2024 | BX TV
Im ersten Teil des grossen Jahresinterviews wirft David Kunz, COO der BX Swiss, wir mit Robert Halver, Leiter der Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank AG einen Rückblick auf das Jahr 2024.
Wie auch im Jahr 2023 beschäftigt der Krieg in der Ukraine weiterhin die Welt, ebenfalls spitzt sich der Gaza Konflikt zu. Robert Halver erklärt, wie diese Konflikte die Finanzmärkte bewegt haben und welche Auswirkungen die Zinssenkungen der Notenbanken auf die Märkte genommen hat.
👉🏽 Jetzt auch auf BXplus anmelden und von exklusiven Inhalten rund um Investment & Trading profitieren!
Inside Trading & Investment
Mini-Futures auf SMI
Inside Fonds
Meistgelesene Nachrichten
Rohstoffe in diesem Artikel
Erdgaspreis - Natural Gas | 3.64 | -0.03 | -0.79 | |
Ölpreis (Brent) | 74.09 | 0.44 | 0.60 | |
Ölpreis (WTI) | 70.27 | 0.63 | 0.90 |
Börse aktuell - Live Ticker
Dow letztlich tiefer -- SMI und DAX gehen fester ins Wochenende -- Asiens Börsen schliessen uneinigDie US-Börsen zeigten sich vor dem Wochenende deutlich schwächer. Der heimische und deutsche Aktienmarkt notierten am Freitag im Plus. Die asiatischen Aktienmärkte präsentierten sich am Freitag uneins.
finanzen.net News
Datum | Titel |
---|---|
{{ARTIKEL.NEWS.HEAD.DATUM | date : "HH:mm" }}
|
{{ARTIKEL.NEWS.BODY.TITEL}} |