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Höhere Dividende 07.03.2025 17:58:38

Flughafen Zürich-Aktie von verhaltenem Ausblick belastet: Rekordgewinn erzielt

Flughafen Zürich-Aktie von verhaltenem Ausblick belastet: Rekordgewinn erzielt

Der Flughafen Zürich hat 2024 weiter zugelegt.

Der Flughafen Zürich hat mit einem Rekordgewinn 2024 die Corona-Pandemie endgültig hinter sich gelassen. Im laufenden Jahr dürfte nun das Passagieraufkommen neue Höhen erreichen. Dennoch wird ein etwas tieferer Gewinn erwartet.

"Fünf Jahre nach Ausbruch der Pandemie ist wieder Normalität eingekehrt", kommentierte CEO Lukas Brosi am Freitag gegenüber Medien die Jahreszahlen. Der Flughafenbetreiber setzte im letzten Jahr 1,33 Milliarden Franken um. Das sind 7 Prozent mehr als im Vorjahr und 10 Prozent mehr als im letzten Vorkrisenjahr 2019.

Dazu trugen nicht nur die deutlich gestiegenen Erträge aus dem Fluggeschäft bei. Fast die Hälfte der Umsätze kommen inzwischen aus den restlichen Ertragsfeldern.

So ist zuletzt das internationale Geschäft mit Flughäfen in Brasilien, Chile und Indien immer wichtiger geworden. Auch das Immobiliengeschäft hat sich mit dem Prestigebau "The Circle" zu einem wichtigen Ertragspfeiler entwickelt.

Gleichzeitig gelang es dem Flughafenbetreiber, die Ausgaben tiefer zu halten als noch im Vorjahr. Der Betriebsgewinn (EBITDA) stieg damit um 8 Prozent auf 733 Millionen Franken. Es blieb ein rekordhoher Nettogewinn von 327 Millionen. Den Aktionärinnen und Aktionären winkt eine um 40 Rappen höhere Dividende von 5,70 Franken je Anteilsschein.

Passagierrekord in Sicht

Nach den schweren Pandemiejahren sei der Betrieb 2024 wieder ohne grössere Probleme gelaufen, sagte CEO Brosi. "Wir hatten keine Personalengpässe mehr und auch in den Hauptferienzeiten lief der Betrieb sehr gut."

So habe man trotz eines grösseren Passagieraufkommens die Pünktlichkeit verbessert. "Und in den ersten Wochen 2025 sind wir noch einmal besser geworden." Ein Chaos, wie man es teilweise in den vergangenen Jahren am grössten Schweizer Flughafen gesehen hat, erwartet der Flughafen-Chef damit nicht mehr.

Dabei dürften die Passagierzahlen weiter steigen. Für das laufende Jahr erwartet der Flughafen mit 32 Millionen Passagieren erstmals mehr als im Rekordjahr 2019, als es 31,5 Millionen waren.

Mit dem Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum wachse auch das Bedürfnis nach Mobilität, so Brosi. Das betreffe nicht nur die Schweizerinnen und Schweizer, die ins Ausland reisen, sondern auch die Gäste aus dem Ausland.

Mit den wachsenden Passagierzahlen erwartet der Flughafen auch steigende Umsätze. Dennoch rechnet er für 2025 nur mit einem Betriebsgewinn (EBITDA) auf Vorjahreshöhe.

Der Grund sind die steigenden Kosten. Neben der Teuerung fallen dabei Massnahmen ins Gewicht, um als Arbeitgeber attraktiver zu werden, wie Finanzchef Kevin Fleck erklärte. Dazu kommen steigende Investitionsausgaben, nicht zuletzt für den neuen Flughafen in Noida, nahe der indischen Hauptstadt Delhi, der voraussichtlich Ende des zweiten Quartals eingeweiht wird.

Der Nettogewinn wird damit etwas unter Vorjahr erwartet. Ab 2026 dürfte sich die Situation gemäss CFO Fleck dann aber dank Skaleneffekten wieder verbessern.

Flughafen-Zürich-Aktien stehen nach Zahlen unter Druck

Die Aktien vom Flughafen Zürich werden am Freitag im frühen Handel verkauft. Die am Morgen veröffentlichten Zahlen haben die Erwartungen der Analysten zwar mehrheitlich getroffen, der Ausblick wird aber als vorsichtig bewertet. Vor allem die steigenden Betriebskosten sowie die Verzögerung der Flughafeneröffnung im indischen Noida werden bemängelt.

Im SIX-Handel verlor die Flughafen Zürich-Aktie schlussendlich 1,57 Prozent auf 213,80 Franken.

Die EBITDA-Prognose für das laufende Jahr sei schwächer als erwartet, schreiben die Experten von der UBS. Das Unternehmen rechnet aufgrund steigender Betriebskosten mit einer flachen Entwicklung.

Ein weiterer negativer Aspekt sei, dass der Flughafen in Noida voraussichtlich Ende Juni eröffnet werde und damit zwei Monate später als geplant. Dies bezeichnet auch Barclays als eine Enttäuschung.

Dass die Prognose unter dem Konsens liege, hänge auch mit der konservativen Verkehrsschätzung zusammen, die typisch für die Zürcher Politik sei. "Die Verhandlungen über die Flughafengebühren verlaufen wie erwartet zäh", schreiben die Barclays-Analysten weiter. Zudem entwickle sich das Geschäft in Zürich weniger dynamisch als bei den Konkurrenten, was auch auf die Bauarbeiten auf dem Flughafengelände zurückzuführen sei.

Positiv heben die Analysten derweil die angekündigte neue Dividendenpolitik hervor. Neu sollen 50 Prozent des bereinigten Gewinns sowie potenzielle zusätzliche 25 Prozent ausgeschüttet werden. Dies sei eine positive Überraschung, heisst es bei Barclays.

jl/ls

Zürich (awp)

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Bildquelle: Pixeljoy / Shutterstock.com

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