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05.11.2024 11:25:00
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Fraport-Aktie dennoch tiefrot: Fraport bestätigt Jahresprognose, Q3-Gewinn auf Vorjahresniveau
Der Flughafenbetreiber Fraport hat im dritten Quartal bei deutlichen höheren Umsätzen wegen eines Sondereffekts im Vorjahr operativ nur etwas mehr verdient als im Vorjahreszeitraum.
Der Umsatz stieg im Zeitraum Juli bis September um 11,0 Prozent auf 1,354 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um 1,2 Prozent nur geringfügig auf 483,7 Millionen Euro. Grund dafür waren ergebnisverbessernde Kompensationen, die in der Vergleichsperiode im Vorjahr anfielen. Das Konzernergebnis lag mit 273,2 Millionen nahezu auf dem Niveau des Vorjahres von 272,0 Millionen Euro.
Je Aktie verdiente Fraport mit 2,49 Euro 6 Cent weniger als im Vorjahresquartal.
Analysten hatten im Konsens mit einem Umsatz von 1,28 Milliarden Euro, einem EBITDA von 489 Millionen und einem Gewinn von 2,27 Euro pro Aktie gerechnet.
Für das laufende Jahr prognostiziert der Konzern für den Flughafen Frankfurt weiter ein Passagieraufkommen in der unteren Hälfte der Bandbreite von 61 bis 65 Millionen Fluggästen, nach 59,4 Millionen im Vorjahr. Das Konzern-EBITDA wird weiter bei 1,26 bis 1,36 Milliarden Euro gesehen und das Konzernergebnis bei 435 bis 530 Millionen Euro. Für beide Kennzahlen wird in etwa die Mitte der prognostizierten Bandbreiten erwartet.
Fraport erwartet wegen Standortkosten im Winter nur geringes Wachstum
Fraport-Chef Stefan Schulte hat bei der Zahlenvorlage für das dritte Geschäftsquartal gegen hohe Gebühren an deutschen Flughäfen gewettert, die das Wachstum am Flughafen Frankfurt ausbremsten. Die Erholung der Passagierzahlen hat sich im Jahresverlauf stetig abgeschwächt: waren sie im ersten Quartal trotz Streiks noch um gut 10 Prozent gestiegen, waren es im zweiten Quartal 4,5 Prozent und im dritten lediglich 1,8 Prozent.
"Die staatlich regulierten Standortkosten sind in Deutschland zu hoch. Das ist ein wesentlicher Grund dafür, dass unser Heimatmarkt Schlusslicht bei der Erholung des Passagieraufkommens in Europa ist", sagte Schulte laut Pressemitteilung. "In Frankfurt erwarten wir auch aufgrund dieses Wettbewerbsnachteils für die Winterflugplanperiode nur ein geringfügiges Wachstum aufgrund von Basiseffekten."
Kostenbestandteile wie die Luftverkehrssteuer sowie die Luftsicherheits- und Flugsicherungsgebühren in Deutschland gehörten zu den höchsten im Wettbewerb. Schulte zitierte Berechnungen des Flughafenverbandes ADV, wonach auf der Langstrecke die staatlichen Standortkosten am Beispiel eines Fluges in einem Boeing Dreamliner nach New York City mittlerweile 18.303 Euro betrügen. Von Paris aus seien es für das gleiche Ziel, ebenfalls im Dreamliner, nur 6.413 Euro.
"Fluggesellschaften bauen ihr Angebot aufgrund dieser Kostenentwicklung in anderen Märkten aus, wo sie weniger Gebühren an den Staat entrichten müssen", sagte er und appellierte an die Politik in Berlin, zu handeln.
So kündigte die irische Billigfluggesellschaft Ryanair im Oktober an, ihr Angebot an deutschen Flughäfen im kommenden Sommer um 12 Prozent zu reduzieren und begründete dies mit der Luftverkehrssteuer und den hohen Flughafengebühren in Deutschland. Stattdessen will Ryanair in Schweden expandieren, nachdem das nordische Land die Abschaffung seiner Luftverkehrssteuer angekündigt hat.
Im XETRA-Handel verliert die Fraport-Aktie zeitweise 2,03 Prozent auf 49,18 Euro.
DOW JONES
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