Google-Friedhof |
07.08.2024 09:33:00
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Google-Friedhof: Diese Projekte hat Techriese Google ad acta gelegt
Mehr als 200 Projekte hat der Tech-Gigant ausgemustert und damit einen eigenen Friedhof vergangener Projekte geschaffen. Im Folgenden werden einige der einst gewesenen Google-Konzepte vorgestellt.
• Oftmals wird von einem regelrechten Friedhof gesprochen
• Auch Google-Tochter YouTube unterläuft ständigen Veränderungen
Der Tech-Riese Google ist für viele verschiedene Dinge bekannt. Doch eine Sache unterscheidet sich wohl stark von anderen Unternehmen: der waghalsige Ansatz beim Thema Produktentwicklung. Cody Ogden, Frontend-Entwickler der Website "Killed by Google" äussert sich in einem Interview mit dem Portal Fast Company zu den Auswirkungen der unzähligen begrabenen Projekten. Er glaubt, dass andere Unternehmen von der Vorgehensweise des Technologiekonzerns profitieren können, schliesslich sei es ermutigend zu wissen, dass sich selbst bei einem erfolgreichen Unternehmen wie Google nicht jedes Projekt durchsetzt. Andererseits könne es anderen Unternehmen auch als Warnung dienen, denn bei der Einführung neuer Technologien und Projekte sei mit Bedacht vorzugehen. Insbesondere Archivierung und Ausstiegspläne seien bedeutend. Welche Schlüsse man daraus auch ziehen mag, der Google-Friedhof bleibt bestehen. Im Folgenden wird eine kleine Auswahl der begrabenen Projekte vorgestellt.
Google Street View
Google Street View ermöglicht es, anhand von 360 Grad Bildern einen rundum Blick in unterschiedlichste Teile der Welt zu werfen. Dafür existierte bis März 2023 noch eine eigenständige App, diese wurde jedoch eingestellt. Schliesslich kann diese Funktion auch über die Haupt-Applikation Google Maps verwendet werden. Um die Welt zu erkunden, bedarf es also keiner individuellen App mehr und auch eigene Bilder können über die Web-App Street View Studio hinzugefügt werden. Das machte die separate App etwas überflüssig, so das Portal The Verge.
Google Stadia
Der 18. Januar 2023 markiert das Enddatum des Cloud-Gaming-Dienstes Google Stadia. Erst im November 2019 wurde diese Innovation von Google ins Leben gerufen, mit der Botschaft, Google fühle sich "den Spielen verpflichtet", wie Sundar Pichai auf der Game Developers Conference in San Francisco sagte. Stadia ermöglichte es Nutzern Spiele über Chromecast, Chrome-Browser oder mobile Apps zu streamen. Gesteuert wurde das Ganze mittels Wi-Fi-fähigem Peripheriegerät. Obwohl Stadia einige Anwender für sich gewinnen konnte, war es Google nicht genug und das Unternehmen löste Stadia auf, da es nicht den erhofften Anklang fand. Der Verlust exklusiv für Stadia programmierter Spiele stimmte einige Benutzer traurig, dennoch gab es zumindest etwas Gutes: Käufe von Stadia-Hardware wurden vollständig zurückerstattet, so Forbes.
Google Chrome Apps
Google Chrome Apps existierten bereits im Juni 2022 auf keinerlei Plattformen mehr. Eine Chrome App ist eine webbasierte App, welche sich innerhalb des Webbrowsers Google Chrome installieren lässt. Google Chrome Apps spielten jedoch eine so geringe Rolle, dass Google bereits 2016 ankündigte, das Projekt einzustellen. Im Jahr 2016 haben Google zufolge nur rund ein Prozent der Nutzer wirklich aktiv mit Google Chrome Apps gearbeitet. Ein merklicher Verlust scheint es also nicht zu sein.
Google Currents
Ein weiterer Fall für den Google-Friedhof stellt das ehemalige auf Unternehmen ausgerichtete soziale Netzwerk von Google dar: Google Currents. Seit dem 8. August 2023 ist das Produkt des Tech-Riesen nicht mehr verfügbar. Das Nachrichtenportal Forbes führt die Einstellung von Google Currents dabei auf das 2019 eingestellte soziale Netzwerk Google+ zurück, da Google+ durch Google Currents ersetzt wurde. Nach Ende von Google Currents sollen dessen Inhalte nun zu Googles Spaces migrieren, so Forbes.
Google Play Music
Geplant war Google Play Music als die Konkurrenz für Spotify und iTunes und war auf Geräten mit Android-Betriebssystem sogar vorinstalliert. Im Jahr 2011 gestartet, scheiterte das Projekt nach nur neun Jahren und wurde im Oktober 2020 eingestellt. Doch Google Play Music verschwand nicht einfach so, sondern wurde zu YouTube Music. Als das Projekt eingestampft wurde, war es Nutzern laut Business Insider sogar möglich gewesen, alle Songs und Playlists auf YouTube Music zu übertragen.
YouTube Originals
Neben Googles eigenen Projekten ist auch das Tochterunternehmen YouTube ständigen Veränderungen ausgesetzt. YouTube Originals stellten dabei Eigenproduktionen dar, sprich Serien und Filme, welcher unter der Regie von YouTube entstanden waren. Nach mehr als sechs Jahren gab der Videogigant die Auflösung von YouTube Originals bekannt. Begründet wurde die Entscheidung von Chief Business Officer Robert Kyncl mit unterschiedlichen Aspekten. Unter anderem hatte Susanne Daniels, damalige Leiterin von YouTube Originals, ihre Kündigung bekannt gegeben. Ausserdem sei es an der Zeit gewesen, sich auf andere Bereiche zu fokussieren und in diese zu investieren. Dabei wurden mehrere Projekte auf unterschiedliche Plattformen verlagert, beispielsweise "Cobra Kai" wurde von der ehemaligen Konkurrenz Netflix übernommen. Laut dem Portal NBC News waren auf YouTube Originals neben Stars wie Kevin Hart und Paris Hilton auch YouTube-Legenden wie MrBeast oder Lele Pons zu sehen.
YouTube Stories
Auch YouTube Stories wurde eingestellt, am 26. Juni 2023 fand das Projekt des Videogiganten ein Ende. YouTube Stories stand im Gegensatz zu YouTubes eigentlichen Langzeitformaten und funktionierte ähnlich wie die Stories-Funktion von Instagram oder auch Snapchat. Mit einer maximalen Dauer von 15 Sekunden konnten die Kurzvideos rund sieben Tage auf dem Kanal verbleiben und wurden danach unwiderruflich gelöscht. YouTube Stories wurde zugunsten von YouTube Shorts eingestellt, so ein Sprecher von YouTube gegenüber TechCrunch. "Stories werden abgeschafft, damit wir uns auf die Schlüsselbereiche konzentrieren können, die für den Erfolg der Creator wichtig sind. Wir werden weiterhin in die Unterstützung von Creators investieren, damit sie wachsen und sich mit ihrem Publikum über alle Formate hinweg verbinden können", heisst es im Interview mit TechCrunch weiter.
Redaktion finanzen.ch
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