Mögliches Aufwärtspotenzial |
05.05.2024 17:32:00
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Griechenland führt Wirtschaftsrankings an: So steht es jetzt um griechische Aktien
Das einstige Sorgenkind Europas hat sich mittlerweile von seiner verheerenden Schuldenkrise erholt und ist wieder auf Wachstumskurs. Ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um bei griechischen Aktien zuzugreifen?
• Economist wählt Griechenland zur besten Wirtschaft 2023
• Athex Composite mit 40 Prozent Kursplus in 2023
Nachdem Griechenland noch vor zehn Jahren mitten in einer schweren Schuldenkrise steckte, die ganz Europa beschäftigte, hat das Land mittels rigoroser Sparmaßnahmen wieder zurück auf den Wachstumskurs gefunden.
So dürfte das BIP der hellenischen Republik in diesem Jahr um fast drei Prozent wachsen - es nähert sich damit wieder dem Vorkrisenniveau von 2009 an. Wie Reuters schreibt, wächst Griechenland damit auch schneller als der Durchschnitt der Eurozone mit 0,8 Prozent.
S&P hebt Ausblick für Griechenland an
Dass sich das Land auch weiter auf einem guten Weg befinden dürfte, davon zeigte sich jüngst die Rating-Agentur S&P Global Ratings überzeugt und hob den Ausblick für Griechenland von "stabil" auf "positiv" an. Derweil wurde die BBB-Einschätzung bestätigt. Die S&P-Analysten erwarten, dass sich die Staatsschuldenquote durch die sparsame Haushaltsführung auch weiter verringern dürfte. Sollte sich die Netto-Staatsverschuldung im Verhältnis zum BIP weiter abschwächen, sei auch eine Anhebung des Ratings in den nächsten 24 Monaten möglich.
Dass sich der Zustand Griechenland wieder der Normalität annähert, darauf deuten auch die sinkenden Kreditkosten hin, beruft sich Reuters auf einige der größten Anleger des Landes. Auch die griechischen Banken, die im Zuge der Schuldenkrise vom Staat finanziell unterstützt werden mussten, seien nun wieder bereit, privatisiert zu werden. "Wenn die Beteiligung des Staates aus dem Weg geräumt ist, ist das ein Meilenstein. Die griechische Wirtschaft ist in einer guten Verfassung, um von weiterem Wachstum zu profitieren", so Robeco-Asset Manager Wim-Hein Pals laut der Nachrichtenagentur.
Beste Wirtschaft 2023
Tatsächlich hat das britische Wirtschaftsmagazin "Economist" Ende letzten Jahres Griechenland zur besten Wirtschaft des Jahres gewählt. Für die Wahl hat das Wirtschaftsblatt die fünf Wirtschaftsindikatoren Börsenentwicklung, Beschäftigungswachstum, BIP, Inflation und Inflationsbreite in 35 OECD-Staaten unter die Lupe genommen. Es ist der zweite Sieg in Folge für die hellenische Republik. Auf den nachfolgenden hohen Rängen schlossen sich Südkorea, die USA, Israel und Luxemburg an.
Dabei kann sich insbesondere die Börsenentwicklung in Griechenland sehen lassen. So verzeichnete der griechische Leitindex Athex Composite im Jahr 2023 ein Plus von knapp 40 Prozent. Gleichzeitig betrug die Inflationsrate im letzten Jahr lediglich rund 4,16 Prozent. Zum Vergleich: In Deutschland betrug sie 5,9 Prozent. Für 2024 wird für Griechenland eine Teuerung von rund 2,75 Prozent prognostiziert.
Der Economist betitelte den erneuten Sieg Griechenlands als "weiteren unerwarteten Triumpf" und als "bemerkenswertes Ergebnis für ein Land, dessen Name noch vor Kurzem gleichbedeutend mit Missmanagement war", zitiert das RedaktionsNetzwerk Deutschland.
Einstiegspunkt in griechische Aktien gekommen
Angesichts Griechenlands starker Entwicklung könnten sich Anleger die Frage stellen, ob mittlerweile der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um ein Investment in griechische Aktien zu tätigen. Ein Blick auf die Entwicklung unterschiedlicher griechischer Top-Titel zeigt, dass sich ein Investment zu Beginn des Jahres 2023 bis zum Jahresende sehr gelohnt hätte. So blicken die Aktien von Zementproduzent Titan und Mischkonzern Mytilineos auf eine Performance von +80 Prozent zurück. Anleger der Piraeus Bank oder von Aegean Airlines hätten ihr Investment gar mehr als verdoppelt. Insgesamt stellte 2023 für die Athener Börse das zweitbeste Jahr seit 2019 dar.
Für das Jahr 2024 dürften laut dem RedaktionsNetzwerk Deutschland insbesondere Finanzwerte mit Aufstiegspotenzial locken. So konnte der Bankenindex Athens im Jahr 2023 satte 65 Prozent hinzugewinnen, während das KGV der vier systemischen Finanzhäuser National Bank of Greece, Piraeus Bank, Eurobank und Alpha Bank noch preiswert erscheine. Anfang des Jahres hob die Deutsche Bank laut dem Nachrichtenportal denn auch ihre Kursziele für die Kreditanstalten an, die jeweils ein zweistelliges Aufwärtspotenzial suggerierten.
Neben Bank-Aktien werden laut der Nachrichtenplattform in Athener Investmentkreisen für das Jahr 2024 noch andere griechische Namen empfohlen, deren Anteilsscheine sich schon in 2023 besonders positiv entwickelt haben, so Hellenic Telecom, Coca-Cola HBC, Opap, Jumbo, und die bereits erwähnten Titel der Aegean Airlines und von Mytilineos. Allerdings gibt es bei bereits gut gelaufenen Aktien natürlich immer die Gefahr, dass das Aufwärtspotenzial bereits beschränkt sein könnte.
Wer dementsprechend nicht auf einzelne Unternehmen setzen will, könnte ein Investment in einen breiter gestreuten auf griechische Aktien fokussierten ETF in Betracht ziehen, wie den Global X MSCI Greece ETF. Dieser umfasst mittlerweile ein Nettovolumen von 198,98 Millionen US-Dollar und besteht aus 29 Positionen. Die größte Beteiligung ist dabei die griechische Nationalbank mit 13,64 Prozent.
Trotz der Kursgewinne und der positiven Entwicklung Griechenlands bleibt ein Investment in griechische Titel dennoch mit einem Risiko verbunden, dem sich Anleger stets bewusst sein sollten. Ob griechische Aktien ihre Kursrally in 2024 tatsächlich fortsetzen können, bleibt letztlich abzuwarten.
Redaktion finanzen.ch
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