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17.01.2025 10:31:40

Ifo: Parteien haben keine Idee zur Finanzierung der Rente

Von Andrea Thomas

DOW JONES--Das Ifo-Institut hat den Parteien SPD, Union, Grüne und AfD im Wahlkampf vorgeworfen, ihre Versprechen zur Rente ohne tragbare Finanzierung zu machen. Die FDP wurde in der Analyse des Münchner Instituts nicht einbezogen, da sie im Wahlkampf keine konkreten Vorschläge und Versprechen zur Rente gemacht hat. Ifo vermisst bei den anderen Parteien realistische Rentenpläne. Die Ökonomen des Instituts schlagen als langfristig wirksamen Weg zur Stabilisierung der gesetzlichen Rentenversicherung eine Anpassung des Renteneintrittsalters an die Lebenserwartung vor sowie die Renten künftig lediglich an die Inflationsentwicklung anzugleichen, statt an die Zuwachsrate der Nettolöhne.

"Alle grösseren Parteien sind offensichtlich darum bemüht, mögliche Belastungen für die Rentnerinnen und Rentner zu vermeiden und stattdessen die Last auf die aktuellen und kommenden Beitragszahler zu verlegen", sagte Ifo-Ökonom Joachim Ragnitz.

Das Wahlprogramm der SPD sieht ein dauerhaftes Rentenniveau von 48 Prozent vor, ohne die Lebensarbeitszeit verlängern zu wollen. "Mit dem Vorschlag werden die Kosten der Alterung ausschliesslich der erwerbsfähigen Generation auferlegt, die diese über höhere Beiträge oder Steuern zu tragen hat", sagte Ifo-Ökonom Marcel Thum. Demnach würde der Beitragssatz bis 2045 um 1,5 Prozentpunkte auf 22,7 Prozent steigen.

CDU/CSU wiederum hielten in ihrem Programm an der "Rente mit 63" sowie am Renteneintrittsalter mit 67 Jahren ab 2031 fest. Das Rentenniveau sowie der Beitragssatz sollen durch Wirtschaftswachstum stabil gehalten werden. "Durch allgemeine Produktivitäts- und Lohnsteigerungen steigen zwar die Beiträge, aber letztlich auch der Rentenwert und damit die Ausgaben. Aus dem Finanzierungsproblem der deutschen Rentenversicherung kann man daher nicht einfach herauswachsen", kritisierte Thum. Die weiteren Vorschläge zur Stärkung von betrieblicher und privater Vorsorge, sowie eines Kapitalstocks aus staatlichen Mitteln für Kinder, würden zudem die Rentenkassen erst ab 2070 entlasten.

Die Grünen liessen in ihren Rentenplänen offen, wie die kurzfristige Finanzierung der Renten sichergestellt werden könne. Sie sprechen sich ebenfalls für ein stabiles Rentenniveau sowie gegen ein höheres Renteneintrittsalter über 67 Jahre aus. Zudem sollen Beamte und Selbständige künftig in die Rente einzahlen, sowie eine kapitalgedeckte Vorsorge in Form eines "Bürger*innenfonds" eingeführt werden. "Insbesondere eine Ausweitung der Rentenversicherungspflicht auf Beamte würde kurzfristig zu einer Doppelbelastung der öffentlichen Haushalte führen, die dann sowohl die laufenden Pensionszahlungen als auch die Beiträge für das aktive Personal zu schultern hätten", gab Ragnitz zu bedenken.

Das Wahlprogramm der AfD ziele auf eine mittelfristige Erhöhung des Rentenniveaus auf gut 70 Prozent des letzten Nettoeinkommens ab. Finanziert werden solle dies durch eine Erhöhung des steuerfinanzierten Bundeszuschusses an die Rentenversicherung. Politiker sollten künftig ebenfalls in die gesetzliche Rente einzahlen. Beitragssatzerhöhungen sollen über Entlastungen bei der Einkommensteuer ausgeglichen werden. "Die Vorschläge würden zu einer Umschichtung der Finanzierung der Rente führen und das Finanzierungsproblem durch die Rentenerhöhung sogar noch verschärfen", so das Urteil der ifo-Forscher. Der Effekt durch die Einbeziehung von Politikern in die Rentenversicherung sei darüber hinaus vernachlässigbar.

Die Gesamtkosten der Alterssicherung lagen laut Ifo 2023 bei 429 Milliarden Euro und damit bei rund 10 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Bis zum Jahr 2038 würden die Ausgaben zur gesetzlichen Rentenversicherung gegenüber dem aktuellen Wert um mehr als 75 Prozent steigen, während die beitragspflichtigen Einkommen lediglich um 50 Prozent zunehmen, so Ifo.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

DJG/aat/mgo

(END) Dow Jones Newswires

January 17, 2025 04:32 ET (09:32 GMT)

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