Trügerischer Trend |
25.09.2022 14:22:00
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Klumpenrisiko: Darum sollten Anleger bei Investitionen in den SMI Vorsicht walten lassen
Zwar stellt der SMI den Leitindex der Schweizer Börse dar, doch ist er aufgrund seiner Zusammensetzung ein eher schlechter Repräsentant der hiesigen Wirtschaft. Das sollten auch interessierte Anleger im Hinterkopf behalten.
• Ähnliche Entwicklung wie global relevante Börsen nur ein Zufall
• Klumpenrisiko durch Komposition des Index
Der Swiss Market Index, kurz SMI, ist der Leitindex des Schweizer Kapitalmarktes. Er kann in der Regel mit dem Trend an den wichtigsten Börsen der Welt mithalten. Während der S&P 500 im Jahr 2021 fast 27 Prozent hinzugewinnen konnte, legte der Dow Jones um über 18 Prozent zu. Der DAX ist um fast 16 Prozent geklettert, für den EuroSTOXX 50 ging es um etwa 21 Prozent nach oben. Und auch der SMI konnte eine ähnliche Performance hinlegen: Er konnte seinen Kurs im vergangenen Jahr um über 20 Prozent steigern.
Ähnlicher Trend ist nur Zufall
Diese Entwicklung ist jedoch erstaunlich, da der Schweizer Leitindex ein Klumpenrisiko aufweist. Der SMI umfasst 20 Titel, dabei machen die drei grössten Titel etwa 53 Prozent aus, bei den fünf grössten Unternehmen ist man schon bei etwa 70 Prozent des gesamten Index. Eine wirkliche Diversifikation ist demnach nicht gegeben. "Drei eher defensive Titel, Nestlé, Roche und Novartis machen rund drei Fünftel des Index-Gewichts aus und bestimmen die SMI-Bewegung", hält auch die Neue Zürcher Zeitung (nzz) fest.
Während sich die Nestlé-Aktie an der SWX im Jahr 2021 um etwas mehr als 22 Prozent verteuert hat, konnten Roche-Titel im gleichen Zeitraum um fast 23 Prozent zulegen. Die Novartis-Papiere verloren indes allerdings rund 4 Prozent. Wäre der Verlust von Novartis oder eines anderen Riesen im SMI deutlicher ausgefallen oder hätten gar alle drei Unternehmen eine Schwächephase erlebt, hätte dies den SMI durchaus stark beeinträchtigt und er hätte ganz anders abgeschnitten als die anderen global relevanten Börsen. Denn aufgrund ihres Indexgewichts bestimmen quasi Nestlé, Roche und Novartis, ob der SMI steigt oder fällt - auch gegen den Markttrend.
Klumpenrisiko gefährlich für Anleger
Anleger sollten sich diese Dominanz der drei grossen Unternehmen vor Augen führen und im Hinterkopf behalten. "Investoren, die schwergewichtig in Schweizer Aktien investieren und dafür kotierte Indexfonds (ETFs) auf den SMI verwenden, welche genau den Index abbilden, könnten dann eine böse Überraschung erleben, obwohl der ETF doch ‘breit diversifiziert’ ist", heisst es dazu bei der nzz.
Attraktive Alternativen könnten ETFs auf den Swiss Performance Index (SPI) oder den Swiss Leader Index (SLI) sein. Der SPI besteht aus 213 Titeln. Schon durch diese Anzahl der beinhalteten Unternehmen reduziert sich das Risiko gegenüber Investitionen in den SMI. Dennoch bleiben Nestlé, Roche und Novartis Schwergewichte im SPI, wodurch auch das Klumpenrisiko weiterhin bestehen bleibt. Der SLI daneben umfasst die 30 grössten Schweizer Unternehmen - er setzt sich aus dem SMI und den zehn grössten Werten des SMIM zusammen. Er wurde als Alternative zum Blue-Chip-Index SMI lanciert. Die Gewichtung der Titel ist limitiert - kein Unternehmen darf einen Anteil von über neun Prozent haben. Alle Unternehmen, die eine Gewichtung von mehr als 4,5 Prozent haben, dürfen zusammen nicht mehr als 40 Prozent der Gesamtgewichtung ausmachen. Beim SLI besteht damit kein Klumpenrisiko.
Diese Faktoren sollten Anleger, die Interesse am Schweizer Aktienmarkt haben, stets berücksichtigen und entsprechend ihrer Risikopräferenzen handeln.
Redaktion finanzen.net
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