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Ausblick gesenkt 11.02.2025 17:58:00

Landis+Gyr-Aktie knickt ein: Landis+Gyr stellt Geschäft mit E-Auto-Ladestationen in EMEA ein

Landis+Gyr-Aktie knickt ein: Landis+Gyr stellt Geschäft mit E-Auto-Ladestationen in EMEA ein

Der Stromzählerhersteller Landis+Gyr macht nach einer strategischen Überprüfung des EMEA-Geschäfts ernst: Der Verwaltungsrat habe entschieden, das verlustreiche Geschäft mit E-Auto-Ladestationen in der Region einzustellen.

Die daraus folgenden Wertminderungen und Restrukturierungskosten führen zudem zu einer Senkung der Jahresprognose.

"Die Vision von Landis+Gyr, dass Energieversorger eine bedeutende Rolle bei der Einführung und Nutzung von Ladelösungen für Elektrofahrzeuge spielen würden, hat sich nicht wie ursprünglich erwartet materialisiert", teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Zum einen seien die regulatorischen Bedingungen verändert, zum anderen der Wettbewerb hoch.

Daher sei es unwahrscheinlich, dass das Segment "in absehbarer Zeit" die ursprünglich angestrebten Wachstumsraten erreichen und rentabel sein werde.

Aufwendungen von 35 bis 45 Millionen US-Dollar

Das Unternehmen erwartet deswegen für das laufende Geschäftsjahr 2024/25 (April bis März) Wertminderungs- und Restrukturierungskosten von 35 bis 45 Millionen US-Dollar, einschliesslich etwa 10 bis 15 Millionen Dollar als liquiditätswirksame Restrukturierungsaufwendungen.

Das entsprechende Segment wird den Angaben zufolge als "Discontinued Operations" ausgewiesen. Es hatte im letzten gesamten Geschäftsjahr bei einen Umsatz von rund 20 Millionen einen Verlust von 10 Millionen Dollar gemacht.

Auch die Goodwill-Position der Region EMEA sei geprüft worden, schreibt Landis weiter. In Folge werde es für 2024/25 zu einer Wertminderung des Goodwills in Höhe von etwa 100 Millionen Dollar kommen.

Ausblick gesenkt

Der Ausblick für 2024/25 wird entsprechend gesenkt: Neu erwartet das Unternehmen einen Rückgang des Nettoumsatzes um rund 8 Prozent im Vergleich zum Geschäftsjahr 2023/24, getrieben durch die Regionen Americas und EMEA.

Das niedrigere Umsatzniveau bringe auch einen geringeren operativen Leverage mit sich. Zudem führe die Straffung des Produktportfolios in der Region Americas zu einer Wertberichtigung von Lagerbeständen von rund 20 Millionen Dollar, heisst es weiter.

Dies werde auch den bereinigten EBITDA reduzieren. Die entsprechende Marge dürfte sich gemäss den Angaben auf Konzernebene auf rund 10 Prozent belaufen und damit ebenfalls tiefer sein als im Vorjahr. Für die Region EMEA erwartet Landis+Gyr derweil eine positive bereinigte EBITDA-Marge.

Die genauen Zahlen für das laufende Geschäftsjahr werden am 8. Mai vorgelegt.

Landis+Gyr rechnet auch in Americas mit sinkendem Umsatz

Landis+Gyr treibt die geplante Fokussierung auf Amerika voran. Das verlustreiche Geschäft mit E-Auto-Ladestationen in der Region EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika) wickelt der Stromzählerhersteller ab. Allerdings hat sich auch das Geschäft in Amerika, wo der Konzern eine potenzielle Kotierung plant, rückläufig entwickelt.

Der Nettoumsatz in Amerika werde im per Ende März ablaufenden Geschäftsjahr 2024/25 rückläufig sein, teilte Landis am Dienstag mit. Hauptgrund sei die hohe Vergleichsbasis: Im vorherigen Geschäftsjahr profitierte die Region noch von coronabedingt verschobenen Umsätzen von rund 120 Millionen US-Dollar.

Unter Ausklammerung dieses Effektes werde die Region Amerika im laufenden Geschäftsjahr im niedrigen einstelligen Prozentbereich wachsen, hiess es weiter.

Das ist mit ein Grund für eine Prognosesenkung: Neu erwartet das Unternehmen für das Geschäftsjahr 2024/25 einen Rückgang des Nettoumsatzes um rund 8 Prozent und eine EBITDA-Marge von rund 10 Prozent. Im Oktober hatte Landis noch ein tiefes einstelliges Wachstum und eine EBITDA-Marge zwischen 11 und 13 Prozent in Aussicht gestellt.

Amerika als Wachstumstreiber

Landis plant bekanntlich eine Kotierung in den USA. Laut Angaben vom Oktober wird kein Dual-Listing angestrebt.

Der Fokus auf Amerika wurde zuletzt mit überdurchschnittlichen Margen und guten Wachstumschancen begründet. Unter anderem wegen des veralteten Stromnetzes, den stromintensiven Rechenzentren sowie Förderprogrammen für die heimische Wirtschaft.

Per Ende Halbjahr 2024/25 hatte die Region Amerika, zu der auch Japan und Brasilien gehören, einen Umsatzanteil von 60 Prozent und einen Profitabilitätsanteil von 80 Prozent. Die Region APAC hatte einen Umsatzanteil von 9 Prozent und soll unabhängig von einer möglichen Abspaltung des EMEA-Geschäfts im Konzern verbleiben.

Die Landis+Gyr-Aktie fiel an der SIX schlussendlich um 21,83 Prozent auf 49,25 Franken.

Cham (awp)

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Bildquelle: Landis+Gyr

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