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20.01.2014 12:44:34
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Luxus sammelt neue Kräfte
Die Luxusindustrie verbucht derzeit nach langen zuwächsen zwar eine kleine Atempause. Doch die langfristigen Perspektiven sind nach wie vor brillant.
Bentley ist in voller Fahrt. Der Luxuswagenhersteller setzte im vergangenen Jahr mit 10 120 Fahrzeugen so viele Wagen ab wie nie zuvor. Gleiches gilt für Rolls Royce: Die britische Mitbewerberin verkaufte ebenfalls so viele Autos wie nie vorher. 2013 gab es ein Absatzplus von 1,5 Prozent auf 3630 Stück. USA, der Nahe Osten und China sind für den Autobauer die wichtigsten Absatzmärkte.
Vor allem in China sind aber auch andere Luxusgüter mehr und mehr gefragt, beispielsweise Champagner wie Moët aus dem Hause LVMH, Schmuck etwa von Tiffany, Uhren von Swatch, Accessoires und Mode von Richemont, Prada und anderen. Zwar sind Bentley und Rolls Royce als Töchter von VW bzw. BMW nicht börsennotiert - aber die Aktien von anderen Luxusgüterherstellern zählten in den letzten Jahren zu den Top-Performern an der Börse. So schaffte Prada allein 2012 die Kursverdopplung. Swatch, die vor wenigen Tagen 10 Prozent Umsatzplus im Uhren- und Schmuckbereich für 2013 vermeldete, erzielte seit 2012 ein Kursplus von 50 Prozent; Richemont kommt auf +80 Prozent. Die Aktie des Bekleidungsherstellers Burberry hat sich seit 2009 sogar mehr als versechsfacht.
Insgesamt brachten es die 30 Aktien im Dow Jones Luxury Index in den letzten fünf Jahren auf einen durchschnittlichen Wertzuwachs inklusive Dividende von 25,4 Prozent im Jahr. Trotz breitem Börsenaufschwung mit Weihnachtsrally und Januar-Effekt sind nun allerdings viele Titel der Luxusgüterindustrie seit einigen Wochen oder gar schon Monaten im Rückwärtsgang und verlieren dabei nicht selten 5 bis 10 Prozent an Wert. Und dies querbeet durch die Branche. So weist der Dow Jones Luxury Index mit seinen 30 internationalen Titeln für 2013 auf Dollarbasis zwar insgesamt ein Kursplus von 23,6 Prozent aus, im Dezember erlitt er jedoch ein Minus von 0,3 Prozent.
Tatsächlich gab es bei mehreren Luxuswerten zuletzt auch operative Bremsspuren, etwa bei Richemont im Weihnachtsquartal. Dort macht sich nicht nur die Rezession in der Eurozone bemerkbar, sondern auch Anti-Korruptionsgesetze in China. Laut einer Studie der Beratungsfirma Bain & Company legte der Absatz von Luxusgütern in China 2013 lediglich um 2 Prozent auf rund 50 Milliarden Franken zu. Luxus-Uhren verbuchten sogar einen Rückgang von 11 Prozent. Davor gab es noch eine rege Nachfrage nach Luxus-Geschenken im Reich der Mitte - auch als Form der Bestechung. Aus China kommt immerhin weltweit ein Drittel der Luxusgüter-Nachfrage, 30 Prozent des Markts entfielen bisher auf Luxus-Geschenke. Die Luxuskonzerne ziehen ihre Konsequenzen und halten sich mit ihren Marketing- und Vertriebsanstrengungen zurück. Laut Bain wurden in China im vergangenen Jahr bis November lediglich 100 neue Geschäfte von internationalen Luxusmarken eröffnet. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 160. Wie Bain ermittelt hat, konzentrieren sich die Konzerne nun mehr auf Renovierungen bestehender Geschäfte, auf Umbau oder Standortwechsel.
Dennoch ist das Thema Luxus nicht vom Tisch. Es dürfte sich hier eher um eine leichte, vor allem aber vorübergehende Schwäche handeln. Nach Angaben der Credit Suisse und der Wirtschaftsorganisation OECD soll sich die Mittelschicht in Asien zwischen 2009 und 2020 auf 1,7 Milliarden Menschen in etwa verdreifachen und damit zahlenmässig grösser sein als derzeit in Europa und Nordamerika zusammen. Dieser hohe Nachholbedarf bietet damit im Luxussegment für die nächsten Jahre noch hohes Wachstumspotenzial. Bei einem durchschnittlichen Kurs-Gewinn-Verhältnis der Mitglieder im Dow Jones Luxury Index von 16 sind die Aktien dieser Branche angesichts der guten Perspektiven noch nicht einmal sonderlich hoch bewertet.
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