16.05.2017 18:44:48
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MÄRKTE EUROPA/Euro feiert die Wachstumsparty
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Euro ist der Star des Dienstags. Während die europäischen Aktienmärkte ihre Konsolidierung auf hohem Niveau fortsetzten, stieg die Gemeinschaftswährung auf den höchsten Stand seit gut einem halben Jahr. Zur Schlussglocke an den europäischen Aktienmärkten wurde die Gemeinschaftswährung mit 1,1072 Dollar gehandelt und damit nur geringfügig unter dem Tages- und Jahreshoch von 1,1089 Dollar.
Und die Chancen auf einen weiter steigenden Euro stehen gut. Mittelfristig sind laut Marktteilnehmern nun auch Euro-Stände von 1,13 oder 1,15 Dollar wahrscheinlicher geworden. "Die Europäische Zentralbank sorgt für Wachstumsparty nonstop", sagte Alexander Krüger, Volkswirt des Bankhauses Lampe. Das Bruttoinlandsprodukt der Eurozone ist im ersten Quartal mit einer Jahresrate von 1,7 Prozent gewachsen. "Der Aufschwung kommt gefestigt daher", sagte Krüger, der nun mit einer langsamen Normalisierung der Geldpolitik rechnet.
In den USA haben sich dagegen zuletzt einige Wirtschaftsdaten abgeschwächt. "Zudem treten die Probleme von Trump immer offener zutage", sagte ein Händler mit Blick auf die US-Politik. Das nähre die Zweifel an der Umsetzbarkeit seiner Steuerpläne und drücke so zusätzlich auf den Dollar.
Die Kapitalzuflüsse in die Eurozone gingen vor allem in die Peripherie-Anleihen. Der Risikoaufschlag für portugiesische Langläufer ermäßigte sich auf 3,25 Prozent, vor kurzem waren es noch 4 Prozent gewesen. Die Aktien setzten ihre Konsolidierung auf hohem Niveau dagegen fort. Während Dax und Euro-Stoxx-50 um ihre bisherigen Rekordstände herum mehr oder weniger auf der Stelle traten, waren vor allem Branchen mit Nachholbedarf gefragt.
Telekom-Titel unter Führung von Vodafone vorn An der Spitze der Sektoren standen die Telekomaktien, deren Branchenindex 1,2 Prozent gewann. Vodafone stiegen um 4 Prozent. Händler verwiesen auf einen starken Ausblick, der zu Käufen geführt habe. Deutsche Telekom zogen um 1 Prozent an auf 17,65 Euro. Die Deutsche Bank hatte das Kursziel auf 20,25 von 19,80 Euro erhöht. Aktien der Telekom Austria gewannen 6,7 Prozent auf den höchsten Kurs seit fast fünf Jahren.
Fester zeigten sich auch die Nahrungsmittelwerte mit einem Index-Plus von 0,8 Prozent. "Gefragt sind Diageo oder Nestle, die von der neuen Euro-Stärke profitieren", sagte ein Händler. So nähmen sowohl die Wettbewerbsfähigkeit als auch die Absatzmöglichkeiten der schweizerischen und britischen Unternehmen zu. Diageo stiegen um 2 Prozent, Nestle um 1,2 Prozent.
Auch die bisher vernachlässigten Versorgertitel sprangen an. Hier stachen EDF mit einem Plus von gut 7 Prozent heraus.
thyssenkrupp gewannen 4,1 Prozent auf 22,49 Euro und waren damit stärkster DAX-Titel. Händler verwiesen auf Aussagen von Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries. Sie will die Überkapazitäten in der Branche sowie die Stahlsubventionen und die Zölle zum Thema auf dem nächsten G20-Gipfel machen. Daneben verwiesen Händler darauf, dass sich in den vergangen Tagen Berenberg und die Deutsche Bank bullisch geäußert hatten. So hat Berenberg ein Kursziel von 28,50 Euro auf der Aktie stehen.
Staatsfonds aus Singapur senkt Beteiligung an UBS Die jüngsten Gewinner wie die Technologie-, Banken-, Versicherungs- und Industrie-Aktien wurden dagegen eher vernachlässigt. UBS fielen um 2,2 Prozent auf 16,25 Franken. Die vom Staatsfonds GIC aus Singapur am Montag in einem beschleunigten Bookbuilding-Verfahren verkauften 93 Millionen UBS-Aktien wurden zu 16,10 Franken je Aktie bei Investoren platziert, wie ein Händler sagte. Der verbleibende Anteil von GIC von 2,7 Prozent sei nun als Überhang zu werten.
Autoaktien gaben nach schwachen Branchenzahlen etwas nach. Renault fielen um 1 Prozent, BMW um 0,8 Prozent, Daimler um 0,5 Prozent und VW um 0,7 Prozent. Die Neuzulassungen sind im April verglichen mit dem Vorjahresmonat um 6,8 Prozent gefallen, was allerdings auch an Ostern lag.
Der Finanzinvestor Advent könnte laut einem Medienbericht einen neuen Bieterwettstreit um den Arzneimittelhersteller STADA anzetteln. Die Advent International Corp, die bei dem vorherigen Bieterkampf den Kürzeren gezogen hatte, prüfe zusammen mit Shanghai Pharmaceuticals die Abgabe einer neuen Offerte, sagten mit der Sache vertraute Personen der Nachrichtenagentur Bloomberg. An der Börse gab es aber auch Zweifel, ob tatsächlich ein Gegengebot kommt. Für die Aktie ging es im MDAX um 1,4 Prozent nach oben, auf den neuen Rekordstand von 66,38 Euro.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.641,89 +0,01 +0,0% +10,7% Stoxx-50 3.276,11 +4,55 +0,1% +8,8% Stoxx-600 395,91 -0,06 -0,0% +9,5% XETRA-DAX 12.804,53 -2,51 -0,0% +11,5% FTSE-100 London 7.522,03 +67,66 +0,9% +5,3% CAC-40 Paris 5.406,10 -11,29 -0,2% +11,2% AEX Amsterdam 535,76 +0,36 +0,1% +10,9% ATHEX-20 Athen 2.095,67 +17,79 +0,9% +20,4% BEL-20 Brüssel 4.010,58 -13,06 -0,3% +11,2% BUX Budapest 34.078,47 -383,55 -1,1% +6,5% OMXH-25 Helsinki 4.011,87 +9,36 +0,2% +9,0% ISE NAT. 30 Istanbul 118.374,62 +813,38 +0,7% +24,0% OMXC-20 Kopenhagen 989,13 -2,02 -0,2% +11,9% PSI 20 Lissabon 5.243,59 -48,02 -0,9% +11,0% IBEX-35 Madrid 10.982,40 +24,60 +0,2% +17,4% FTSE-MIB Mailand 21.787,90 +83,44 +0,4% +13,3% RTS Moskau 1.112,95 -7,03 -0,6% -3,4% OBX Oslo 657,13 +3,98 +0,6% +6,4% PX-GLOB Prag 1.344,75 +9,30 +0,7% +12,2% OMXS-30 Stockholm 1.653,06 +3,21 +0,2% +9,0% WIG-20 Warschau 2.340,34 -36,81 -1,5% +20,2% ATX Wien 3.146,41 +12,79 +0,4% +20,2% SMI Zürich 9.127,61 +19,36 +0,2% +11,0%DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.20 Uhr Mo, 17.28 Uhr % YTD EUR/USD 1,1072 +0,60% 1,1006 1,0980 +5,3% EUR/JPY 125,31 +0,51% 124,67 124,77 +1,9% EUR/CHF 1,0935 -0,09% 1,0945 1,0946 +2,1% EUR/GBP 0,8576 +0,71% 0,8515 1,1763 +0,6% USD/JPY 113,20 -0,11% 113,32 113,65 -3,2% GBP/USD 1,2910 -0,09% 1,2921 1,2915 +4,6%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,15 49,16 -0,0% -0,01 -13,4% Brent/ICE 51,82 51,82 0% 0,00 -11,6%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.237,27 1.230,70 +0,5% +6,57 +7,5% Silber (Spot) 16,75 16,62 +0,8% +0,13 +5,2% Platin (Spot) 939,00 930,50 +0,9% +8,50 +3,9% Kupfer-Future 2,54 2,54 +0,1% +0,00 +0,9% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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May 16, 2017 12:14 ET (16:14 GMT)
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