04.05.2020 22:25:43
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MÄRKTE USA/Wall Street dreht ins Plus - Ölrally stützt Aktien
NEW YORK (Dow Jones)--Die wieder aufgefrischten Sorgen um amerikanisch-chinesische Spannungen hatten am Montag keinen Bestand an der Wall Street. Bereits im Lauf des Vormittagshandels kamen auf dem gesunkenen Niveau Käufer herein. Am Markt war davon die Rede, dass die Dynamik vom Ölmarkt ausgegangen sei, wo sich die Preise massiv erholten. Dementsprechend waren Energiewerte gesucht, im Dow gewannen Exxon 4 Prozent.
Aber auch Technologiewerte gehörten wieder zu den Favoriten. Die Amazon-Aktie rückte bereits wieder um 1,3 Prozent vor. Sie war am Freitag nach Zahlen eingebrochen, hatte zuvor allerdings im Zuge der Corona-Pandemie kräftig zugelegt. Apple gewannen 1,4 Prozent. Dass der US-Auftragseingang im März noch stärker eingebrochen ist als befürchtet, lastet nicht.
Zunächst wurden die Kurse gedrückt, weil US-Außenminister Mike Pompeo China in der Debatte über den Ursprung der Coronavirus-Pandemie erneut scharf attackiert hat. Es gebe "überwältigende Beweise" dafür, dass der neuartige Erreger aus einem Labor in der chinesischen Stadt Wuhan stamme, sagte Pompeo. Anleger zeigten sich besorgt, dass neue Handelsspannungen die Folge sein könnten.
Der Dow-Jones-Index gewann 0,1 Prozent auf 23.750 Punkte. Der S&P-500-Index stieg um 0,4 Prozent und der Nasdaq-Composite sogar um 1,2 Prozent. Den nur 1.369 (Freitag: 401) Kursgewinnern an der NYSE standen am Freitag 1.569 (2.568) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 63 (39) Aktien.
Zurückhaltend agierten die Anleger auch wegen Aussagen des renommierten Großinvestors Warren Buffett. Zwar klang er prinzipiell optimistisch für die Zukunft der amerikanischen Ökonomie. Doch gegenwärtig sehe er keine Investmentchancen, so Buffett. Als besonders schwierig sieht er die Lage des Luftfahrt- und des Energiesektors sowie die der kleinen Unternehmen. Wenn Buffett sage, ich sehe keine Gelegenheiten, sei das eine wichtige Aussage, sagte Greg Harmon, Gründer und Präsident von Dragonfly Capital.
Die Lockerungen der behördlichen Auflagen im Zuge der Coronavirus-Pandemie verlaufen indes in einigen Bundesstaaten nicht völlig reibungslos. Das warme Wetter treibt die Menschen in den USA auf die Straßen und führt immer häufiger zu Konflikten mit den Gesetzeshütern. Derweil dringt US-Präsident Trump auf eine rasche Beendigung der Auflagen, um den historischen Konjunktureinbruch zu stoppen.
China-Konflikt verliert an Schrecken
Am Rentenmarkt wurde verkauft. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg um 2,4 Basispunkte auf 0,64 Prozent. Die sinkenden Rentennotierungen wurden als Beleg gewertet, dass die Sorgen über einen neuen Konflikt USA-China schon wieder merklich nachließen. Der Dollar legte mit der gestiegenen Verunsicherung allerdings zu, der ICE-Dollarindex gewann 0,5 Prozent.
Die Erdölpreise rückten massiv vor. Teilnehmer verwiesen auf die gedrosselte Förderung in den USA, Kanada und Norwegen, die zu den beschlossenen Senkungen der Opec+ hinzutreten. Allerdings könnte ein neuer Zollkonflikt zwischen China und den USA die ohnehin extrem schwache Nachfrage zusätzlich belasten oder zumindest die Aussicht auf eine Nachfrageerholung dämpfen, hieß es im Handel. Entsprechend volatil zeigten sich auch die Preise. Im späten Geschäft gewann US-Leichtöl der Sorte WTI 8,2 Prozent auf 21,40 US-Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent um 5,6 Prozent auf 27,93 Dollar je Fass.
Der Goldpreis legte um 0,2 Prozent auf 1.703 Dollar je Feinunze zu. Teilnehmer sahen eine kleine technische Gegenbewegung nach der Schwäche im späten April, befördert auch von der neuen Unsicherheit wegen der US-chinesischen Spannungen.
Harte Landung für Luftfahrtwerte
Luftfahrtwerte befanden sich im freien Fall. United Airlines hatte zuletzt von der schlimmsten Krise seit Bestehen der zivilen Luftfahrt gesprochen. Zudem hat Berkshire Hathaway, das Finanzvehikel von Investorenlegende Warren Buffett, den Ausstieg aus dem Sektor bekanntgegeben. Delta Air Lines, United Airlines, American Airlines und Southwest Airlines stürzten um bis zu knapp 8 Prozent ab. Im Schlepptau verloren Boeing 1,4 Prozent. Buffett hatte die Geschäftsentwicklung beim Flugzeugbauer als schwer zu beurteilen charakterisiert. Tyson Foods verloren nach schwachen Quartalszahlen 7,8 Prozent.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 23.749,76 0,11 26,07 -16,78
S&P-500 2.842,74 0,43 12,03 -12,01
Nasdaq-Comp. 8.710,72 1,23 105,77 -2,92
Nasdaq-100 8.834,11 1,33 115,93 1,16
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 0,18 -1,2 0,20 -101,8
5 Jahre 0,35 0,5 0,35 -157,3
7 Jahre 0,53 2,4 0,51 -171,6
10 Jahre 0,64 2,4 0,61 -180,6
30 Jahre 1,29 3,7 1,25 -178,1
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 9:11 Fr, 21:00 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0898 -0,68% 1,0937 1,0977 -2,8%
EUR/JPY 116,32 -0,77% 116,83 117,30 -4,6%
EUR/CHF 1,0526 -0,33% 1,0540 1,0555 -3,0%
EUR/GBP 0,8759 -0,34% 0,8780 0,8789 +3,5%
USD/JPY 106,73 -0,10% 106,80 106,85 -1,9%
GBP/USD 1,2443 -0,33% 1,2457 1,2491 -6,1%
USD/CNH (Offshore) 7,1303 -0,07% 7,1374 7,1387 +2,4%
Bitcoin
BTC/USD 8.867,76 +0,13% 8.592,26 8.715,01 +23,0%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 21,40 19,78 +8,2% 1,62 -64,0%
Brent/ICE 27,93 26,44 +5,6% 1,49 -56,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.703,29 1.700,22 +0,2% +3,08 +12,3%
Silber (Spot) 14,79 15,01 -1,5% -0,22 -17,2%
Platin (Spot) 767,85 765,60 +0,3% +2,25 -20,4%
Kupfer-Future 2,33 2,32 +0,4% +0,01 -17,1%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/raz
(END) Dow Jones Newswires
May 04, 2020 16:25 ET (20:25 GMT)
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