23.04.2020 22:29:46
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MÄRKTE USA/Wall Street gibt Gewinne ab - Schwache Daten setzen sich durch
NEW YORK (Dow Jones)--Die Erholung an der Wall Street nach dem Kurseinbruch zu Wochenbeginn hat sich am Donnerstag zunächst fortgesetzt, im späten Handel gaben die Indizes ihre Gewinne allerdings weitgehend wieder ab. Nachdem die Investoren schwache Konjunkturdaten aus Europa und den USA zunächst gut weggesteckt hatten, setzten sich im späten Verlauf die Sorgen in Bezug auf eine globale Rezession dann wieder durch.
Für zusätzliche Belastung sorgten Berichte, wonach der noch nicht zugelassene Wirkstoff Remdesivir des US-Pharmakonzerns Gilead Sciences zur Behandlung von schwer erkrankten Coronavirus-Patienten enttäuschende Ergebnisse in einer Studie gezeigt haben soll. Dies berichteten die Financial Times sowie die Online-Plattform Staten. In der vergangenen Woche hatten positive Berichte über den Wirkstoff die Aktie von Gilead Sciences noch haussieren lassen und den Gesamtmarkt gestützt, nun fielen die Papiere um 4,3 Prozent.
Der Dow-Jones-Index gewann 0,2 Prozent auf 23.515 Punkte, nach einem Tageshoch bei 23.885 Punkten. Der S&P-500 reduzierte sich um 0,1 Prozent auf 2.798 Punkte. Der Nasdaq-Composite schloss kaum verändert bei 8.495 Punkten. Dabei standen 1.886 (Mittwoch: 2.084) Kursgewinnern an der NYSE 1.066 (881) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 62 (46) Aktien.
Schwache Konjunkturdaten aus Europa und den USA
Für Ernüchterung sorgten unter anderem schwache Konjunkturdaten aus Europa, die das ganze Ausmaß des wirtschaftlichen Einbruchs verdeutlichten. "Wir haben eine deutliche Erholung am Aktienmarkt gesehen, aber ich denke, wir werden eine zweite Schwächephase erleben. Anleger machen sich bewusst, was diese Konjunkturdaten wirklich bedeuten", so Marktstratege Altaf Kassam von State Street Global Advisors.
Auch die US-Konjunkturdaten enttäuschten. Über 4 Millionen Amerikaner haben in der vergangenen Woche angesichts eines historischen Einbruchs auf dem US-Arbeitsmarkt Anträge auf Arbeitslosenhilfe eingereicht. Das waren zwar weniger als zuvor, gleichwohl hatten Volkswirte einen etwas stärkeren Rückgang erwartet. Seit die Coronavirus-Pandemie Mitte März zu weit verbreiteten Betriebsschließungen führte, haben in den USA mehr als 26 Millionen Arbeitnehmer Anträge auf Arbeitslosenversicherung gestellt. Die Aktivität in der US-Wirtschaft ist im April wegen der Auswirkungen der Coronavirus-Krise massiv abgestürzt.
Euro fällt nach EU-Gipfel zurück
Am Devisenmarkt zeigte sich der Euro recht volatil. Zunächst belasteten die schwachen Konjunkturdaten aus der Eurozone und drückten die Gemeinschaftswährung auf ein Tagestief bei 1,0756 Dollar. Anschließend erholte sich die Gemeinschaftswährung wieder und kletterte erneut über die Marke von 1,08 Dollar. Mit den Ergebnissen des EU-Gipfels fiel der Euro dann wieder zurück und notierte im späten US-Handel bei 1,0780 Dollar. Es wurde ein Hilfspaket von mehr als einer halben Billion Euro zur Linderung der Corona-Krise beschlossen, dass am 1. Juni anlaufen soll. Allerdings werde es keine Vergemeinschaftung von Schulden geben, betonte Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Am US-Anleihemarkt sorgten die schwachen US-Konjunkturdaten für leicht steigende Notierungen. Für die Rendite zehnjähriger Papiere ging es im Gegenzug um 2,5 Basispunkte auf 0,60 Prozent nach unten.
Auch der Goldpreis legte zu, die Feinunze kletterte um 1,1 Prozent auf 1.733 US-Dollar. Beflügelt wurde das Edelmetall von den schwachen Konjunkturaussichten in Europa und den USA, aber auch von wachsenden Spannungen im Nahen Osten. Anders als die Ölflut sei Gold gerade in Krisenzeiten wie diesen eher knapp, sagte ein Händler.
Die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten trieben auch die Ölpreise. Die Spannungen zwischen den USA und Iran, die bei einer Eskalation Lieferausfälle zur Folge haben könnten, sorgten für steigende Preise. US-Präsident Donald Trump hat eine Zerstörung iranischer Patrouillenboote angedroht, sollten sich diese erneut US-Kriegsschiffen gefährlich nähern. US-Leichtöl der Sorte WTI verteuerte sich um 23,1 Prozent auf 16,96 Dollar je Fass, Nordseeöl der Sorte Brent um 6,3 Prozent auf 21,65 Dollar.
Berichtsperiode mit Licht und Schatten
Unter den Einzelaktien stiegen Eli Lilly um 2,1 Prozent. Der Pharmakonzern hat im ersten Quartal mehr umgesetzt und bereinigt verdient als erwartet. Hershey verloren dagegen 4,4 Prozent. Der Süßwaren-Hersteller verfehlte die Umsatzerwartungen im ersten Quartal, obwohl das Unternehmen selbst die Folgen der Coronavirus-Pandemie als eher moderat einstuft.
Der Aktienkurs von Alcoa fiel um 3,4 Prozent. Das Unternehmen hat mit den Ergebnissen für das erste Quartal leicht über den Erwartungen des Marktes gelegen. Zudem kündigte der Aluminiumkonzern Maßnahmen zur Abfederung der negativen Auswirkungen der Pandemie an.
Die Intel-Aktie schloss mit einem Minus von 1,8 Prozent. Hintergrund war ein Bloomberg-Bericht, wonach Apple ab 2021 den Verkauf von Computern mit eigenen Prozessoren plant. Der Konzern beabsichtige, nächstes Jahr mindestens einen Mac mit einem eigenen Chip auf den Markt zu bringen, arbeite aber derzeit an drei Prozessoren, hieß es in dem Bericht mit Bezug auf mehrere ungenannte Quellen weiter. Ein Apple-Sprecher wollte den Bericht nicht kommentieren. Die Apple-Aktie verlor 0,4 Prozent.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 23.515,26 0,17 39,44 -17,60
S&P-500 2.797,80 -0,05 -1,51 -13,40
Nasdaq-Comp. 8.494,75 -0,01 -0,63 -5,33
Nasdaq-100 8.641,50 -0,27 -23,14 -1,05
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 0,22 0,4 0,21 -98,5
5 Jahre 0,35 -1,4 0,37 -157,0
7 Jahre 0,51 -1,3 0,52 -174,1
10 Jahre 0,60 -2,5 0,62 -184,5
30 Jahre 1,18 -4,4 1,22 -188,8
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:37 Mi, 17:32 % YTD
EUR/USD 1,0780 -0,40% 1,0824 1,0828 -3,9%
EUR/JPY 116,01 -0,51% 116,73 116,77 -4,8%
EUR/CHF 1,0522 +0,04% 1,0517 1,0517 -3,1%
EUR/GBP 0,8726 -0,55% 0,8758 0,8786 +3,1%
USD/JPY 107,60 -0,13% 107,84 107,84 -1,1%
GBP/USD 1,2352 +0,18% 1,2359 1,2324 -6,8%
USD/CNH (Offshore) 7,0916 -0,11% 7,0849 7,0987 +1,8%
Bitcoin
BTC/USD 7.528,01 +6,10% 7.064,01 7.106,51 +4,4%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 16,96 13,78 +23,1% 3,18 -71,5%
Brent/ICE 21,65 20,37 +6,3% 1,28 -66,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.733,39 1.714,80 +1,1% +18,59 +14,2%
Silber (Spot) 15,25 15,20 +0,3% +0,05 -14,6%
Platin (Spot) 770,25 759,65 +1,4% +10,60 -20,2%
Kupfer-Future 2,31 2,29 +0,9% +0,02 -17,7%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/ros
(END) Dow Jones Newswires
April 23, 2020 16:29 ET (20:29 GMT)
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