13.12.2024 10:45:39
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MARKT-AUSBLICK/Nach der US-Notenbank ist das Jahr vorbei
DOW JONES--Mit einer auf Besitzstandswahrung ausgerichteten Handelswoche rechnen Händler in der kommenden Woche. Falls von der US-Notenbank am Mittwoch keine grossen Überraschungen kommen, darf das Jahr 2024 als beendet betrachtet werden. Alle wichtigen Daten für die Fed wie Verbraucherpreise (CPI) und Arbeitsmarktbericht sind veröffentlicht worden, die Marktteilnehmer konnten sich ihr eigenes Bild daraus machen und für die Fed-Sitzung korrekt positionieren. Die Chance, dass davon niemand mehr überrascht wird, ist hoch.
Allerdings findet am Freitag der Grosse Verfalltag der Dezember-Optionen und -Futures an den internationalen Terminbörsen statt. Er markiert üblicherweise das Ende des echten Handelsgeschäfts eines Jahres. Die Bücher werden dann geschlossen, die noch folgende Restwoche zwischen Weihnachten und Neujahr wird wegen Feiertagen, Urlaub und dünner Handelsumsätze von professionellen Anlegern kaum noch genutzt.
Hohe Index-Absicherungen - Die Jahresgewinne werden festgenagelt
Da Anleger aber ungern in einen Grossen Verfalltag mit hohem Volatilitätrisiko gehen, wenn davor eine Fed-Sitzung mit Überraschungspotenzial stattfindet, dürften sie ihre Terminmarkt-Positionen schon davor bereinigt haben. De facto dürfte damit das Hauptgeschäft der kommenden Woche bereits bis Dienstag erledigt sein.
Schon jetzt ist an den Märkten eine hohe Absicherungsaktivität zu verzeichnen. Denn mit diesem Jahresverlauf von über 20 Prozent Plus im DAX können Anleger wirklich zufrieden sein, warum sie also noch unnötig riskieren. Daher waren Tage zu beobachten, an denen mehr als drei Puts auf einen Call in Indexoptionen auf den Euro-Stoxx-50 umgingen. Im DAX gab es zahlreiche Tage mit Put-Call-Ratios über 2. Schliesslich hätte noch zu Beginn des Jahres kaum jemand an einen DAX-Stand deutlich über der 20.000er-Marke geglaubt.
Selbst im DAX konnte man so richtig danebengreifen
So richtig freuen können sich nur Anleger direkt im Index. Bei Einzelwerten im DAX war es dagegen leicht, auch danebenzugreifen, denn bislang stiegen nur 26 der 40 DAX-Mitglieder ins Plus. Und wer den DAX schlagen wollte, hatte es noch schwerer: Das gelang nur 15 Werten. Vor allem der zwischenzeitliche Absturz von Schwergewichten wie den Autowerten von um die 30 Prozent machte Probleme. Hier hat inzwischen eine Aufholjagd eingesetzt, die Händler auch für den Jahresanfang erwarten. "Man sieht überall, das in die Nachläufer und Verlierer dieses Jahres reingekauft wird", sagte ein Händler. Besonders offensichtlich sei dies in Autowerten und Chemie.
Europas Notenbanken haben geliefert wie gewünscht
Mit Blick auf die internationalen Notenbanken bekommen die Märkte weiter, was sie wollen. Die Schweiz hat mit einem grossen Zinsschritt von 50 Basispunkten überrascht, die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Zinsen um die erwarteten 25 Basispunkte gesenkt. Überrascht hat sie allerdings mit einer sehr konservativen Senkung der Wachstumsprognose von 1,3 auf 1,1 Prozent BIP-Wachstum im kommenden Jahr, heisst es dazu vom Vermögensverwalter MainSky. Diese könnte sie in Zukunft weiter absenken und damit die nächsten Zinssenkungen rechtfertigen.
Die Strategen der Commerzbank erwarten daher eine Reihe weiterer EZB-Zinssenkungen. So im Januar und dann auch im März, und dazu noch eine Option für den Notfall mit einer 50-Asispunkte-Zinssenkung. Problematisch für Anleger könnte der Unterschied zwischen Europa und den USA werden: So sieht Vontobel eine zunehmende Divergenz bei der Politik von EZB und Fed, da die Zentralbanken versuchen, mit ganz unterschiedlichen Fundamentaldaten umzugehen.
Ausblick der US-Notenbank wichtig - Weniger US-Zinssenkungen als erhofft
Bei der US-Notenbank kommende Woche wird man daher genau zuhören, wie sie sich die Zukunft vorstellt. Denn die ungebremst starke Wirtschaft macht hier die Inflationsbekämpfung wichtiger als das Ankurbeln der Konjunktur. Daher könnten die Märkte auf das falsche Pferd setzen, wenn sie mit einem ungebremsten Zinssenkungspfad in den USA rechnen.
Bei der Fondsgesellschaft Carmignac geht man davon aus, dass die Fed in der nächsten Woche ihre zweite Zinssenkung um 25 Basispunkte in Folge vornehmen wird - aber dann ihren Zinssenkungszyklus schon im ersten Quartal 2025 auf einem Plateau von 4 Prozent beenden wird. Dies dürfte viele Marktteilnehmer überraschen, denn die CME-Zinswahrscheinlichkeiten zeigen, dass mehr als 50 Prozent von ihnen auf Zinssätze unter 4 Prozent bei der Fed-Sitzung im Juli setzen.
Bis dahin fliesst aber noch viel Wasser die diversen Bäche hinunter. Von der Ukraine über Syrien bis hin zu Donald Trump, der China-Konjunktur und deutschen Neuwahlen gibt es immer neue Risiken, die von den Notenbanken neue Einschätzungen erfordern. Anleger sollten daher nun ihre DAX-über-20.000-Fonds absichern und sich auf Weihnachten freuen.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mod/ros
(END) Dow Jones Newswires
December 13, 2024 04:45 ET (09:45 GMT)
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