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20.10.2021 17:46:19
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Nestlé-Aktie legt schlussendlich kräftig zu: Nestlé wächst weiter stark - Preisanpassungen beschleunigt
Der weltgrösste Nahrungsmittelkonzern Nestlé ist auch im dritten Quartal kaum zu bremsen gewesen.
Nestlé ist in den Monaten Juli bis September (Q3) aus eigener Kraft um 6,5 Prozent gewachsen, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. Dabei haben Preissteigerungen von 2,1 Prozent zu diesem Wachstum beigetragen. Mengenmässig verkaufte Nestlé 4,4 Prozent mehr.
Nach den bereits sehr starken Vorquartalen mit Wachstumsraten von 8,6 und 7,7 Prozent ergibt sich für die Neunmonatsperiode ein organisches Wachstum von 7,6 Prozent. Der Umsatz betrug knapp 63,3 Milliarden Franken. Das Wachstum sei dabei von den meisten Regionen und Kategorien getragen worden, heisst es in der Mitteilung.
Mit den vorgelegten Zahlen übertrifft Nestlé die Erwartungen der Analysten, die gemäss AWP-Konsens für das dritte Quartal nur mit einem organischen Wachstum von 3,8 Prozent gerechnet hatten. Auch schneidet Nestlé deutlich besser ab als der französische Konzern Danone, der am Dienstag seine Zahlen vorgelegt hatte. Dieser ist nur dank Preiserhöhungen gewachsen, hat im dritten Quartal aber mengenmässig weniger verkauft.
Moderate Preissteigerungen
Die Inflation ging auch an Nestlé nicht spurlos vorbei. Man habe sich bemüht, die Inflation der Inputkosten und die Versorgungsengpässe gut zu bewältigen. Im dritten Quartal habe man die Preise "auf verantwortungsvolle Weise erhöht", wird Nestlé-Chef Mark Schneider in der Mitteilung zitiert.
Zudem habe Nestlé in Innovation, Digitalisierung und Nachhaltigkeit investiert, was laut Schneider aber das Wachstum weiter unterstützt habe, indem Nestlé die Relevanz und Differenzierung seiner Angebote verbessert habe.
Kaffee und Tierfutter gefragt
Auch im dritten Quartal 2021 haben sich die Kassenschlager Kaffee und Tiernahrung für Nestlé ausgezahlt. Beim Kaffee legten alle drei Hauptmarken - Nescafé, Nespresso und Starbucks - zu. Bei den Starbucks-Produkten war das Wachstum mit 15,5 Prozent am stärksten. Nestlé hat in den ersten neun Monaten für 2,2 Milliarden Franken Produkte der Marke Starbucks verkauft.
Beim Tierfutter - Nestlé hat Marken wie Purina oder Felix in seinem Sortiment - gönnten die Tierhalter ihren Lieblingen in der Berichtsperiode offenbar besonders gerne Premium-Marken wie Purina Pro Plan, Fancy Feast oder Purina One. Auch die Veterinärprodukte seien gut verkauft worden, heisst es in der Mitteilung.
Vegitrend bleibt stark
Auch Fertiggerichte und Kochhilfen haben laut der Mitteilung ein hohes einstelliges Wachstum verzeichnet. Zudem gab es bei den vegetarischen Fertigprodukten und dem Fleischersatz erneut ein starkes Wachstum. Hier verzeichnete Nestlé Wachstumsraten im zweistelligen Bereich.
Vor allem die Marke Garden Gourmet, die beispielsweise vegane Burgerpatties oder pflanzliches "Poulet" anbietet, habe stark dazu beigetragen und die Produktpalette sei weiter ausgebaut worden.
Die Neuausrichtung auf die Premiummarken beim Wasser scheint sich für den Konzern auszuzahlen. Das Wassergeschäft, das in der Vergangenheit eher schwächelte, wuchs um 4,3 Prozent. Dazu hat laut der Mitteilung in erster Linie die Marke S.Pellegrino beigetragen.
Nestlé baut sein weltweites Wassergeschäft bereits seit längerem um und konzentriert sich nun vermehrt auf internationale Premiummarken und Mineralwasser. Dafür hat sich Nestlé beispielsweise von seinen regionalen Quellwassermarken und dem Geschäft mit gereinigtem Wasser und den Getränkelieferservices in den USA und Kanada getrennt und Premium-Wassermarken wie die amerikanische Essentia aufgekauft.
Jahresausblick erhöht
Für das Gesamtjahr erhöht Nestlé wegen des guten Quartalsergebnisses erneut die angepeilten Ziele. Das Unternehmen strebt ein organisches Wachstum zwischen 6 und 7 Prozent an. Zuvor lagen die Erwartungen noch bei einem Wachstum von 5 bis 6 Prozent.
Die operative Marge sieht Nestlé allerdings nach wie vor bei den bereits zuvor kommunizierten 17,5 Prozent, was die anfängliche Zeitverzögerung der Inflation der Inputkosten und der Preisgestaltung sowie die einmaligen Integrationskosten im Zusammenhang mit der Übernahme der Kernmarken von The Bountiful Company widerspiegle, heisst es.
Nestlé beschleunigt im dritten Quartal Preisanpassungen
Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé hat im dritten Quartal auf die Inflation der Inputkosten reagiert. Nebst Massnahmen wie einem optimierten Produktmix oder Effizienzsteigerungen drehte der Konzern an der Preisschraube. Nun blicken die Anleger gespannt auf die Entwicklung im kommenden Jahr.
"Im dritten Quartal nahmen wir verantwortungsvoll Preisanpassungen vor", wird Nestlé-Firmenchef Mark Schneider in einer Mitteilung zum Quartalsbericht vom Mittwoch zitiert. Konkret erhöhte der Konzern die Preise im dritten Quartal um 2,1 Prozent. Über die gesamte Neunmonatsperiode beträgt die Erhöhung des Pricings 1,6 Prozent.
Gemäss Angaben anlässlich der Halbjahrespräsentation im Sommer müsste Nestlé die Preise im Gesamtjahr um rund 2 Prozent erhöhen, um erwartete Kostensteigerungen von 4 Prozent ausgleichen zu können.
Verkaufsvolumen gehalten
Anders als bei der Konkurrentin Danone, die ihre Quartalsergebnisse am Dienstag präsentierte, hat bei Nestlé durch die erhöhten Preise aber die verkaufte Menge bislang nicht abgenommen. Im Gegenteil: Nestlé konnte das Verkaufsvolumen in den Monaten Juli bis September um 4,4 Prozent steigern.
Bei Danone ging das Volumen dagegen im dritten Quartal um 0,8 Prozent zurück. Der Konzern hat aber auch deutlich grössere Preisanpassungen vorgenommen. So erhöhte er seine Preise im dritten Quartal um ganze 4,6 Prozent.
Kaffee-Inputkosten als grosses Fragezeichen
An der am Nachmittag angekündigten Telefonkonferenz von Nestlé dürften sich die Analysten nun besonders dafür interessieren, wie fest Nestlé die Preisschraube im kommenden Jahr drehen muss, um mit der Inflation Schritt zu halten. An einer im September abgehaltenen Anlegerkonferenz hatte Nestlé-Finanzchef François-Xavier Roger angegeben, dass sich die Inputkosten nicht so schnell wieder verringern dürften: "Wenn wir von 2022 sprechen, ist es wahrscheinlich, dass die Inflation der Inputkosten im nächsten Jahr höher sein wird als in diesem Jahr", so Roger.
Im Jahr 2021 hätten sich vor allem Milchprodukte und Fleisch verteuert. 2022 dürften sich die Preissteigerungen hingegen eher beim Kaffee zeigen. Und die Produktkategorie "Getränke in Pulverform und flüssig", zu der Kaffee gehört, ist mit einem Umsatzbeitrag in der Neunmonatsperiode von knapp 28 Prozent mit Abstand die wichtigste Kategorie. Werden die Inputkosten dort höher, dürfte Nestlé diese Kosten also auch an den Handel und die Konsumenten weitergeben müssen.
Angesichts der Preisvereinbarungen gibt es dabei allerdings eine zeitliche Verzögerung, wie Roger sagte. Dies gelte insbesondere für Europa.
Für das laufende Jahr gibt sich Nestlé jedoch zuversichtlich, die bereits zum Halbjahresergebnis kommunizierte, angepeilten operative Marge von 17,5 Prozent zu erreichen. Bei der Präsentation des Halbjahresergebnisses hatten die höheren Kosten bei Nestlé noch dafür gesorgt, dass der Konzern seine Margenerwartungen etwas nach unten anpassen musste.
Nestlé-Aktien nach überraschend hohem Q3-Wachstum sehr stark gefragt
Die Aktien von Nestlé sind am Mittwoch mit starken Gewinnen in den Handel gestartet. Zum einen hat der weltgrösste Nahrungsmittel-Hersteller mit seinen Q3-Umsatzzahlen die Erwartungen beim Quartalswachstum deutlich übertroffen, zum anderen hatten die Aktien im Vorfeld der Zahlen aus Angst vor Enttäuschungen stark an Wert eingebüsst.
Zum Handelsschluss gewannen die Nestlé-Papiere 2,66 Prozent auf 115,96 Franken. Am Vortag hatten die Papiere zum Schluss allerdings 1,8 Prozent eingebüsst, was diesen Anstieg damit etwas relativiert. Das Jahreshoch von 117,44 Franken rückt aber wieder näher. Der Gesamtmarkt (SMI) notiert dank der Nestlé-Avance gegenüber dem Schlussstand vom Vortag um rund 0,7 Prozent höher.In Expertenkreisen wird insbesondere das organische Wachstum in Höhe von 6,5 Prozent im dritten Quartal hervorgehoben, dies trotz starken Vorjahreswerten. Es hat den AWP-Konsens um volle 2,7 Prozentpunkte übertroffen und sich gegenüber den sehr hohen 8,6 Prozent aus dem zweiten Quartal nicht allzu stark verlangsamt.
Positiv sei dabei zu werten, dass der Anstieg grösstenteils auf RIG (Volumen/Mix) und nicht auf die Preisgestaltung zurückzuführen sei, heisst es etwa bei Goldman Sachs dazu. Was die regionale Leistung betreffe, so hätten die Zonen AMS und EMENA positiv überrascht, während AOA herausfordernd geblieben sei.
Die ZKB betont vor allem auch, dass das überraschend starke organische Umsatzwachstum breit abgestützt sei. Von den sieben Produktkategorien würden über den Neunmonatszeitraum fünf ein Wachstum von mindestens 6,4 Prozent erzielen, mit den margenstarken Bereichen Kaffee und Heimtiernahrung als Lokomotiven.
Die Analysten von Barclays sprechen von einem "glänzenden" Ergebnis, das die gestrige Schwäche der Aktien wettmache. Man habe zwar erwartet, dass die Zahlen besser ausfallen würden als der Konsens. Das Ausmass sei aber bemerkenswert.
Entsprechend hat der Konzern auch die Wachstumsprognose für das Gesamtjahr 2021 auf 6 bis 7 Prozent (von 5-6%) angehoben, was wenig überraschend in Analystenkreisen gut ankommt. Barclays meint sogar, dass dies immer noch zu wenig sein könnte angesichts der 7,6 Prozent nach 9 Monaten.
Margen-Aussagen positiv gesehen
Positiv wird bei den Analysten ausserdem vermerkt, dass Nestlé offenbar ab nächstem Jahr wieder eine leichte jährliche Margenverbesserung anstrebe. Dank Hedges, der Einkaufsmacht und den starken Produktkategorien dürfte Nestlé das verstärkt inflationäre Umfeld gut meistern können, meint man bei der ZKB.
Die Analysten von Bernstein meinen: "Was wir wirklich alle erwartet haben, waren zusätzliche Aussagen zu Rohstoffen und Margen." Die Aussagen seien aber unverändert geblieben (Prognose von 17,5% in diesem Jahr, dann eine moderate Verbesserung im nächsten Jahr), und Nestlé habe nicht von einer Verschlechterung der Lage gesprochen. Stattdessen investiere das Unternehmen weiterhin in die Wiederherstellung der Landwirtschaft und in seine ESG-Agenda. Bei einem derartigen Wachstum dürfte es einige operative Hebelwirkungen geben, um Rückgänge bei den Rohstoffen ausgleichen zu können.
tv/tt
tv/ttVevey (awp)
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