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07.01.2017 16:26:03
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Nestlé: Neustart für den Dividenden-Star
Der Nahrungsmittel-Konzern Nestlé verfehlt schon wieder sein Wachstumsziel. Ulf Schneider, der neue Chef, soll den Schweizer Traditionskonzern nun fit machen.
von Sven Parplies, Euro am Sonntag
Die Begrüßung war herzlich: Um fast drei Prozent stieg der Kurs der Nestlé-Aktie, als der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern im Sommer den Namen seines neuen Chefs verkündete. Mit dem Start in das neue Jahr ist es nun so weit: Ulf Mark Schneider, zuvor Chef des Gesundheitskonzerns Fresenius, rückt offiziell an die Spitze. Die Privatbank Vontobel sieht Nestlé vor einer neuen Ära.
Die Schweizer haben unter Investoren eigentlich einen guten Ruf. Bekannte Marken wie Nescafé, Kitkat und Alete bringen verlässliche Einnahmen. Der Konzern ist finanziell kerngesund, erwirtschaftet solide Margen, die Dividende steigt regelmäßig.
Nestlé ist aber auch ein schwerfälliger Riese. Mehr als 2.000 Marken, 335.000 Angestellte, Läden in 189 Ländern - das alles ist schwer zu koordinieren. Der Schwung früherer Jahre ist verloren gegangen. Um fünf bis sechs Prozent soll der Umsatz nach Vorstellung der Konzernführung jährlich zulegen. Für 2016 traut man sich lediglich 3,5 Prozent zu. Damit hätten die Schweizer ihr selbst gesetztes Ziel zum vierten Mal in Serie verfehlt.
Ein Blick in die Bilanz legt die Problemzonen offen: Das Süßwarengeschäft schrumpfte in den ersten neun Monaten 2016 um 1,4 Prozent, bei Milchprodukten und Speiseeis konnte der Konzern nur um 0,6 Prozent zulegen. Wie auch andere Unternehmen der Branche hat Nestlé mit wachsendem Druck durch Billigmarken, lokale Konkurrenten und das in etlichen Ländern schwache Wirtschaftsumfeld zu kämpfen. Trotz seiner starken Marken kann der Konzern die Preise nicht mehr so deutlich anheben wie in früheren Jahren.
Die Entscheidung für Schneider als neuen Chef zeigt, wohin der Weg von Nestlé führen soll: weniger Tiefkühlkost und Schokolade - mehr Gesundheit.
Große Hoffnung setzt man auf das Geschäft mit gesundheitsfördernden Nahrungsmitteln. Das ist bislang nur ein kleiner Teil von Nestlé. Der Bereich Health Science produziert Ergänzungsmittel, die in Apotheken verkauft werden, oder auch medizinische Nahrungsmittel für chronische Kranke. Mit solchen Produkten sind höhere Margen zu erzielen als mit Schokolade.
Man wolle die "anerkannte Nummer 1 in Ernährung, Gesundheit und Wohlbefinden sein", heißt es bei Nestlé. Schneider bringt gute Voraussetzungen mit, dass diese Marketingfloskel mit Leben gefüllt wird. Der Gesundheitskonzern Fresenius stellt in seiner Sparte Kabi unter anderem Nahrung für chronisch erkrankte Patienten her.
Das klassische Kerngeschäft wird Nestlé auch unter dem neuen Chef nicht aufgeben, das Sortiment aber wohl aufmischen. Man müsse auf Veränderungen der Märkte "schneller reagieren als bislang und das Portfolio anpassen", fordert Schneiders Vorgänger Paul Bulcke, der den Vorsitz im Verwaltungsrat übernehmen wird. Analysten sehen vor allem das Süßwarengeschäft, das zuletzt knapp zehn Prozent des Konzernumsatzes ausmachte, als Verkaufskandidaten.
Die Aktie bewegt sich in der Heimatwährung seit zwei Jahren behäbig seitwärts. Die Dividende wird wohl nicht mehr so stark steigen wie früher, bleibt aber das wichtigste Argument für die Aktie. Bei etwas mehr als drei Prozent liegt die Dividendenrendite im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Die Redaktion sieht Nestlé unverändert als ein solides Investment für langfristig orientierte Anleger. Der neue Chef sollte zudem neuen Schwung bringen.
Die Begrüßung war herzlich: Um fast drei Prozent stieg der Kurs der Nestlé-Aktie, als der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern im Sommer den Namen seines neuen Chefs verkündete. Mit dem Start in das neue Jahr ist es nun so weit: Ulf Mark Schneider, zuvor Chef des Gesundheitskonzerns Fresenius, rückt offiziell an die Spitze. Die Privatbank Vontobel sieht Nestlé vor einer neuen Ära.
Die Schweizer haben unter Investoren eigentlich einen guten Ruf. Bekannte Marken wie Nescafé, Kitkat und Alete bringen verlässliche Einnahmen. Der Konzern ist finanziell kerngesund, erwirtschaftet solide Margen, die Dividende steigt regelmäßig.
Nestlé ist aber auch ein schwerfälliger Riese. Mehr als 2.000 Marken, 335.000 Angestellte, Läden in 189 Ländern - das alles ist schwer zu koordinieren. Der Schwung früherer Jahre ist verloren gegangen. Um fünf bis sechs Prozent soll der Umsatz nach Vorstellung der Konzernführung jährlich zulegen. Für 2016 traut man sich lediglich 3,5 Prozent zu. Damit hätten die Schweizer ihr selbst gesetztes Ziel zum vierten Mal in Serie verfehlt.
Ein Blick in die Bilanz legt die Problemzonen offen: Das Süßwarengeschäft schrumpfte in den ersten neun Monaten 2016 um 1,4 Prozent, bei Milchprodukten und Speiseeis konnte der Konzern nur um 0,6 Prozent zulegen. Wie auch andere Unternehmen der Branche hat Nestlé mit wachsendem Druck durch Billigmarken, lokale Konkurrenten und das in etlichen Ländern schwache Wirtschaftsumfeld zu kämpfen. Trotz seiner starken Marken kann der Konzern die Preise nicht mehr so deutlich anheben wie in früheren Jahren.
Die Entscheidung für Schneider als neuen Chef zeigt, wohin der Weg von Nestlé führen soll: weniger Tiefkühlkost und Schokolade - mehr Gesundheit.
Große Hoffnung setzt man auf das Geschäft mit gesundheitsfördernden Nahrungsmitteln. Das ist bislang nur ein kleiner Teil von Nestlé. Der Bereich Health Science produziert Ergänzungsmittel, die in Apotheken verkauft werden, oder auch medizinische Nahrungsmittel für chronische Kranke. Mit solchen Produkten sind höhere Margen zu erzielen als mit Schokolade.
Man wolle die "anerkannte Nummer 1 in Ernährung, Gesundheit und Wohlbefinden sein", heißt es bei Nestlé. Schneider bringt gute Voraussetzungen mit, dass diese Marketingfloskel mit Leben gefüllt wird. Der Gesundheitskonzern Fresenius stellt in seiner Sparte Kabi unter anderem Nahrung für chronisch erkrankte Patienten her.
Das klassische Kerngeschäft wird Nestlé auch unter dem neuen Chef nicht aufgeben, das Sortiment aber wohl aufmischen. Man müsse auf Veränderungen der Märkte "schneller reagieren als bislang und das Portfolio anpassen", fordert Schneiders Vorgänger Paul Bulcke, der den Vorsitz im Verwaltungsrat übernehmen wird. Analysten sehen vor allem das Süßwarengeschäft, das zuletzt knapp zehn Prozent des Konzernumsatzes ausmachte, als Verkaufskandidaten.
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