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Besser als ChatGPT und Co? 27.01.2025 22:13:00

NVIDIA-Aktie sackt massiv ab: OpenSource-KI "DeepSeek" wirbelt weitere KI-Aktien durcheinander

NVIDIA-Aktie sackt massiv ab: OpenSource-KI

Das chinesische Startup DeepSeek sorgt mit seinem neuesten KI-Modell DeepSeek-R1 für Aufsehen. Berichte über dessen Kosteneffizienz und Leistungsfähigkeit werfen Zweifel an den hohen KI-Investitionen der USA auf. Die Märkte reagierten empfindlich - Titel mit KI-Bezug gerieten unter Druck.

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• KI-Startup DeepSeek sorgt mit neuestem KI-Modell für Aufsehen
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• Aktien mit KI-Bezug mit deutlichen Ausschlägen

Das chinesische KI-Startup DeepSeek hat mit seinem neuen Modell DeepSeek-R1, das in der vergangenen Woche veröffentlicht wurde, die Tech-Welt in Aufruhr versetzt. Trotz eines Entwicklungsbudgets von lediglich 5,6 Millionen US-Dollar bietet das Modell laut "Handelsblatt" eine Leistung, die mit den Angeboten von OpenAI oder Meta vergleichbar ist, bei denen ähnliche Durchbrüche ungefähr das Zehnfache gekostet hätten. Im Gegensatz zu diesen Giganten soll DeepSeek-R1 jedoch nicht nur kosteneffizienter sein, sondern auch auf weniger leistungsstarken Chips laufen können. Handelsbeschränkungen der USA erschweren China seit einiger Zeit den Zugang zu modernsten Chips, das Modell von DeepSeek setzt allerdings laut "Bloomberg" vor allem auf leicht zugängliche Open-Source-Technologie - und das offenbar mit grossem Erfolg. Nutzer lobten zudem laut dem Nachrichtenportal die Transparenz des KI-Modells, dass seinen "Denkprozess" während der Reaktion auf die Nutzeranfrage sichtbar mache.

DeepSeek als Weckruf für den KI-Markt

Investor Marc Andreesen lobte das chinesische KI-Modell via X als einen "der erstaunlichsten und beeindruckendsten Durchbrüche, die ich je gesehen habe".

"DeepSeek zeigt, dass es möglich ist, leistungsstarke KI-Modelle zu entwickeln, die weniger kosten", kommentierte Vey-Sern Ling, Geschäftsführer bei Union Bancaire Privée, laut "Bloomberg". Dies könne "möglicherweise die Investitionsargumente für die gesamte KI-Lieferkette entgleisen lassen, die von den hohen Ausgaben einer kleinen Handvoll Hyperscaler getrieben werden", so der Experte weiter.

Das DeepSeek-Produkt sei "zutiefst problematisch für die These, dass die erheblichen Kapital- und Betriebsausgaben, die Silicon Valley getätigt hat, der beste Weg sind, um dem KI-Trend zu begegnen", sagte auch Nirgunan Tiruchelvam, Leiter für Verbraucher und Internet bei Aletheia Capital mit Sitz in Singapur, laut dem Nachrichtenportal. "Es stellt die enormen Ressourcen in Frage, die der KI gewidmet wurden".

DeepSeek setzt KI-Titel unter Druck

Die Debatte um das chinesische KI-Start-up DeepSeek sorgt am Montag für teils kräftige Kursbewegungen. Experten wollen die jüngsten Entwicklungen zwar nicht überbewerten. Gleichwohl könnte die Diskussion eine Konsolidierung der teils hohen Bewertungen im Tech-Bereich auslösen, so ein Börsianer.

So weckt die Debatte bei Investoren Sorgen mit Blick auf die Bewertungen von Tech-Werten wie den KI-Chipspezialisten NVIDIA, Broadcom und AMD oder des Software-Konzerns Microsoft. Die NVIDIA-Aktie knickte daraufhin im Handel an der NASDAQ um 16,92 Prozent auf 118,07 US-Dollar ein.

Der Chipkonzern NVIDIA hat nach dem Schock um angeblich drastisch günstigere KI aus China auf einen Schlag so viel Wert an der US-Börse verloren wie kein anderes Unternehmen zuvor. Der Börsenwert brach am Montag zeitweise um mehr als 460 Milliarden Dollar ein. NVIDIA war damit immer noch 2,903 Billionen Dollar wert.

Damit verlor NVIDIA den Status als wertvollstes börsennotiertes Unternehmen wieder an den iPhone-Konzern Apple, dessen Aktien um 3,25 Prozent gewannen. Der Softwareriese Microsoft, für dessen Papiere sich ein Minus von 2,14 Prozent ergab, überholte NVIDIA nach Börsenwert ebenfalls und setzte sich auf Rang 2 der wertvollsten Unternehmen weltweit. Bei den Anteilsscheinen von Broadcom zeigten sich massive Verluste in Höhe von 17,40 Prozent auf 202,13 US-Dollar. AMD-Papiere schlossen im NASDAQ-Handel 6,37 Prozent tiefer bei 115,01 US-Dollar.

Für den technologielastigen US-Index NASDAQ Composite ging es derweil mehr als drei Prozent abwärts. Allerdings hatte der Index 2024 auch um rund 25 Prozent zugelegt, nach einem Anstieg um mehr als 50 Prozent im vorangegangenen Jahr 2023.

An der japanischen Börse gerieten die Halbleiterindustrie-Ausrüster Tokyo Electron und Advantest sowie der Tech-Investor SoftBank deutlich unter Druck. Tokyo Electron verloren letztlich 4,90 Prozent auf 25.805 JPY, während der NVIDIA-Zulieferer Advantest um 8,61 Prozent auf 9.185 JPY nach unten rauschte. Die SoftBank-Aktie schloss in Tokio 8,32 Prozent tiefer bei 9.681 JPY. Die Aktie von Merit Interactive kletterte in Shenzhen hingegen letztlich um 20,02 Prozent auf 24,10 CNY. Das Unternehmen hatte laut "Bloomberg" bereits vor Kurzem in einem offiziellen Dokument erklärt, dass man das KI-Modell von DeepSeek in das Marketing integriert habe.

Am deutschen Markt wurden Aktien wie AIXTRON, Siltronic, SUSS MicroTec, Kontron und Infineon im Auge behalten. Die AIXTRON-Aktie verlor im XETRA-Handel 5,57 Prozent auf 13,14 Euro, SUSS MicroTec-Papiere sackten 9,14 Prozent auf 45,25 Euro ab, während Infineon-Aktien 1,88 Prozent auf 33,38 Euro verloren und es für Anteilsscheine von Siltronic um 1,64 Prozent auf 43,28 Euro abwärts ging.

KI-Gewitter belastet Siemens Energy besonders

Der Highflyer Siemens Energy gehört am Montagmorgen zu den grössten Leidtragenden des KI-Gewitters aus China. Von ihrem Rekord am Freitag bei über 60 Euro stürzten die Papiere des Energiekonzerns via XETRA 19,95 Prozent auf 48,32 Euro ab. Seit Ende 2023 hatten sie sich bis Freitag gut verfünffacht. Dabei trieb sie insbesondere KI-Fantasie, die nun durch die heisse Debatte um das chinesische Start-up DeepSeek einen kräftigen Dämpfer erhielt.

Da half es auch nicht, dass Alexander Virgo von der Bank of America angesichts des vom neuen US-Präsidenten ausgerufenen Energienotstands eine Kaufempfehlung mit einem Ziel von 80 Euro aussprach.

Redaktion finanzen.ch/ AWP

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Bildquelle: Deemerwha studio / Shutterstock.com,Den Rise / Shutterstock.com

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