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Glasfaserausbau 27.05.2020 22:11:00

Offensive Swisscom-Konkurrenz: Das ist das Ziel der überraschenden Partnerschaft von Sunrise und Salt

Offensive Swisscom-Konkurrenz: Das ist das Ziel der überraschenden Partnerschaft von Sunrise und Salt

Swissom gerät in Bedrängnis. Denn mit Swiss Open Fiber schliessen sich Sunrise und Salt gegen den gemeinsamen Konkurrenten zusammen. Geplant ist die Investition einer Milliardensumme. Das Ziel: schweizweit High Speed Breitband bereitstellen.

• Sunrise und Salt verkünden strategische Partnerschaft
• Kampfansage an Platzhirsch Swisscom
• 1,5 Millionen Haushalte im Visier

Bisher war in Sachen Glasfaserausbau vor allem von Kabelnetzbetreibern und Swisscom die Rede. Doch nun gesellt sich Swiss Open Fiber hinzu. Erst vor gut einer Woche verkündeten Telekomkonzern Sunrise und Mobilfunknetzbetreiber Salt ihre Pläne zum Ausbau des Breitbandnetzes: Die Sunrise Communication AG und die Salt Mobile SA intendieren, im Rahmen ihrer Partnerschaft eine "führende Fiber-to-the-home-Plattform" (kurz FFTH) zu erschaffen. Was hinter dem ambitionierten Vorhaben steckt.

Sunrise und Salt Partnerschaft: Digitalisierung im Blick

Über ihr Joint Venture Swiss Open Fiber wollen die beiden Mobilfunker modernste Breitbandtechnologie in den suburbanen Raum bringen - 1,5 Millionen Haushalte hat die Glasfaser-Offensive dabei im Blick. In der zugehörigen Pressemitteilung heisst es: "Mit dieser Schweizer Initiative wollen Sunrise und Salt massgeblich zur Digitalisierung und Verbesserung der Energieeffizienz beitragen, zum Vorteil der Kunden sowie des Wirtschaftsstandortes Schweiz."

Es soll sich zukünftig um eine offene Plattform handeln. Das heißt, Wettbewerber erhalten die Möglichkeit die erschaffene Infrastruktur zu nutzen, als Hauptmieter fungieren jedoch Sunrise und Salt. Damit folgt das Projekt bewährten Konzepten in anderen europäischen Ländern. Der Startschuss für das Rollout soll im vierten Quartal dieses Jahres erfolgen.

Swiss Open Fiber: Woher kommen die Milliarden?

Finanziert werden soll das Ganze mit bis zu drei Milliarden Franken, anvisiert wird ein Zeitraum von fünf bis sieben Jahren. Wie die beiden Schweizer Unternehmen bekanntgaben, wird es einen Kapitalgeber geben. Doch um wen es sich bei dem Geldgeber handeln wird, blieb bisher unter Verschluss. Zunächst verlauteten die beiden Glasfaser-Partner, "Gespräche mit potenziellen Kapitalpartnern sowie finanzierenden Banken aufgenommen" zu haben. Entsprechende Übereinkünfte plane man in den nächsten Monaten zu treffen. Klar ist jedoch bereits, dass die Aktien des Joint Ventures in gleichen Anteilen von Salt, Sunrise und dem zukünftigen, noch unbekannten Kapitalgeber gehalten werden sollen.

Dass ein Finanzinvestor mit Eigenkapital einspringen soll, bewahrt die beiden Mobilfunker davor, eine hohe Schuldensumme aufzubauen. Für die Kunden und die Konkurrenz ist das gleichermassen ein positiver Aspekt: Denn der Kapitalgeber dürfte besonders die Rendite im Auge behalten, was den Wettbewerb fair gestalten dürfte - denn die Bevorzugung von Salt und Sunrise bleibt da unwahrscheinlich.

Mehr schnelles Internet: Ambitionierte Pläne als Kampfansage?

Bislang mussten sich Salt und Sunrise damit begnügen, bestehende Leitungen von Swisscom oder Kabelnetzbetreibern zu mieten, um ihre Kunden mit schnellem Internet versorgen zu können. Doch mit ihrem Joint Venture starten die beiden kleineren Mobilfunker nach Swisscom eine ambitionierte Offensive. Aktuell sind rund ein Drittel der Schweizer Haushalte ans Glasfasernetz angebunden, heisst es bei Glasfasernetz Schweiz. Erreicht das Joint Venture tatsächlich die angekündigte Zahl von weiteren 1,5 Millionen, würde es sich insgesamt um eine Verdopplung der an Glasfasernetz angebundenen Haushalte handeln.

Salt-CEO Pascal Grieder erklärte welche Wichtigkeit und Nützlichkeit die beiden Konzerne in ihrem Joint Venture sehen: "Die zunehmende Bedeutung von flexiblen und virtuellen Arbeits- und Lernmodellen wird den Bedarf an leistungsfähigen Breitbanddiensten in den Schweizer Haushalten weiter vorantreiben." Immer mehr Menschen sind auf schnelles Internet angewiesen. Und die Corona-Krise zeigte innerhalb dieser Thematik auf, wie schnell das derzeitig verfügbare Netz an seine Grenzen kommt.
Ging es bislang zu langsam voran mit dem Ausbau des Glasfasernetzes? Zumindest wurde Kritik hinsichtlich dessen immer wieder aufgeworfen. Konkurrenten hätten Swisscom sogar vorgeworfen, den Glasfaserausbau absichtlich zu verzögern, berichtet die Neue Zürcher Zeitung (NZZ).

Swisscom und Swiss Open Fiber: Lückenlose Abdeckung unmöglich?

Zuletzt verkündete der als "blaue Riese" betitelte Konzern mit seiner kürzlich verkündeten Glasfaser-Offensive ebenfalls 1,5 Millionen Haushalte mehr erreichen zu wollen, genauso viele wie das Joint Venture der Konkurrenz in den Blick genommen hat. Bei alleiniger Betrachtung dieser Zahlen dürften sich zukünftig insgesamt 90 Prozent aller Schweizer Haushalte über eine Datenübertragung mit hoher Geschwindigkeit freuen - eine fast lückenlose Abdeckung. Allerdings wird schnell klar, dass dies nicht realistisch sein dürfte. Denn diese illustrative Glasfaserzukunft stösst auf wirtschaftliche Grenzen. Denn selbst auf sehr spärlich bewohnte Regionen müsste das Netz ausgebaut werden. Mancherorts rechnet sich das wahrscheinlich jedoch nicht. Gegenüber NZZ bezweifelte auch der Salt-Chef, dass beide Zahlen nebeneinander bestehend erzielt werden könnten.

Mit der Intention, eine "landesweite Infrastruktur" zu schaffen und diese "im Vergleich zu anderen europäischen Ländern" zu verbessern, wie die beiden Konzernchefs verlauteten, haben die Schweizer Konzerne ihre Ziele jedenfalls hoch angesetzt. Ob die anvisierten Zahlen tatsächlich umgesetzt werden können oder Swisscom nicht doch noch reingrätscht oder gar mitspielt, bleibt abzuwarten. Von Interesse für Investoren dürfte zunächst auf jeden Fall sein, wen Salt und Sunrise als Finanzinvestor für Swiss Open Fiber gewinnen können.

Redaktion finanzen.ch

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Bildquelle: Keystone,SEBASTIAN DERUNGS/AFP/Getty Images

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