Musk überzeugt Investoren |
11.08.2017 17:39:18
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Ramsch-Rating egal? Die Tesla-Anleihe erfreut sich grosser Beliebtheit
Anleihe-Investoren gelten in der Regel als schwierigeres Publikum als Aktien-Anleger. Dennoch wickelt Tesla-Chef Elon Musk die Interessenten der Tesla-Anleihe förmlich um den kleinen Finger. Ist die Tesla-Anleihe doch besser als ihr Rating?
Niedrige Zinssätze lassen Anleihe-Investoren zuschlagen
Auch wenn Tesla wohl nicht mehr als 5 Prozent auf die "Junk-Bonds" wird zahlen können - für die Anleihe-Investoren ist dies offenbar genug, den aktuell extrem niedrigen Zinssätzen sei Dank. Dass die Anleger dabei ganz offenbar die Augen vor der Tatsache verschließen, dass Tesla immerhin rekordverdächtige 1,16 Milliarden Dollar im zweiten Quartal verbrannt hat, ist zumindest bemerkenswert. Marty Fridson, Chief Investment Officer von Lehmann Livian, versuchte sich gegenüber "Bloomberg" an einer Erklärung: "Es ist ein großer Deal für Tesla, was per Definition jedoch bedeutet, dass es kein guter Deal für die Investoren sein kann. Der Grund dafür ist, dass sich die Kapitalmarktzinsen in der Nähe eines Rekordtiefs befinden und die Risikoprämien geringer ausfallen, als sie sollten. Tesla zieht daraus einen Vorteil".
Profitiert Tesla vom "Halo Effect"
Aber reichen niedrige Zinssätze allein aus, um Investoren scharenweise in Ramsch-Papiere wie die Tesla-Anleihe zu treiben. Kevin Mathews, Global Head of High Yield bei Aviva Investors Americas, behauptete ebenfalls gegenüber "Bloomberg": Nein. Seine Erklärung für den großen Zulauf für das Tesla-Papier ist Teslas "Halo Effect": "Der Halo Effect ist real", so Mathews, "Wir haben das bereits bei Netflix gesehen. Leute kannten Netflix als große Marke und als Netflix an die Märkte kam, kauften die Leute." Nicht weniger verlangt nun Musk ganz offen von seinen Anleihe-Investoren. Solide schwarze Zahlen kann der Tesla-Chef nicht in die Waagschale werfen - lediglich Teslas positives Image und die Vision, die letztlich auch viele Tesla-Kunden teilen. Immerhin gibt es aktuell über eine halbe Million Vorbestellungen für den Model 3. Und das, obwohl die Kunden weder den endgültigen Preis noch die konkrete Ausstattung des Modells, noch den genauen Lieferzeitpunkt ihres Wagens kennen.
Was haben die Anleihe-Investoren davon?
Mit Visionen lassen sich im Allgemeinen eher Aktien-Käufer fangen, als Anleihe-Investoren. Ein Aktienkurs mag in luftige Höhen steigen, doch Anleihe-Investoren können lediglich auf den ihnen versprochenen Kupon bis zum Ende der Anleihe-Laufzeit hoffen. Dreh- und Angelpunkt bleibt also schlicht die Bonität des Unternehmens. Und hier steht Tesla schlecht da. Die Rating-Agentur Standard & Poor’s bewertete Tesla mit "B-" - und stempelte das Papier damit zum "Junk-Bond" ab. Das Risiko, dass Investoren ihr Geld also nicht zurückbekommen, soll demnach bei der Tesla-Anleihe eher hoch sein - vor allem im Vergleich mit Branchengrößen wie Ford und GM, die ein weitaus besseres Rating vorweisen können. Warum die Investoren dennoch bei der Tesla-Anleihe zugreifen, scheint schwer zu verstehen, doch es hat mit einiger Wahrscheinlichkeit mit der Langzeitperspektive zu tun. Möglicherweise teilen auch viele Anleihe-Investoren Musks Vision, dass Tesla als Elektro-Pionier in Zukunft eine große Rolle auf dem Automarkt spielen wird.
Nun wird es spannend. Die Roadshow endet heute, die Platzierung der Anleihe steht also unmittelbar bevor. Eine Besonderheit ist, dass es sich dieses Mal zum ersten Mal nicht um eine Wandelanleihe handelt, die Investoren gegebenenfalls in Aktien umtauschen könnten. Dennoch dürfte die Tesla-Anleihe Zuspruch finden, nicht zuletzt der erhofften Rendite wegen. Offizielle Hinweise dazu wird es jedoch wohl erst nach der Roadshow geben.
Redaktion finanzen.ch
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