21.04.2020 17:56:52
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XETRA-SCHLUSS/Rückschlag - Öl-Crash lässt Anleger vorsichtig werden
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Turbulenzen an den Ölmärkten haben am Dienstag zunehmend auf die Aktienmärkte übergegriffen. Der DAX verlor 4 Prozent auf 10.250 Punkte. "Der Ölpreis-Crash lässt die Anleger zweifeln, ob sich die Weltwirtschaft tatsächlich schnell erholt", sagte ein Marktteilnehmer. Denn nun gerieten nicht nur die Preise für kurzfristig anstehende Öllieferungen unter Druck, sondern auch die Preise für Lieferungen im zweiten Halbjahr und Anfang 2021. "Der Ölmarkt glaubt offensichtlich nicht mehr an eine deutliche Erholung der Wirtschaft und damit der Ölnachfrage im zweiten Halbjahr", sagte ein Händler. Das sei auch ein schlechtes Zeichen für die Aktienmärkte.
Am Vortag war US-Öl zur Lieferung im Mai erstmals überhaupt im Minus gehandelt worden - phasenweise sogar mit rund 40 Dollar je Barrel. Grund waren Sorgen, die bereits vollen Lager könnten weitere Lieferungen derzeit nicht mehr aufnehmen. Trotzdem war der Markt da noch der Meinung, die Situation werde sich im zweiten Halbjahr mit einer Konjunkturerholung wieder durchgreifend bessern. Diese Erwartung wurde nun stark gedämpft.
Die Aktien der BASF fielen um 5,5 Prozent, der Konzern ist über seine Tochter Wintershall im Öl- und Gasgeschäft vertreten. Noch stärker verloren allerdings mit den Konjunktursorgen Infineon mit einem Minus von 8,1 Prozent und MTU, die 7,6 Prozent abgaben. Mit einem Minus von 6,6 Prozent lagen auch SAP sehr schwach im Markt.
SAP-Führungswechsel wirft Fragen auf
Die endgültigen Geschäftszahlen von SAP lagen zwar weitgehend im Rahmen der Erwartungen. Für mehr Gesprächsstoff sorgte aber, dass der Softwareriese die Doppelspitze nach gut einem halben Jahr schon wieder aufgibt. Mit Jennifer Morgan verliert zudem auch der DAX seine derzeit einzige Vorstandschefin.
Gewinner Nummer eins im DAX waren Wirecard mit einem Plus von 0,7 Prozent. Die Deutsche Bank hatte Wirecard auf eine Liste ihrer Meinung nach interessanter Titel gesetzt. Beiersdorf konnten sich mit einem Plus von 0,2 Prozent gut behaupten, das Unternehmen gilt als vergleichsweise konjunkturunabhängig.
Sartorius auf Rekordkurs
Die Erstquartalszahlen von Sartorius haben den Markt überzeugt. Die Aktie stieg um 5,1 Prozent und markierte neue Rekordkurse. Sowohl operatives Ergebnis wie Umsatz seien besser ausgefallen als erwartet, hieß es.
Drägerwerk litten unter einer Kapitalerhöhung, die das mit der Corona-Krise stark in den Blickpunkt geratene Medizintechnikunternehmen am Vorabend im Schnellverfahren durchgeführt hatte. Drägerwerk verloren 7,7 Prozent.
Trotz der gestrichenen Prognose gerieten Wacker Neuson nicht mehr stärker unter Druck. Der Kurs fiel zwar um 4,4 Prozent auf 10,84 Euro. Der Umsatz an der Börse war aber niedrig. Zudem hielt sich der Kurs deutlich über dem Crash-Tief aus dem März bei 7,80 Euro. Da hatte sich der Kurs verglichen mit dem Stand vom Januar 2018 geviertelt, laut Händlern ein Zeichen, das die Baisse zu Ende sein könnte.
Umgesetzt wurden im Xetra-Handel bei den DAX-Werten rund 121,2 (Vortag: 103,6) Millionen Aktien im Wert von rund 4,61 (Vortag: 3,61) Milliarden Euro. Es gab zwei Kursgewinner und 28 -verlierer.
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INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD
DAX 10.249,85 -3,99% -22,64%
DAX-Future 10.235,50 -3,91% -21,81%
XDAX 10.242,87 -2,93% -22,02%
MDAX 21.948,25 -2,28% -22,48%
TecDAX 2.832,10 -2,56% -6,06%
SDAX 9.866,66 -3,14% -21,14%
zuletzt +/- Ticks
Bund-Future 172,91% +40
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/hru/flf
(END) Dow Jones Newswires
April 21, 2020 11:57 ET (15:57 GMT)
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