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Statistik 26.09.2023 06:14:00

20 Prozent der Anleger schenken Influencern mehr Vertrauen als Experten - besonders bei Bitcoin, Ether & Co.

20 Prozent der Anleger schenken Influencern mehr Vertrauen als Experten - besonders bei Bitcoin, Ether & Co.

Ausgebildete Finanzberaterinnen und -berater sind nicht mehr die erste Anlaufstelle bei der Frage nach der richtigen Investition. Stattdessen beziehen mehr und mehr Menschen ihre Infos aus den Sozialen Medien. Dies ergab eine Sortlist-Umfrage.

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Das Marketingunternehmen Sortlist hat im Sommer 2022 im Rahmen einer Umfrage untersucht, welchen Einfluss Influencerinnen und Influencer 2022 bei Finanz-Entscheidungen haben. Teilgenommen haben 1'000 Social-Media-User aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Spanien und den Niederlanden.

Offline-Medien bei allen Altersgruppen für die Finanz-Recherche unbeliebt

Das Ergebnis: 79 Prozent der Befragten haben schon einmal auf Grundlage von Informationen, die durch eine Influencerin oder einen Influencer bereitgestellt wurden, Investitionsentscheidungen getroffen, und ein Fünftel vertraut den Laien in den Sozialen Medien sogar mehr als ausgebildeten Finanzberaterinnen und -beratern. Immerhin 37 Prozent finden, dass die Profis transparenter arbeiten würden. Und trotz des großen Einflusses der Sozialen Medien wurden die Influencer von den Umfrageteilnehmern als deutlich weniger zuverlässig eingestuft als die Profis.

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Während Google und professionelle Beratungsstellen bei der Mehrheit als beste Quellen für zuverlässige Informationen über mögliche Finanzentscheidungen gelten, greifen weder die jüngeren (35-44 Jahre) noch die älteren (45-54 Jahre) Befragten auf Zeitschriften und andere Offline-Medien zurück.

Soziale Medien ergänzen andere Informationsquellen

Bezüglich des Contents gab die Mehrheit an, Influencern insbesondere im Bereich der Krypto-Thematik zu folgen, wobei YouTube, Instagram und Facebook die beliebtesten Plattformen sind. Bei der Wahl der Social-Media-Größe des Vertrauens spielen Glaubwürdigkeit und Inhalte die größte Rolle, die Zahl der Follower erwies sich als vergleichsweise unwichtig.

Die Umfrage ergab auch, dass die Entscheidung für eine gute Quelle bei den meisten kein "Entweder, oder" ist - vielmehr ergänzen die Influencer größtenteils die anderen Quellen der Befragten. So gaben immerhin 68 Prozent an, vor der endgültigen Investitionsentscheidung immer die in den Sozialen Medien gefundenen Informationen zu überprüfen.

Influencerinnen und Influencer keine Bedrohung für Profis

Zu der Frage, warum so viele für ihre Entscheidung die Sozialen Medien zurate ziehen, zitiert Sortlink den Investor und Berater Tony Jazz: "Nähe schlägt Kompetenz! Deswegen vertrauen wir den Influencern mehr. Sie vertrauen einem Freund leichter als einem Fremden - und Influencer bauen eine freundschaftliche Beziehung zu ihrer Community auf." Ein weiterer Grund ist laut der Umfrage, dass die meisten schlicht nicht die finanziellen Mittel und die Zeit für einen Beratungstermin haben. Alles in allem, so Sortlink, lässt sich aus den Umfrageergebnissen schließen, dass die Sozialen Medien für den Großteil der Bevölkerung den Einstieg in die Thematik erleichtern. Später kommen dann fast immer weitere Informationsquellen hinzu - und da die Medien und professionelle Berater unterschiedliche Vorteile bringen, müssen sich letztere wohl keine Sorgen um ihre Jobs machen.

Redaktion finanzen.ch

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