"Blind, taub und dumm" |
08.05.2021 23:21:00
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Cardano-CEO: Das ist der Vorteil vom Cardano-Netzwerk gegenüber Bitcoin
In einem Interview teilte Cardano-Gründer Charles Hoskinson gegen Bitcoin aus: Es sei die am schlechtesten entwickelte Kryptowährung und eigne sich nicht für Zahlungen - dafür für etwas anderes. Auch Kritik an Ethereum kam auf. Wo Cardano demgegenüber steht.
• Wie Hoskinson Banken mit dem Krypto-Themen konfrontiert sieht
• Vergleich mit der Dotcom-Blase
Der Bitcoin gilt als Ur-Kryptowährung, eingeschworene Befürworter lassen nichts an die älteste aller Kryptowährungen herankommen. Doch ob das so bleibt? Schließlich gibt es zahlreiche andere Projekte, die dem Urgestein die Stirn bieten und mehr als nur Kryptowährung sein wollen. Nun kassierte der Bitcoin einmal mehr harsche Kritik: Charles Hoskinson ist der Gründer der Kryptoplattform Cardano - die hauseigene Kryptowährung heißt ADA. In einem Interview mit dem Portal futurezone bezog er Stellung zum Bitcoin, zog einen Vergleich zwischen Kryptoversum und Dotcom-Blase und erklärte, welche Vorteile sein Cardano-Netzwerk biete.
Hoskinson: "Bitcoin ist blind, taub und dumm"
Kritische Äußerungen traf Hoskinson in dem Gespräch gegenüber dem Bitcoin. Er charakterisierte die Cyberdevise als "blind, taub und dumm." Außerdem erklärte er, dass es sich beim Bitcoin um die "am wenigsten entwickelte und langsamste Kryptowährung" handle, die im Vergleich in ihren Funktionen eingeschränkt sei. Mit seinen Aussagen lässt er durchklingen, dass er Bitcoin zukünftig nicht als Zahlungseinheit sieht, aber stattdessen eine andere Funktion für möglich hält: "Es kann als Wertsicherung Gold ersetzen - dafür ist es ziemlich gut." Der Begriff Wertspeicher fiel in der Vergangenheit bereits öfter. Während einige Krypto-Fans sich den Bitcoin als Zahlungsmittel wünschen, sehen andere den Coin als Gold-Ersatz. Ergänzend dazu äußerte kürzlich Michael Saylor laut BTC ECHO in einer Debatte, dass der Bitcoin Gold seiner Stellung als Top-Wertspeicher berauben könnte.
Kryptos in der Finanzwelt: Banken haben "keine Wahl"
Auch wenn Hoskinson im Bitcoin kein zukünftiges Zahlungsmittel sieht, glaubt er dennoch, dass sich Banken mit Blockchain anfreunden werden müssen. Einerseits führt der Cardano-Gründer als Argument an, dass das traditionelle Geschäft der Geldhäuser durch Negativzinsen belastet wird und sich mit Kreditvergaben weniger Geld verdienen lässt.
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Andererseits verweist er auf die positive Pointe: Durch eine Umstellung könnten sich Banken "die aufwändigen und teuren Prozesse hinter den Transaktionen" ersparen und sich der Kundenberatung mit Blick auf Vermögensaufbau und -verwaltung fokussierter widmen. Außerdem hätten sie "zudem keine wirkliche Wahl. Unter 35-Jährige investieren Studien zufolge doppelt so gern in Krypto-Assets wie in Fonds oder Aktien. Krypto wird nicht verschwinden", erläutert der Hoskinson gegenüber futurezone.
Als Vorteil bei Cardano hebt er dabei hervor, sei, dass es irrelevant ist, in welcher Währung eine Transaktion abgewickelt wird - ob ADA, ein digitaler Euro oder ein Silber-Token, zählte er als Beispiele auf. "Anders als im jetzigen System funktioniert das aber in Echtzeit und um einen Bruchteil der Kosten, die derzeit etwa eine internationale Überweisung kostet."
Entwicklung der Cardano-Technologie langsam aber zielgerichtet - Kritik an Ethereum
Im Interview stellte sich Hoskinson auch der Aussage, dass Cardano "sehr lange brauchte, um funktionsfähig zu sein," wie futurezone die Kritik wiedergab. Der Cardano-Gründer erläuterte daraufhin: "Wer eine neue Basis für das globale Finanzsystem schaffen und sicherstellen will, dass die digitale Identität, Privatsphäre, aber auch Geldmittel sicher sind, ist gut beraten, das gründlich vorzubereiten."
Dabei verwies er auf Konkurrent Ethereum, wo genau das nicht ganz glatt gelaufen sei. Denn obwohl Ethereum einen Vorsprung gegenüber Cardano gehabt haben soll, werde sich Ethereum 2.0 wiederholt verschieben. "Sie bauen Prototyp um Prototyp und wenn es nicht funktioniert, müssen sie wieder von vorne anfangen."
Die Vision des Cardano-Gründers
Hoskinson konkretisierte gegenüber futurezone außerdem seine Vision für das Netzwerk, in welchem verschiedene Akteure einander vertrauen und interagieren können, ohne "von einem zentralen Akteur abhängig zu sein." Als Beispiel bringt er dazu äthiopische Kaffeebauern, die künftig mit Kunden in Europa so direkt in Verbindung treten könnten. "Cardano kann aber auch verwendet werden, um eine nationale Börse aufzubauen, um Menschen einfachen Zugang zu Krediten zu geben, sie wählen zu lassen oder ihre Gesundheitsdaten sicher zu speichern."
Krypto-Boom - potenzieller Crash bereitet keine Sorgen
Kryptowährungen erlebten seit Jahresbeginn einen regelrechten Run - zahlreiche Coins verzeichneten rasante Wertzuwächse. Die Branche boomt. Bitcoin-Bulle Mike Novogratz glaub unterdessen, dass der Hype um Bitcoin erst in seinen Anfängen begriffen ist.
Dagegen befürchten andere Marktexperten eine Blase auf dem Kryptomarkt - ein Crash scheint zu drohen. Vor einem solchen fürchtet sich der Cardano-Gründer Hoskinson allerdings nicht. "Nur weil es zu einer spekulativen Blase kommt, die dann wieder platzt, entwertet das nicht die Langzeit-Vision der Technologie bzw. der Krypto-Industrie." Dass der Markt hochspekulativ ist, begründet er im Gespräch mit futurezone folgendermaßen: "Der Markt tut sich schwer damit, neue Technologien richtig einzupreisen. In der ersten spekulativen Phase werden sie meist überbewertet. Nach dem Crash folgt eine Periode, in der sie unterbewertet sind."
Dabei vergleicht er die Situation mit der Dotcom-Blase und etwa dem Aufstieg der Amazon-Aktie, die gemeinsam mit Microsoft als Sinnbild für den Beginn des Internet- bzw. Technologiezeitalters zu verstehen ist.
Redaktion finanzen.ch
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