Digitaler Euro & Co. |
17.06.2023 22:03:00
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CBDC-Einführung kommt nur langsam voran: Warum digitale Zentralbankwährungen schwierig zu adaptieren sind
Immer mehr Staaten befassen sich mit der Einführung von digitalen Zentralbankwährungen (CBDCs). Die Adaption der digitalen Währungen in die bestehenden Finanzsysteme erweist sich jedoch als durchaus schwierig.
• Im Herbst 2023 soll über den digitalen Euro entschieden werden
• CBDC-Adaption schreitet nur langsam voran
So viele Länder beschäftigen sich mit digitalen Zentralbankwährungen
Derzeit arbeiten 114 Länder an einem digitalen Zentralbankgeld (CBDC). Vor allem in den letzten Jahren haben die Initiativen der verschiedenen Staaten dazu zugenommen. Die Hälfte der Projekte befindet sich, wie Cointelegraph berichtet, jedoch noch in der Forschungs- und Entwicklungsphase. Einige Länder sind jedoch schon etwas weiter. Demnach gibt es 39 Länder, die entweder Pilot- oder Proof-of-Concept-Projekte durchgeführt oder ihre CBDC-Initiativen bereits gestartet haben. Die Bahamas und Nigeria sind zwei der ersten von mittlerweile elf Ländern, die eine CBDC eingeführt haben. Doch trotz staatlicher Förderung und mehreren Pilotprojekten finden deren digitale Zentralbankenwährungen nur eine geringe Akzeptanz in der Bevölkerung, wie BTC-ECHO berichtet. Die Menschen seien sich nicht sicher hinsichtlich des Datenschutzes und der Sicherheit ihrer Gelder. Eine ähnliche Entwicklung lässt sich in China beobachten, wo das derzeit grösste CBDC-Projekt mit dem digitalen Yuan vorangetrieben wird.
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Hinzu kommen einige globale Initiativen. So scheint es, dass einige Länder wie die Vereinigten Arabischen Emirate, China und Indien die Vorteile von CBDCs im Bereich internationaler Transaktionen erkannt und ihre Pilotprojekte dahingehend gestartet haben. In einigen Fällen zeigen diese auch bereits erste Ergebnisse. So hat das indische Pilotprojekt zur digitalen Rupie, welches von der indischen Zentralbank ins Leben gerufen wurde, beispielsweise schon 50'000 Einzelpersonen und 5'000 Händler als Nutzer gewonnen. Sollten Projekte auf der Ebene der internationalen Handelsabwicklung erfolgreich sein, können sie schnell auf den Gross- und Einzelhandel übertragen werden und das globale Finanz- und Bankensystem ernsthaft beeinträchtigen, wie Cointelegraph erklärt.
Der digitale Euro
Auch in der Europäischen Union gibt es Initiativen für eine CBDC. "Zusammen mit den nationalen Zentralbanken des Euroraums prüfen wir die Einführung eines digitalen Euro. Dabei würde es sich um digitales Zentralbankgeld - ein elektronisches Gegenstück und eine Ergänzung zum Bargeld - handeln. Den Menschen stünde damit eine weitere Zahlungsmöglichkeit zur Auswahl", erklärt die EZB. Zuletzt ging aus einem Bericht der EZB hervor, dass der Prototyp eines digitalen Euros erfolgreich getestet wurde. Doch auch die Europäer treten der CBDC bisher noch eher skeptisch gegenüber. Letztendlich soll im Herbst dieses Jahres eine Entscheidung getroffen werden, ob die digitale Zentralbankwährung implementiert werden soll oder ob das Pilotprojekt beendet wird.
CBDCs setzen sich nur langsam durch
Doch trotz der vielen ins Leben gerufenen Projekte lassen sich CBDCs nur langsam durchsetzen. Besonders interessant sei der Prozess der CBDC-Diskussion in Ländern, in denen die finanzielle Freiheit eine immer wiederkehrende Debatte ist. So ist es z. B. in den Vereinigten Staaten und Kanada der Fall, wo auch viele konservative Politiker die Einführung von CBDCs stark kritisiert oder sogar verboten haben, so Cointelegraph. Im US-Bundesstaat Florida ist die Nutzung einer möglichen digitalen Währung bereits verboten.
Doch weshalb genau schreitet die CBDC-Adaption nur so langsam voran? BTC-ECHO erklärt, dass es dafür mehrere Gründe und Hindernisse gibt. Eines der Hauptprobleme sei jedoch das fehlende Wissen und Verständnis für die neuen Formen des digitalen Geldes. Dazu gibt es ausserdem Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und der Sicherheit, gerade in einem Zeitalter, in dem Cyberverbrechen immer öfter begangen werden und das Vertrauen in staatliche Institutionen in einigen Ländern zurückgeht. Ebenfalls eine Hürde für manche sei zudem, dass der Umgang mit digitalen Währungen ein gewisses technisches Verständnis und Zugang zu der entsprechenden Technologie voraussetzt, was jedoch nicht bei allen gegeben ist. Hinzu kommt, dass die eingeschränkte Akzeptanz bei Händlern und eine noch ausbaufähige Infrastruktur den Alltagsnutzen weiter einschränken.
Klar ist, dass die Annahme von CBDCs massgeblich davon abhängen wird, wie Zentralbanken und Regierungen die vorliegenden Herausforderungen angehen. Es ist von grosser Bedeutung, das Vertrauen in diese digitalen Währungen aufzubauen, was durch Massnahmen wie Transparenz, Bildung und Schutz der Nutzerrechte erreicht werden kann. Zudem sei es wichtig, technische Hindernisse wie Skalierbarkeit und Interoperabilität mit bestehenden Finanzstrukturen anzugehen. Gleichzeitig muss ein Gleichgewicht zwischen dem Schutz der Privatsphäre der Nutzer und den rechtlichen Anforderungen, beispielsweise im Kampf gegen Geldwäsche, gefunden werden. Wie sich die Akzeptanz und Verbreitung von CBDCs also in Zukunft entwickeln wird, bleibt zunächst abzuwarten.
Redaktion finanzen.ch
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