Bilanz |
16.04.2015 11:19:29
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Der Franken hat sich vom Schock noch nicht erholt
Vor drei Monaten gab die Schweizer Nationalbank den Mindestkurs auf. Die Börse hat sich vom Schock erholt, der Franken aber bleibt stark. Dafür sorgt auch EZB-Chef Mario Draghi. Unter dem starken Franken leidet insbesondere die Exportindustrie.
Von Marc Iseli
15. Januar 2015. Der Tag begann ruhig. Dann kam Thomas Jordan und löste mit der Ankündigung, den Euro-Wechselkurs freizugeben, einen regelrechten Währungssturm aus. Der Euro fiel kurz unter 80 Rappen. Die Schweizer Börse verlor zwischenzeitlich fast 15 Prozent.
Seither hat sich die Grosswetterlage etwas normalisiert. Die Börse hat den Schock überwunden: Der wichtigste Schweizer Aktienindex SMI steht höher als kurz nach Aufgabe des Mindestkurses Mitte Januar - dem Index fehlt nur noch wenig, um auf ein Allzeithoch zu klettern. Und auch der Franken hat seit dem Höhepunkt der Panik unterm Strich gegenüber allen wichtigen Währungen an Wert verloren, selbst wenn es zuletzt wieder leicht nach oben ging.
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Jetzt informierenFranken im Euroraum stark
Ist die Frankenstärke drei Monate nach Aufhebung des Mindestkurses verflogen? Von alten Wechselkursen ist die Schweiz teilweise weit entfernt. Nicht zuletzt, weil der Chef der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, am Mittwoch betonte, dass die Anfang März begonnenen Wertpapierkäufe vollständig umgesetzt werden müssen, um ihr Wirkung zu entfalten.
So notiert der Franken gegenüber der Gemeinschaftswährung rund 14 Prozent stärker als am Tag vor der Aufgabe der Wechselkursuntergrenze am 15. Januar. Dass sich der Franken vom Schock noch nicht erholt hat, bereitet Kopfschmerzen. Fast die Hälfte der Schweizer Exportprodukte geht in den Euro-Raum. Aus diesem Grund trifft ein schwächelnder Euro die Margen von besonders vielen Industrieunternehmen. Und auch die Börsianer haben wenig Freude an der anhaltenden Euroschwäche.
Aktienmärkte kommen unter Druck
«Ein stärkerer Franken müsste grundsätzlich auf die Kurse von Schweizer Aktien drücken», sagt Joachim Klement, Chefanalyst des Beratungsbüros Wellershoff & Partner. Allerdings können andere Effekte dies überlagern, zum Beispiel Käufe wegen Dividendenzahlungen oder der weiter zunehmende Anlagenotstand.
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