Kryptomarkt im Fokus |
26.05.2021 23:06:00
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Ethereum oder doch lieber Bitcoin? Wann sich Anleger für welche Kryptowährung entscheiden sollten
Bitcoin ist für Anleger, die in Kryptowährungen investieren wollen, längst nicht mehr die einzige Option. Altcoins konnten an Beliebtheit gewinnen - so auch die zweitgrösste Cyberdevise Ethereum. Doch welche Argumente sprechen für eine Investition in Bitcoin und wann sollten sich Anleger lieber für Ether entscheiden?
• Bitcoin und Ether mit starker Performance 2020 und 2021
• Viele Unternehmen setzen auf Bitcoin - Ether vor allem für Ethereum-Blockchain bekannt
Der Bitcoin ist nach wie vor der marktgrößte Kryptowert. Allerdings habe der Marktanteil von Bitcoin zu Jahresbeginn noch bei etwa 70 Prozent gelegen, während er Anfang Mai nur noch bei weniger als 50 Prozent gelegen habe, berichtet dpa. Der Trend weist also abwärts. Profitieren konnte davon unter anderem Ether. Der Marktanteil der zweitgrößten Kryptowährung sei in diesem Zeitraum von 10 Prozent auf etwa 15 Prozent gestiegen. Bei der Marktkapitalisierung liegt Ethereum nach wie vor deutlich hinter Bitcoin: Während die Marktkapitalisierung von Ether laut Coindesk derzeit bei rund 300 Milliarden US-Dollar liegt, beläuft sich die Marktkapitalisierung des Bitcoins mit 731 Milliarden US-Dollar auf mehr als das Doppelte (Stand: 24.05.2021).
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Bitcoin- und Ether-Preis im Fokus
Die beiden nach Marktkapitalisierung größten Kryptowährungen, Bitcoin und Ethereum, konnten im vergangenen Jahr kräftig zulegen. Während der Bitcoin-Preis 2020 um etwas mehr als 300 Prozent auf 29'004,26 US-Dollar kletterte, ging es für Ether um rund 470 Prozent hoch bis auf 737,85 US-Dollar. Somit konnte Ether im vergangenen Jahr sogar besser als die älteste und beliebteste Kryptowährung performen. In diesem Jahr übertrifft die Performance von Ether jene des Bitcoin sogar noch deutlicher: Während es für BTC 2021 bisher um 36 Prozent auf 39'674 US-Dollar nach oben ging, sprang der Ether-Preis um knapp 240 Prozent auf 2'632 US-Dollar hoch (Stand: 20.05.2021).
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Das spricht für eine Investition in Ether
Ether ist vor allem für seine zugrunde liegende, weltweit verwendete Blockchain-Technologie Ethereum bekannt. Diese wird zur Überprüfung und Aufzeichnung von Transaktionen genutzt und hat auch den Trend rund um non-fungible Tokens (NFTs), die meist mit Ethereum verbunden sind und heutzutage vermehrt im Bereich der digitalen Kunst verwendet werden, vorangetrieben.
Pat LaVecchia, CEO von Oasis Pro Markets, einer US-amerikanischen Handelsplattform für digitale Wertpapiere, bezeichnet Ether laut Bloomberg als "eine Blockchain-Plattform, die wie der Apple Store oder der Android App Store funktioniert". Bitcoin dagegen sei "eine Ware wie Gold oder ein Wertspeicher". Die Ethereum-Plattform entwickele sich Bloomberg zufolge weiter, während beim Bitcoin viele Kernfunktionen in das Design integriert seien. Derzeit gebe es Upgrades für die Ethereum-Blockchain, die das Netzwerk verbessern sollen und sogar eine Änderung, die das Ether-Angebot verringert, was den Preis für den digitalen Coin weiter in die Höhe treiben könnte.
"Investoren betrachten Ethereum häufig als eine Investition vom Typ Wachstum, die auf die weitere Entwicklung des auf Ethereum basierenden dezentralen Ökosystems setzt", zitiert Bloomberg Phil Bonello, Forschungsdirektor bei Grayscale Investments. Sie "betrachten Ether manchmal als einen Weg, um ein Index-Exposure für alle Entwicklungen auf Ethereum zu erhalten".
Argumente für ein Investment in Bitcoin
Bitcoin macht derweil, auch wenn seine Marktdominanz etwas abgenommen hat, nach wie vor den größten Anteil am Kryptomarkt aus und ist die digitale Münze mit der größten Marktkapitalisierung. Zudem setzen viele Unternehmen auf die beliebte Kryptowährung. So hat Tesla zum Beispiel Anfang des Jahres 1,5 Milliarden US-Dollar in Bitcoin investiert. Softwarehersteller MicroStrategy gab bereits im vergangenen Dezember bekannt, Bitcoin im Wert von rund 650 Millionen US-Dollar gekauft zu haben. Und auch Square investierte im vierten Quartal 2020 50 Millionen US-Dollar in Bitcoin - in Q1 2021 kaufte der US-amerikanische Zahlungsdienstleister dann Bitcoin im Wert von 170 Millionen US-Dollar nach. Auch wenn große Börsenexperten wie Paul Tuder Jones oder Ray Dalio über Kryptos gesprochen haben, so haben sie Bloomberg zufolge meist über Bitcoin gesprochen.
Dies spiegele sich auch in der Volatilität der Kryptowährungen wider. Bei Untersuchungen zur wahrscheinlichen Entwicklung von Bitcoin und Ether im Falle eines Abschwungs haben Cornerstone Macro-Strategen laut Stratege Benson Durham herausgefunden, dass mit einem Rückgang des Bloomberg Galaxy Crypto Index um etwa 20 Prozent für Ether ein deutlich höheres Abwärtsrisiko bestehe als für Bitcoin, berichtet Bloomberg. Bei einem Aufschwung um 20 Prozent habe Ether laut Durham im Vergleich zu Bitcoin jedoch nicht wirklich einen Vorteil. "Ergo bevorzugt die Konvexität, wenn Sie so wollen, Bitcoin", erklärt der Stratege.
Das spricht generell für bzw. gegen Kryptos
Andererseits gibt es auch Argumente, die sowohl für als auch gegen beide Kryptowährungen sprechen. Denn wie heutzutage vermutlich allerseits bekannt ist, warnen einige Experten vor der starken Schwankungsanfälligkeit von Kryptowährungen im Allgemeinen - auch von etablierten Coins wie Bitcoin. Manche Marktbeobachter sprechen sogar davon, dass sich aktuell eine Blase am Kryptomarkt gebildet haben könnte.
Die Volatilität von Kryptowährungen haben jüngst erst wieder Aussagen von Tesla-Chef Elon Musk veranschaulicht, der vermehrt zu Bitcoin und dem ursprünglich als Spaßwährung angedachten Dogecoin twitterte und damit für mächtig Bewegung an den Kryptomärkten sorgte. Aber auch zum Beispiel neue Vorschriften am Kryptomarkt oder bereits die Aussicht auf solche könnten die Preise fallen lassen, so Bloomberg. Erst kürzlich setzte Chinas "Nein" zu Krypto-Zahlungen die Digitalwährungen deutlich unter Druck. Der Bitcoin fiel daraufhin erstmals seit Februar unter die Marke von 40'000 US-Dollar.
Außerdem gibt es immer wieder Probleme mit Kryptokriminalität. Während die Kryptokriminalität 2020 zwar insgesamt zurückging, erlebten einzelne kriminelle Trends Hochkonjunktur. So sind Kryptowährungen im vergangenen Jahr weniger oft für illegale Aktivitäten verwendet worden, dafür sind jedoch Ransomware-Angriffe förmlich explodiert und der Kryptohandel im Darknet florierte.
Während einige Experten davor warnen, mehr als fünf Prozent des gesamten Portfolios in Kryptowährungen zu investieren und darauf hinweisen, dass Anleger damit rechnen müssen, ihr gesamtes Geld zu verlieren, kann eine solch kleine Investition am Kryptomarkt - in verschiedene Coins, also auch in Bitcoin und Ether parallel - jedoch durchaus sinnvoll sein und zur Diversifikation und Absicherung dienen. "Angesichts der Tatsache, dass es unter den digitalen Münzen selbst Diversifizierungsmöglichkeiten gibt, sollten wir einen kleinen Korb davon in Betracht ziehen und nicht nur Bitcoin allein, wenn wir beurteilen, ob eine gewisse Allokation in Krypto-Assets die Volatilität des Portfolios neben traditionellen Assets verringern kann", zitiert Bloomberg aus einem aktuellen Bericht der Analysten von Cornerstone.
Redaktion finanzen.ch
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