Entschiedener Gegner |
30.07.2022 22:33:00
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Munger erneuert seine Krypto-Kritik und setzt noch einen drauf
Kryptowährungen sind eine Assetklasse, die polarisiert. Enthusiastischen Krypto-Fans, die Bitcoin und Co. als die Weltwährung der Zukunft betrachten, stehen entschiedene Gegner der Cyberdevisen gegenüber, welche die Krypto-Branche am liebsten umgehend auflösen würden. Charlie Munger macht keinen Hehl daraus, dass er zur letzteren Gruppe gehört - und unterstrich dies nun erneut in einem Interview.
• Ein Investment in Bitcoin sei "verrückt" - Verkäufer "entweder wahnhaft oder böse"
• Munger unterstützt chinesisches Krypto-Verbot
Während Warren Buffett stets höflich auf Fragen reagiert und als ein freundlicher Zeitgenosse gilt, ist seine rechte Hand Charlie Munger für seine äusserst starken, energisch vorgetragenen Meinungen bekannt. Munger zeigt regelmässig seine tiefe Abneigung gegenüber diversen Erscheinungen am Kapitalmarkt, beispielsweise bezeichnete er kürzlich die Krise des umstrittenen US-Neobrokers Robinhood als "gerecht". Eines der häufigsten Ziele seiner Kritik ist in letzter Zeit allerdings der Bitcoin. In einem Interview mit der "Australian Financial Review" machte Munger jüngst seinem Ruf als Krypto-Feind erneut alle Ehre.
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Munger bezeichnet den Kauf und Handel von Bitcoin als "verrückt"
Im Gespräch mit der australischen Finanzzeitung erneuerte der 98-jährige Munger seine scharfe Kritik am Bitcoin. "Krypto ist eine Investition in nichts", so der Investor. "Ich halte es für fast verrückt, dieses Zeug zu kaufen oder damit zu handeln." Besonders harsche Worte fand der Millionär für die Unternehmer der Krypto-Branche. In der Industrie gebe es zahlreiche gierige Akteure, die mit dem Verkauf von "wertlosen digitalen Währungen" Millionen verdienten. "Ich denke, dass jeder, der dieses Zeug verkauft, entweder wahnhaft oder böse ist", lautete Mungers scharfes Urteil.
Angesichts seiner offenen Krypto-Gegnerschaft dürfte es nicht verwundern, wenn Munger das aktuelle Krypto-Blutbad inklusive vieler Insolvenzanmeldungen grosser Krypto-Unternehmen wie Terra, Celsius oder Three Arrows Capital mit wenig Mitleid beobachtet.
Munger ist einer der einflussreichsten Kritiker des Bitcoins - seit fast zehn Jahren
Jedoch übte Munger schon deutlich vor dem derzeitigen Krypto-Winter scharfe Kritik an der Ur-Kryptowährung: Bereits 2013 bezeichnete Munger den damals noch recht jungen Bitcoin als "Rattengift". Seitdem gilt der langjährige Freund und Geschäftspartner von Berkshire Hathaway-CEO Warren Buffet als einer der prominentesten und einflussreichsten Kritiker der Krypto-Welt - unabhängig von der jeweiligen Lage am Kryptomarkt. Seine Kritik bezieht sich hauptsächlich auf drei Aspekte: die enorme Volatilität, den fehlenden intrinsischen Wert aufgrund eines Mangels an realen Verwendungsmöglichkeiten sowie den häufigen Einsatz für illegale Zwecke. Aufgrund dieser Faktoren sei er stolz darauf, niemals Kryptowährungen gekauft zu haben.
Im Rahmen der Aktionärsversammlung von Berkshire Hathaway im Mai 2021, also inmitten des letztjährigen Krypto-Booms, erklärte er seine scharfe Ablehnung: "Ich begrüsse keine Währung, die so nützlich für Kidnapper und Erpresser und so weiter ist. Ich mag es auch nicht, wenn man an jemanden, der soeben aus dem Nichts ein neues Finanzprodukt erfunden hat, einfach ein paar zusätzliche Milliarden und Abermilliarden von Dollars ausschüttet". Die ganze Entwicklung sei "ekelhaft und laufe dem Interesse der Menschheit zuwider", lautete sein vernichtendes Urteil. Auch Buffett erklärte 2022 bei der Berkshire-Aktionärsversammlung ausführlich seine Ablehnung von Bitcoin, die hauptsächlich darin besteht, dass dieser seiner Ansicht nach "nichts produziert" - anders als Aktien von Unternehmen, die in der realen Welt Mehrwert schafften.
Munger begrüsste Chinas Krypto-Verbot
Aufgrund der spekulativen Auswüchse der digitalen Währungen und der Gefahr für das internationale Währungssystem "hätte Bitcoin niemals erfunden werden dürfen", so Munger. Deshalb begrüsste der Berkshire-Vizevorsitzende das chinesischen Verbot der Kryptowährungen. Eine vollständige Untersagung des Handels mit Bitcoin und Co. sei die richtige Entscheidung, so Munger. "Ich möchte Geld verdienen, indem ich Menschen Dinge verkaufe, die gut sind für sie, nicht schlecht". Menschen, die Kryptowährungen vertreiben, würden jedoch "nicht an den Kunden, sondern nur an sich selbst denken", sagte Munger bereits in einem Interview mit der "Australian Business Review" aus dem vergangenen Jahr. An seiner Meinung hat sich seitdem offensichtlich wenig geändert: Auch im jüngsten Interview forderte er die US-Gesetzeshüter zu einer Krypto-Regulierung auf, das die digitalen Coins eine grosse Bedrohung für das internationale Weltwährungssystem darstellten.
Redaktion finanzen.ch
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