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Layer 2-Blockchain 24.04.2023 21:16:00

Plant Coinbase eine Bitcoin-Lightning-Integration?

Plant Coinbase eine Bitcoin-Lightning-Integration?

Ein Tweet von Brian Armstrong lässt vermuten, dass Coinbase eine Bitcoin-Lightning-Integration plant, um Bitcoin-Transaktionen einfacher und kostengünstiger zu gestalten. Dies führt zu grundsätzlichen Fragen zu den verschiedenen Funktionen des Bitcoin - Wertaufbewahrung oder Zahlungsmittel?

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• Jenseits des Hauptnetzwerks: Vorteile und Herausforderungen der Layer 2-Blockchain
• Bitcoin-Lightning-Netzwerk: Gefahr für Visa und Mastercard?
• Brian Armstrong: ein Lightning-Kenner?

Der Bitcoin-Enthusiast "Wicked" kritisierte Brian Armstrong auf Twitter, der Coinbase-CEO äussere sich nicht zum Bitcoin-Lightning-Netzwerk. Armstrong ignoriere Bitcoin-Lightning sogar, so der Vorwurf des Twitter-Users.

Lightning sei super, es sei etwas, das man integrieren werde, antwortete Brian Armstrong daraufhin. Da seine Tweets automatisch nach einer gewissen Zeit gelöscht würden, könne man sie nicht nach Themen durchsuchen - nur aus diesem Grund wären keine Tweets zum Lightning-Netzwerk zu finden.

"Wicked" ist mit seiner Kritik an der fehlenden Lightning-Integration bei Coinbase nicht allein. Andere Kryptobörsen wie Kraken oder Bitfinex haben die Schnittstelle laut GitHub bereits integriert. Aber auch Coinbase-Konkurrent Binance hat Lightning bislang nicht implementiert.

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Bitcoin Lightning-Integration: Vorteile und Herausforderungen

Die derzeit beliebteste Layer-2-Skalierungslösung "Lightning" wurde 2018 eingeführt, um schnellere und günstigere Bitcoin-Transaktionen zu ermöglichen. Bereits in Satoshi Nakamotos 2008 veröffentlichten Bitcoin-Whitepaper findet sich die Skizze eines "Peer-to-Peer-Electronic-Cash"-Systems, welches das Bezahlen mit Bitcoin einfach, schnell und kostengünstig gestalten soll. Da sich der Bitcoin allerdings in den vergangenen Jahren zu einer Art "digitalem Gold" entwickelt hat und in seinem Wert enorm gestiegen ist, trat seine Eigenschaft zur Inflationsabsicherung und Verwahrung von Vermögen in den Vordergrund.

Die Akzeptanz des Lightning-Netzwerkes steigt in den letzten Jahren jedoch stetig an, nach Schätzungen von Arcane Research sollen im ersten Quartal 2022 bereits Transaktionen im Wert von 20 bis 30 Millionen US-Dollar pro Monat abgewickelt worden sei. Die wäre ein Anstieg von rund 400 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Verglichen mit dem monatlichen Umsatz grosser Kreditkartenanbieter bleibt der Umsatz jedoch gering.

Trotz seiner Beliebtheit und dem unglaublichen Transfervolumen des Bitcoins, bleibt die Anzahl der Transaktionen aufgrund des dezentralen Aufbaus auf sieben pro Sekunde beschränkt - dafür müssen hohe Transaktionsgebühren sowie lange Wartezeiten in Kauf genommen werden. Eine Layer 2-Blockchain wie Bitcoin-Lightning kann die Transaktion enorm beschleunigen und die Transaktionsgebühren senken. Sollte sie sich flächendeckend durchsetzen, könnte sie sogar laut einem aktuellen Coinbase-Blogbeitrag Zahlungsgiganten wie Visa und Mastercard in Bedrängnis bringen. Allerdings wird in dem Beitrag auch auf die technischen Probleme bei der Implementierung von Lightning sowie die Netzwerkvorteile der Kreditkartengiganten verwiesen.

Bereits 2016 kündigte Coinbase in einem Artikel an, Skalierungslösungen von Bitcoin unterstützen und voranzutreiben zu wollen. In einem Blogbeitrag von Coinbase aus dem letzten Jahr, auf den sich Blockchain.News bezieht, wird auf Hindernisse bei einer Lightning-Integration verwiesen, die sich sowohl auf technische Probleme beziehen als auch auf regulatorische Probleme und Compliance-Herausforderungen. Vor allem fehle es an Entwickler-Tools. Da Bitcoin vorwiegend als Investition betrachtete werde, hätten benutzerfreundliche Anwendungen eventuell keine Priorität. Die Nutzung des Lightning-Netzwerkes sei daher für neue Nutzer, trotz bereits erfolgter Verbesserungen in der Infrastruktur, nach wie vor umständlich. Zudem stelle die Einbindung von finanzschwächeren Nutzern aus Entwicklungsländern in das Netzwerk eine Herausforderung dar.

Lightning-Befürworter David Coen sieht das Problem der Lightning-Integration für grosse Handelsplattformen vor allem im Geschäftsmodell, möglichst viele Altcoins zu integrieren. Allerdings habe Coinbase Anfang letzten Jahres bereits mit "Base" die Ethereum-Layer 2-Anwendung von Optimism integriert.

Implementation des Lightning Netzwerks: Rezeption in der Community

In der Community wurde Armstrongs Twitter-Kommentar überwiegend positiv aufgenommen, unter anderem auch von Bitcoin-Enthusiast und MicroStrategy-Gründer Michael Saylor.

Dennoch bestehen auch Zweifel an der Ernsthaftigkeit von Brian Armstrongs Aussagen zur Lightning Implementation. Nach seinem Aufruf in der Community, Videos zur bestmöglichen Nutzung von Kryptowährungen in Afrika teilen, kündigte der Coinbase-CEO an, die ausgelobte Belohnung von 100 US-Dollar in Bitcoin zu transferieren. Laut Aussage des Gewinners kam diese jedoch nicht bei ihm an. Die könnte daran liegen, dass der Empfänger, der Cointelegraph-Journalist Joseph Hall (@JoeNakamoto), für die Transaktion eine Lightning-Adresse angegeben hat, die Brian Armstrong fälschlicherweise für eine "normale" E-Mail-Adresse hielt. Der Bitcoin-Kenner Derek Ross kommentierte daraufhin hämisch, Armstrong brauche wohl "eine Lektion über Lightning".

Redaktion finanzen.ch

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Bildquelle: Zecchi / shutterstock,dencg / Shutterstock.com
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