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Krisen und Skandale 19.07.2023 23:44:00

Preisverfall am NFT-Markt: Warum auch die gehypten NFT des Bored Ape Yacht Club kräftig einbrechen

Preisverfall am NFT-Markt: Warum auch die gehypten NFT des Bored Ape Yacht Club kräftig einbrechen

Am NFT-Markt geht die Talfahrt weiter. Wurden vor etwas mehr als einem Jahr noch Rekordpreise gezahlt, suchen derzeit sogar die berühmten Bored Ape Yacht Club-NFTs nach einem Boden.

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• Tiefstpreise für BAYC-NFTs und ApeCoin
• Preisverfall am NFT-Markt
• Skandal beim Launch der "Azuki Elements" verspielt zusätzlich Vertrauen

Im Juni haben die gefeierten Bored Ape Yacht Club (BAYC)-NFTs laut Daten von CoinGecko bei einem Durchschnittspreis (Floor Price) von 27,5 Ether ein neues Zweijahrestief erreicht. Im Vergleich hierzu lag der Floor Price am 1. Mai 2022 noch bei 153,700 Ether. Mittlerweile scheinen sich die Preise der Affen-NFTs wieder ein bisschen erholt haben, liegt der Durchschnittspreis für einen NFT aus der Bored Ape-Sammlung doch derzeit bei rund 33,90 Ether (Stand 18.07.2023).

Auch der zum Ökosystem von Yuga Labs gehörende ApeCoin ist tief gefallen und notiert derzeit bei 2,06 US-Dollar (Stand 18.07.2023). Am 17. März letzten Jahres hatte er sein Allzeithoch bei 39,40 US-Dollar erreicht und ist in der zweiten Juliwoche auf bis zu 1,85 US-Dollar gefallen (Datenquelle: CoinMarketCap). Der Coin steht also weit über 90 Prozent unter seinem Allzeithoch.

Yuga Labs Ökosystem: Bored Ape Yacht Club (BAYC) NFT- Kollektion und ApeCoin

Der ApeCoin, der sowohl als "Utility Token" als auch als Zutrittsberechtigung zur ApeCoin-DAO, also zur Beteiligung an Diskussionen und Abtimmungen über konkrete Pläne des Projekts, funktioniert, hatte im Frühjahr 2022 einen regelrechten Hype erfahren. Zum einen durch sogenannte Airdrops - beispielsweise Belohnungen für NFT-Halter -, zum anderen durch die Aussicht auf "Otherside", das Metaversum von Yuga Labs, das für Frühjahr 2022 medienwirksam angekündigt wurde, aber seitdem in der Entwicklung verharrt. "Die Kultur hat im web3 durch Kunst, Spiele, Unterhaltung und Veranstaltungen einen neuen Ausdruck gefunden. Die Möglichkeiten für den Einfluss der Blockchain auf die Kultur sind so endlos, dass sie unmöglich alle vorhergesagt werden können. APE ist ein Token, der entwickelt wurde, um das zu unterstützen, was als nächstes kommt, und der von der Community kontrolliert und weiterentwickelt wird", ist weiterhin auf der Homepage zu lesen. Eine konkrete Anwendung lässt aber immer noch auf sich warten.

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Im Juni 2022 warfen Rassismusvorwürfe ein neues Licht auf die gehypten Affen-NFTs. Medienkünstler Ryder Ripps warf Yuga Labs vor, die Affenbilder als rassistische Herabsetzung zu verwenden und sich Nazi-Symbolik zu bedienen und bewies dies in einem YouTube -Video. Die Yuga Labs-Gründer wiesen bislang alle Vorwürfe von sich, haben jedoch weder im Detail Stellung bezogen noch einzelne Vorwürfe entkräften können, sodass sich mittlerweile auch ein Gericht damit beschäftigt.

Zudem geriet die autonome Organisation hinter dem ApeCoin im Juni diesen Jahres in die Kritik. Laut MarketWatch wurde berichtet, dass Mitglieder des Führungsgremiums monatlich Zahlungen von bis zu 75.000 US-Dollar erhalten würden, was unter den Community-Mitgliedern auf deutliche Ablehnung stiess. Damit gestaltete sich auch der Start für die im Mai gelaunchte Peer-to-Peer-Plattform von Yuga Labs, auf der NFTs verliehen werden können, schwieriger als gedacht.

Auch dem allgemeinen Preisverfall am NFT-Markt konnten sich die auch unter Stars wie Justin Bieber beliebten Affen-NFTs nicht entziehen. Umso wichtiger waren für die Trend-Marke immer wieder einzelne Verkäufe zu Rekordpreisen mitten im Nachfragetief.

NFT-Mark in der Krise: Veränderungen und Perspektiven

DappRadar-Analystin Sara Gherghelas betont in einem Interview mit MarketWatch, dass sich mit dem Abschwung am Kryptomarkt auch die Nachfrage am NFT-Markt abgekühlt habe, mittlerweile das Handelsvolumen jedoch wieder steige. Es sei jedoch wichtig, das Handelsvolumen nicht mit einem Markthype gleichzusetzen, sagt die Blockchain-Analystin. "Ein geringeres Handelsvolumen bedeutet nicht unbedingt einen Rückgang des Marktinteresses oder der Aktivität. Die Gesamtzahl der Verkäufe im Juni belief sich auf 4,26 Millionen, was eher auf eine Verlagerung des Schwerpunkts der Händler als auf einen Verlust des Interesses hindeutet", so Gherghelas.

Die Geschäftsführerin der Kryptobörse Bitget, Gracy Chen, sieht bedeutende Änderungen am NFT-Markt. Gegenüber Cryptomonday verwies sie darauf, dass ein steigendes Handelsvolumen bei gleichzeitig gefallenen Preisen NFTS (auch die der populären Sammlungen) auf eine Marktpanik hindeute. Technologisch innovative Projekte - Chen nennt hier den NFT Marktplatz Blur - und ein stetig wachsendes Produktangebot könnten jedoch auch wieder für eine Erholung am NFT-Markt sorgen.

"Elemental" Launch: Neuer Skandal in der NFT-Community

Auch der Skandal um einen NFT-Launch Ende Juni wirkte sich massiv auf die Preise am NFT-Markt aus und erschütterte das Vertrauen in die Branche.
Als Chiru Labs am 27. Juni die neue NFT-Kollektion "Elementals" gelauncht hatte, sah es zunächst so aus, als könnte ein grosser Erfolg am NFT-Markt gefeiert werden: Nach nur 15 Minuten war die gesamte Kollektion laut BTC ECHO ausverkauft - 10'000 Exemplare wurden vorab im Presale für zwei Ether verkauft, nochmal 10'000 Exemplare waren für die Besitzer aus den NFT-Sammlungen "Azuki" und "Beanz" reserviert. Nach der Enthüllung kam allerdings schnell Ernüchterung auf, denn es stellte sich heraus, dass die NFTs der neuen Kollektion fast identisch mit der etablierten Azuki-Kollektion sind. Der Floor-Preis halbierte sich daraufhin innerhalb kurzer Zeit und liegt derzeit bei rund 1,24 Ether. Auch die Preise für die anderen Kollektionen von Chiru Labs und der Azuki-Coin brachen massiv ein.

Via Twitter und in anderen Sozialen Medien machten die NFT-Besitzer ihrem Ärger Luft und 74 Besitzer eines solchen NFTs organisierten sich innerhalb der sogenannten "Azuki-DAO", um von den Machern (Chiru Labs) eine Rückerstattung einzufordern. Mittlerweile hat die Gruppe auch einen Anwalt beauftragt und will den Azuki-Gründer verklagen, der unter dem Pseudonym Zagabons agiert. Zu allem Überfluss wurde der Gruppe aus einem Smart Contract von Hackern eine Suppe von 35 Ether gestohlen, wie Decrypt berichtet.

Redaktion finanzen.ch

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Bildquelle: Hasbi Sahin / Shutterstock.com,ApeCoin
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