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Chance für Kryptomarkt? 01.04.2022 23:01:00

Vater von Ethereum-Mitgründer sieht Krypto als Rettungsleine für vom Ukraine-Krieg betroffene Menschen

Vater von Ethereum-Mitgründer sieht Krypto als Rettungsleine für vom Ukraine-Krieg betroffene Menschen

In einem Interview erklärte der Vater von Ethereum-Mitbegründer Vitalik Buterin, Dmitry Buterin, kürzlich, dass Kryptowährungen während und nach dem Ukraine-Krieg eine noch grössere Rolle einnehmen könnten.

• Buterin sieht Schwächen und Probleme in zentralisierten Systemen
• Ukraine konnte bereits Millionen an Dollar in verschiedenen Kryptowährungen einsammeln
• Krypto könnte laut Buterin während und nach Ukraine-Krieg eine noch grössere Rolle einnehmen

Dmitry Buterin, der in der Sowjetunion geboren wurde, später russischer und dann kanadischer Staatsbürger war, bezeichnet sich heute als halbpensioniert. Er leitet das Bildungsunternehmen BlockGeeks und berät auch Kryptoprojekte in ihrer Frühphase. Kürzlich sprach er in einem Interview mit "The Node", CoinDesks täglicher Zusammenfassung der wichtigsten Geschichten aus Blockchain- und Krypto-Nachrichten, über Krypto, den Ukraine-Krieg und dessen Auswirkungen auf die Kryptowelt.

Grösste Chance im Kryptobereich

Auf die Frage, ob sich Buterin zu einhundert Prozent auf Krypto konzentriere und wo seiner Meinung nach derzeit die grösste Chance für Unternehmer im Kryptobereich liege, erklärte der ehemalige Programmierer, dass er immer noch in eine Reihe von Dingen involviert sei und etwa 95 Prozent seiner Arbeit aus der Verbesserung von Krypto bestehe. In Bezug auf die Möglichkeiten äusserte er seine Vermutung, dass Web 3 in die Ära der Massenadoption eintritt. Es seien Schwächen und Probleme mit zentralisierten Plattformen aufgedeckt worden und dafür würden nun Lösungen entwickelt. Laut Buterin sei es entscheidend sich auf die grundlegend wichtigen Dinge zu konzentrieren und das seien die dezentralen Aspekte der Systeme.

"Im Moment werden die kreativsten dezentralisierten Projekte von Technikfreaks entworfen", zitiert CoinDesk Buterin aus dem Interview mit The Node. Der Erfolg von Ethereum sei seiner Meinung nach grösstenteils auf das Design des dezentralen Open-Source-Blockchain-Systems zurückzuführen, das es einem leicht mache, Krypto-Anwendungen zu erstellen oder zu verwenden.

Buterin: Schwächen in zentralisierten Systemen

Buterin glaubt, dass es ein sehr praktikabler Versuch sei, digitales Geld ins wirkliche Leben zu bringen. Seiner Meinung nach könnten die menschlichen Aspekte, wie zum Beispiel Zensurwiderstand, die Eigenschaften von Bitcoin verändern. Es würden Lösungen für die grössten Probleme entwickelt. Die Proteste in Kanada oder auch die Situation in der Ukraine würden zeigen, dass nun ein Moment sei, um die Schwächen der derzeitigen zentralisierten Systeme aufzuzeigen. Man habe gelernt, den grossen zentralisierten Systemen zu vertrauen und nun erkenne man, dass sie ihre Macht missbrauchten. Es sei ein harter Weckruf und man müsse vorsichtig sein, aber es bestehe kein Zweifel, dass ein Übergang stattfinde, der echte, menschliche Probleme löse, so Buterin. Es sei eine wunderbare Zeit für alle, die bereits in dezentralisierten Bewegungen involviert seien, anderen Menschen dabei zu helfen, mehr über Selbstsouveränität, neue Organisationen etc. zu lernen. Die Web-3-Krypto-Blase umhülle nun endlich die ganze Welt.

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Auch Ethereum-Mitbegründer Vitalik Buterin selbst sei der Meinung, dass sich Technologien auf menschliche Probleme konzentrieren müssen. Wie das Time Magazin diesen Monat berichtete, fordere der Ethereum-Schöpfer die Branche auf, kritischer darüber nachzudenken, wie das System verwendet werde. Hochprofitable Programme, wie unnötige NFTs oder Sackgassen-DAOs, seien seiner Meinung nach nicht immer diejenigen, die die Welt am dringendsten brauche.

Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die Kryptowelt

Dmitry Buterin ist, wie CoinDesk berichtet, ein ausgesprochener Kritiker von autoritären Menschen auf der ganzen Welt - so auch von Wladimir Putin. Er habe bereits lange bevor Putin in die Ukraine einmarschierte, den russischen Präsidenten als Autokraten bezeichnet. "Korruption hat die höchsten Ebenen des Staates erfasst", sagte Buterin laut CoinDesk kürzlich und wies darauf hin, dass diese sogar im Ausland zu beobachten sei, wo russische Oligarchen ausländische Politiker gekauft hätten.

Nun habe sich Krypto als nützliche Rettungsleine für die, die direkt vom Krieg betroffen sind, herausgestellt. So habe die ukrainische Regierung einen Monat nach der russischen Invasion über 100 Millionen Dollar in verschiedenen Kryptowährungen für militärische und zivile Zwecke gesammelt, erklärt Buterin unter Berufung auf Berichte, und weitere Millionen würden zum Beispiel durch Mittel wie Ukraine DAO oder direkte On-Chain-Spenden an wohltätige Zwecke weitergeleitet. Auch Buterin selbst erklärte, Geld an eine Reihe von Initiativen gespendet zu haben. Die Schichten der Bürokratie seien in diesem Fall sofort beseitigt und überflüssig gemacht worden.

Und Vitalik Buterins Vater geht davon aus, dass Krypto während und nach dieser Krise eine noch grössere Rolle einnehmen könnte. Die neuartigen Protokolle unterstützen laut Buterin - indem sie die Organisation des freien Marktes und die Dezentralisierung der Autorität privilegieren - neue Systeme, die seiner Meinung nach sicherstellen könnten, dass niemand wie Putin wieder an die Macht kommen könne. "Ich habe das Gefühl, dass diese ganze Situation den nächsten grossen Schub in Richtung der Einführung von Krypto bringen wird", gibt CoinDesk ihn wieder.

Sanktionen auf dem Kryptomarkt

Diese Betonung der Dezentralisierung sei auch der Grund, warum Dima der Ansicht sei, dass Kryptoplattformen sich nicht an pauschalen Sanktionen gegen alle Russen beteiligen sollten. Buterin erklärte, dass er alles in seiner Macht stehende tun wolle, um den Krieg zu beenden, aber solche Sanktionen seiner Meinung nach nicht viel Sinn machten. Er sei sich zwar sicher, dass in Russland Versuche unternommen würden, zum Beispiel von der Regierung oder der Industrie, Sanktionen mit Krypto zu umgehen, dennoch müsse man aufpassen, wie man mit Sanktionen umgehe. Laut Buterin sei die entscheidende Frage, wie man die Menschen unterstützen und gleichzeitig das autokratische Regime zerstören könne - und Krypto sei dem ehemaligen Programmierer zufolge eine gute Möglichkeit, Transparenz einzuführen, auch wenn es von Regierungen, Institutionen und Oligarchen verwendet werde. Zwar sei der Versuch, kleine Transaktionen zu stoppen, zwecklos, jedoch werde es einfacher, grosse Geldströme zu verstehen, wenn man vonseiten Russlands versuche Krypto zu verwenden, um Sanktionen zu umgehen, so Buterin.

Redaktion finanzen.ch

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