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Schweizer Top-Verdiener 13.03.2023 21:37:00

10 Jahre Abzocker-Initiative: Das hat sich seitdem bei den Chefgehältern getan

10 Jahre Abzocker-Initiative: Das hat sich seitdem bei den Chefgehältern getan

Vor zehn Jahren wurde über die "Volksinitiative gegen die Abzockerei" abgestimmt. Seitdem stimmen die Aktionärinnen und Aktionäre über die Vergütungen ab. Was hat dies bei den Cheflöhnen bewirkt?

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• Volksinitiative für mehr Transparenz bei den Managergehältern
• Zustimmung der Aktionäre bei Chefgehältern bei über 90 Prozent
• Gehälter steigen trotzdem

Gesunken sind die Chefgehälter in den letzten zehn Jahren in Reaktion auf die Volksinitiative des Schaffhauser Unternehmers Thomas Minder im Mittel nicht. Im Gegenteil: Verdienten die Geschäftsführer der 50 grössten Schweizer Unternehmen 2013 durchschnittlich 4,3 Millionen Franken, so sind es derzeit rund 5,1 Millionen Franken im Durchschnitt. Dies zeigen die Zahlen des Vergütungsexperten Stephan Hostettler lauf SRF.

Die Daten zeigen aber auch, dass die Saläre der Verwaltungsratspräsidenten in den letzten zehn Jahren gesunken sind, von durchschnittlich 1,7 Millionen Schweizer Franken, auf 1,3 Millionen Franken. Betrachtet man alle Geschäftsleitungs- und Verwaltungsratsposten, ist die Vergütung im Mittel in etwa gleichgeblieben.

Befürchtungen und Erfolge: Was hat die Initiative bewirkt?

Auf den Aktionärsversammlungen der Grossunternehmen erreichen die Chefgehälter meist eine Zustimmung von über 90 Prozent. Bei dieser enorm hohen Zustimmungsrate darf allerdings nicht vergessen werden, dass nicht jeder Anteilsschein auch stimmberechtigt ist und deshalb eventuell auch Initiativen, gegen die Erhöhung der Chefgehälter zu stimmen, scheitern.

Es ist laut SRF zu beobachten, dass die Topmanager-Gehälter in den letzten Jahren kaum gestiegen sind. In einem Bericht der Schweizer Handelszeitung wird die Lohnsteigerung über alle Managementebenen hinweg für 2022 bei unter einem Prozent angegeben, verglichen mit 2011, als noch eine jährliche Steigerung von drei Prozent üblich war.

Wie der Vergütungsexperte Urs Klinger im SRF-Interview betonte, führe vor allem die Transparenz dazu, dass sich die Löhne nach oben angleichen. Bei börsennotierten Unternehmen müssen die Vergütungen zudem ausgewiesen werden. Allerdings warnte der Experte vor Verallgemeinerungen, denn es gäbe zwischen den einzelnen Unternehmen beträchtliche Unterschiede: So liege etwa das höchste Gehalt eines Verwaltungsratspräsidenten eines SPI-Unternehmens 345-mal höher als das niedrigste Gehalt. Auch bei den Geschäftsführern fielen die Unterschiede gravierend aus, hier liege das Verhältnis bei eins zu 125.

Der Initiator der Initiative wertet sie weiterhin als Erfolg, denn exorbitante Managementgehälter im zweistelligen Millionenbereich wären vom Tisch, genauso wie Vorauszahlungen oder Abgangsentschädigungen. Zudem sei das "Horrorszenario", wonach Schweizer Firmen ins Ausland abwanderten, nicht eingetreten.

Banken und Pharma-Branche: Die Top-Verdiener

Die Liste der Top-Verdiener führen weiter die Konzernlenker der Banken und Pharma-Branche an. Novartis-CEO Vas Narasimhan erhielt 2021 beispielweise insgesamt 11,2 Millionen Franken. Bereits die ehemaligen Credit Suisse-Chefs Thomas Gottstein und Tidjane Thiam mussten im Vergleich zu ihrem Vorgänger Brady Dougan, der 2013 /2014 mit Gehältern und Boni von über 70 Millionen Franken auf sich aufmerksam machte, mit 8,5 Millionen (Gottstein 2020) und 10,7 Millionen (Thiam 2019) deutliche Abstriche machen. Der aktuelle CEO Ulrich Körner soll noch darunterliegen, als Chef des Asset Managements hatte er laut tippinpoint.ch rund fünf Millionen Franken verdient.

Abseits von Banken und Pharma fiel in der Vergangenheit ein Konzern mit Chefgehältern auf: Der Sportschuh-Hersteller On. Nach einem Bericht der Handelszeitung verfügten die fünf Mitglieder der Geschäftsleitung 2021 über ein Salär von je rund 17 Millionen Schweizer Franken und liessen damit selbst Roche-Konzernchef Severin Schwan mit einem Jahresgehalt von 15 Millionen Schweizer Franken im Jahr 2021 hinter sich. Die Löhne in der Schweiz variieren je nach Branche und Region deutlich, dies geht aus der jüngsten Schweizerischen Lohnstrukturerhebung des Bundesamtes für Statistik hervor. Der Durchschnittslohn für eine Vollzeitstelle in der Schweiz lag 2020 bei 6'665 Franken brutto. In den Branchen Bankwesen, IT und Pharma liegen die Gehälter deutlich darüber, während in anderen Branchen rund 500'000 Menschen zu Tieflöhnen arbeiten.

Im Vergleich hierzu: In Deutschland verdienten die Vorstände der DAX-Unternehmen durchschnittlich 3,9 Millionen Euro 2021 (auch hier liegen Welten zwischen Platz 1 und Platz 40), und damit 53 mal so viel wie ihre Mittarbeiter im Durschnitt.

Redaktion finanzen.ch

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