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Strafzölle im Blick 22.07.2018 22:33:00

Darum kann Trumps Plan, dass Amerikaner US-Autos kaufen, nicht aufgehen

Darum kann Trumps Plan, dass Amerikaner US-Autos kaufen, nicht aufgehen

Mit seinen EU-Strafzöllen auf Stahl und Aluminium hat sich Trump bereits viele kritische Stimmen und Gegenzölle eingehandelt. Mit seinen geplanten Zöllen auf die Einfuhr von europäischen Autos will er eigentlich die amerikanische Wirtschaft fördern - aber dieser Plan könnte zum Scheitern verurteilt sein.

Daimler
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US-Präsident Donald Trump hat die Theorie, dass Zölle auf importierte Autos Amerikaner dazu bewegen wird, heimische Autohersteller zu bevorzugen und dadurch Tausende Arbeitsplätze geschaffen werden könnten. Jedoch scheint seine Theorie in der Praxis nicht aufzugehen.

Vertreter aus der Industrie warnen laut Yahoo! Finance vor steigenden Kosten für Autokäufer, einem Rückgang der Gesamtverkäufe und einem Nettoverlust von Arbeitsplätzen. Also würden Zölle genau das Gegenteil bewirken.

Die Realität sieht anders aus

Sobald die angedrohten Zölle in Kraft treten, würden die Preise hochschnellen. Amerikaner kaufen pro Jahr um die 8 Millionen Importwagen. Mit Einfuhrzöllen von 20 Prozent würden bei einem Importwagen im Wert von 25.000 US-Dollar zusätzliche 5.000 US-Dollar anfallen. Auch wenn die Hersteller nicht die gesamten Kosten auf den Endverbraucher umwälzen: Laut der Natonial Taxpayers Union würden die Preise im Schnitt um mehr als 4.000 US-Dollar steigen.

Dadurch würden beliebte Modelle deutlich teurer. Darunter zum Beispiel auch die BMW 3er-Reihe. Bei einem aktuellen Grundpreis von 34.900 US-Dollar würde der Preis inklusive der Zollgebühren 41.880 US-Dollar betragen. Aber auch der Mercedes-Benz GLA würde mit der Einführung der Zölle in der Grundausstattung 40.080 US-Dollar kosten statt 33.400 US-Dollar.

In Amerika produzierte Autos hätten zwar zunächst einen Preisvorteil, aber auch hier würden die Preise steigen, weil der Wettbewerb jetzt teurer wäre. Die National Taxpayers Union schätzt, dass der Preis eines in Amerika hergestellten Autos um 1.262 US-Dollar ansteigen würde. Mit höheren Preisen würden Amerikaner jedoch weniger Autos kaufen.

Folgen für die amerikanische Wirtschaft

Trumps gesamter Plan besteht darin, die Beschäftigung in der verarbeitenden Industrie in den USA anzukurbeln. Aber eine Vielzahl von Studien zeigt, dass Zölle auf Autoimporte das Gegenteil bewirken würden. Warum? Weil höhere Preise den gesamten Autoverkauf reduzieren würden und Autohersteller ihre Produktion dadurch verkleinern müssten. Das Peterson Institute for International Economics schätzt, dass Zölle auf Importautos 195.000 Jobs in der Automobilindustrie vernichten würden. Das würde zu 624.000 verlorenen Jobs führen, wenn andere Länder sich mit Gegenzöllen rächen, was aktuell wahrscheinlich ist.

Der größte US-Autohersteller General Motors äußerte sich bezüglich Trumps Theorie kritisch. "Die Strafen, die wir durch Zölle und erhöhte Kosten erleiden könnten, könnten zu negativen Konsequenzen für unser Unternehmen und die wirtschaftliche Sicherheit der USA führen", sagte der Autohersteller. Außerdem sei vor allem ein wichtiger Kundenkreis betroffen. Denn die Autos, die am stärksten von den tarifbedingten Preiserhöhungen betroffen seien, würden oft von Kunden gekauft, die es sich überhaupt nicht leisten können, den höheren Fahrzeugpreis zu zahlen.

Zudem würden nicht nur die Preise von Neuwagen steigen. Die Zölle auf europäische Autos würden auch den Gebrauchtwagenmarkt negativ beeinflussen. Durch ein generell niedrigeres Gesamtangebot an gebrauchten Autos, könnten die Gebrauchtwagenpreise dementsprechend steigen.

Auch auf wirtschaftlicher Ebene könnte dieser Schachzug mehr schaden als nutzen. Die Wirtschaft wäre durch die Schwächung einer so wichtigen Schlüsselindustrie wie die der Automobilindustrie angeschlagen und dadurch anfälliger für einen Abschwung. Ob US-Präsident Donald Trump letztlich wirklich seine Zölle erheben wird, ist noch unklar. Jedoch wird er mit seiner Theorie noch für weitere offene Fragen und Verunsicherungen an den Märkten sorgen.

Redaktion finanzen.ch

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Bildquelle: Krom1975 / Shutterstock.com,DOMINICK REUTER/AFP/Getty Images,Alexander Chaikin / Shutterstock.com

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