Ratschläge des Börsenstars |
16.04.2022 15:39:00
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Diese Schlüsse zieht Warren Buffett aus der Corona-Pandemie
Starinvestor Warren Buffett gehört zu den grössten Befürwortern von Langfrist-Aktienanlagen. Auch Krisen wie die Corona-Pandemie sitzt er weitgehend unaufgeregt aus. Diese Tipps hat das Orakel von Omaha für Anleger.
• Buffett hat Anlegertipps in der Corona-Pandemie
• Erneut Empfehlung von ETFs
Im Rahmen einer Aktionärsversammlung von Berkshire Hathaway haben der Chef der Investmentgesellschaft, Warren Buffett, und sein Geschäftspartner, Charlie Munger, nicht nur einen Einblick in die Geschäftsentwicklung des Unternehmens gegeben, sondern auch einen Blick auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Finanzmärkte gegeben. Bereits in den Monaten zuvor hatten die beiden Marktexperten immer wieder auch einige wertvolle Anlegertipps in petto.
Kauft einen Indexfonds auf den S&P 500
Einer davon war der konkrete Rat, in einen S&P 500-Indexfonds zu investieren. Insbesondere für Börsenneulinge hält Buffett ein solches Investment für die richtige Wahl: "Ich mag Berkshire, aber ich denke, dass eine Person, die überhaupt nichts über Aktien weiss und keine besonderen Gefühle für Berkshire hat, den S&P 500-Index kaufen sollte", so der Investor im Rahmen des Aktionärsmeetings. Indexfonds gehören bereits seit geraumer Zeit zu den Lieblingsanlagearten von Warren Buffett, immer wieder empfahl der 90-Jährige Investoren in der Vergangenheit ETFs auf den grossen US-amerikanischen Börsenindex oder andere Börsenbarometer. Und ein Blick auf die vergangenen Monate zeigt, dass dieser Rat tatsächlich wertvoll war: Trotz der Corona-Pandemie und der Tatsache, dass einige Aktien infolge von Lockdown-Massnahmen und wirtschaftlichen Ruheaktivitäten massiv eingebrochen sind, stieg der S&P 500 im Jahr 2020 um 16 Prozent und konnte sogar neue Rekordstände erreichen. Und auch 2021 hat sich diese positive Entwicklung fortgesetzt: Seit Jahresstart liegt der Index rund 30 Prozent im Plus.
Nerven behalten und Massentrades vermeiden
Ein weiterer Rat für Anleger, den Buffett im Rahmen des Berkshire-Aktionärstreffens Anfang Mai im Gepäck hatte, bezog sich auf die jüngsten Marktturbulenzen infolge verstärkter Reddit-Aktivitäten, die Ende Januar für massive Bewegungen vorrangig bei stark geshorteten Aktien wie GameStop oder AMC sorgte. Ungeachtet der Tatsache, dass diese neue Art des Tradens tatsächlich für einige Anleger finanziell erfolgreich war, bleibt Buffett bei seinem Rat, langfristig zu investieren, statt "30 bis 40 Trades am Tag zu machen, um daraus Gewinne zu erzielen, was wie ein leichtes Spiel aussieht".
Buffetts Anlagestrategie ist darauf ausgelegt, fundierte Investmententscheidungen zu treffen, indem er seine möglichen Investitionen genau unter die Lupe nimmt und im Hinblick auf kompetente Geschäftsführung, langfristige Geschäftsaussichten im eigenen Marktsegment sowie ihrer aktuellen Marktbewertung beurteilt.
Nicht auf staatliche Renten hoffen
Staatliche Pensionsfonds sind im Zuge der Corona-Pandemie in vielen Ländern ins Trudeln geraten. "Die Rentensituation ist in sehr vielen Staaten schrecklich", sagte Buffett. "Es ist nicht besser geworden. Es ist offensichtlich überhaupt nicht besser geworden", zitiert Yahoo Finance Starinvestor Buffett. Anleger sollten sich vor diesem Hintergrund nicht einzig und allein auf traditionelle Renten verlassen, warnt der Experte.
Warnung vor Airline-Aktien
Einige Branchen wurden von der Corona-Pandemie härter getroffen als andere - schlimme Geschäftseinbussen wurden insbesondere bei Fluggesellschaften verzeichnet. Ein Trend, den Buffett noch nicht vor dem Ende sieht, wie er im Rahmen der Aktionärsversammlung betonte. "Ich würde das Airline-Geschäft immer noch nicht kaufen", betonte er.
Buffetts Verhältnis zu Airline-Aktien war in der Vergangenheit durchwachsen. Lange Jahre nannte er Aktien von Fluggesellschaften "Todesfallen"-Aktien, bis er 2016 eine Neupositionierung seines Unternehmens vornahm und - für viele Beobachter durchaus überraschend - Anteilsscheine diverser Flugunternehmen erwarb. Doch der Sinneswandel blieb nicht von Dauer - obwohl Buffett selbst immer wieder predigt, möglichst langfristig zu investieren, brach er diese Regel und trennte sich nur wenige Jahre nach seinem Einstieg wieder von Fluggesellschaften.
Buffetts Rat lässt sich nicht nur auf Airline-Aktien begrenzen, sondern betrifft grundsätzlich die Auswahl der richtigen Aktien, was sich ebenfalls in seinem Investitionsansatz für Value Investing wiederfindet.
Langfristig beim eigenen Plan bleiben
Aktien für lange Zeit zu halten, ist ebenfalls einer der Grundpfeiler des Value Investings. Wer am Aktienmarkt investiert, sollte dies unabhängig von kurzfristigen Entwicklungen tun, so Buffett im Rahmen der Aktionärsversammlung mit Blick auf die Entwicklung der US-Wirtschaft. Auch wenn er davon überzeugt sei, dass sich die Wirtschaft von den Folgen der Pandemie wieder erholen werden, sei die Zukunft alles andere als sicher. Aktien über einen langen Zeitraum zu halten, ist für den Starinvestor der richtige Weg, um für eine stabile finanzielle Zukunft zu sorgen.
Niedrigzinsen voll nutzen
Das aktuelle Niedrigzinsumfeld ist ein Eldorado für Kreditnehmer - und geht es nach dem Berkshire-Chef, wird diese Zeit noch eine Weile lang anhalten und somit Möglichkeiten für Anleger schaffen. "Es ist eine faszinierende Zeit", das Niedrigzinsumfeld sei "enorm angenehm", zitiert Yahoo Finance den Milliardär. Die Wirtschaft sei im März 2020 von einer Klippe gefallen, die Fed habe dann aussergewöhnlich wirksame Massnahmen zur Wiederbelebung eingeleitet.
Anleger können von diesem Umstand - nicht nur an der Börse, sondern zum Beispiel auch am Hypothekenmarkt - profitieren.
Kreditkartenschulden vermeiden
Die Pandemie hat sich nicht nur an den Börsen bemerkbar gemacht sondern auch das persönliche Leben vieler Menschen beeinflusst. Jobverlust und weniger oder gar kein Einkommen haben dafür gesorgt, dass insbesondere in den Vereinigten Staaten immer mehr Menschen Kreditkartenschulden gemacht haben, was sich zum teils elementaren Problem für viele Verbraucher ausgewachsen hat. Schon beim Aktionärstreffen 2020 hat Buffett dieses Problem angesprochen und empfohlen, Kreditkartenschulden schnell auszulösen. "Man kann nicht durchs Leben gehen, indem man Geld zu diesen Konditionen leiht, nur um besser dran zu sein".
Rechne mit dem Schlimmsten
Wer am Aktienmarkt aktiv ist, sollte sich nie darauf verlassen, dass die Zeiten immer so positiv bleiben, wie sie möglicherweise aktuell sind. "Wir haben in den letzten 15 Monaten einige seltsame Dinge auf der Welt gesehen", sagte er seinen Investoren in diesem Jahr. "Und wir müssen immer die Tatsache im Kopf behalten, dass in Zukunft noch seltsamere Dinge passieren könnten", zitiert Yahoo Live den Starinvestor aus dem Aktionärsmeeting.
An diesen Rat scheint sich Buffett auch selbst zu halten, immerhin ist er in grossem Stil in der Versicherungsbranche investiert.
Redaktion finanzen.ch
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