Schwankungen aussitzen |
14.11.2023 20:01:00
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Milliardeninvestor Ken Fisher rät Schweizer Anlegern, in volatilen Zeiten die Füsse still zu halten
Die Schwankungen am Markt sorgen bei vielen Anlegern für Verunsicherung. Der bekannte Investor Ken Fisher rät aber von überstürzten Portfolioanpassungen ab.
• Schwankungen seien Teil von Bullenmärkten
• Volatilität kann nicht kontrolliert werden
In einem Gastbeitrag für die Handelszeitung hat Ken Fisher die aktuellen Marktentwicklungen unter die Lupe genommen. Der Gründer und Executive Chairman des Vermögensverwalters Fisher Investments, der über 205 Milliarden Dollar an Einlagen verwaltet, rät Anlegern im aktuellen Marktumfeld vor allem zu einem: Nichts zu tun.
Ungute Gemengelage für den Markt
Die Finanzmärkte haben aktuell eine durchaus beunruhigende Gemengelage zu verdauen. Während die Sorge vor einer drohenden Rezession immer mehr in den Hintergrund rückt, ist dennoch angesichts des Kampfes der Notenbanken gegen die Inflation, der vor allem mit Hilfe von Leitzinsanhebungen geführt wird, zumindest mit einem gebremsten Wirtschaftswachstum zu rechnen. "Viele gehen aber von Schlimmerem aus", fasst Fisher in seinem Beitrag die Sorge vieler Anleger zusammen. Als konkrete Belastungsfaktoren nennt er dabei die Furcht vor einer schwachen chinesischen Wirtschaft, eine maue Uhrennachfrage, die die Schweizer Exporte dämpfen dürfte, aber auch der Krieg im Nahen Osten, der Energiesorgen wieder ins Zentrum der Anleger rückt. All das habe sich in den jüngsten Marktschwankungen widergespiegelt, so Fisher weiter.
Bullenmärkte nicht linear
vKorrekturen seien ein "Merkmal aller Bullenmärkte, die der Legende nach eine 'Mauer der Sorgen' erklimmen". Allein der US-Index S&P 500 habe seit 1926 insgesamt 34-mal in den Korrekturmodus geschalten, während Bullenmärkte liefen. Kein Bullenmarkt verlaufe folglich linear, meint der Marktexperte. So habe auch der heimische SPI nach dem Ende des Bärenmarktes 2011 bis Ende 2020 fünf Einbrüche hinnehmen müssen, während der Marktanstieg in den Jahren 2003 bis 2007 nur von zwei Korrekturen unterbrochen wurde und 2009 bis 2010 keine Einbrüche vorkamen. Es gebe diesbezüglich kein Muster, konstatiert Fisher in seinem Gastbeitrag. "Kurzfristige Schwankungen entziehen sich den Prognosen. Sie können jederzeit auftreten - begründet oder nicht - und lassen damit Geduld zu etwas enorm Wichtigem werden."
Fishers Rat an Anleger
Die Schwankungen am Markt sind für den Experten kein Grund zum Handeln. Wer langfristig hohe Erträge einfahren wolle, für den seien kurzfristige Schwankungen der Preis. Tatsächlich sei es seiner Ansicht nach sogar "gefährlich", den Versuch zu unternehmen, "Wackelbewegungen auszuweichen". Dabei verweist der Experte in seinem Beitrag auf historische Entwicklungen: Im S&P 500 dauere eine Korrektur durchschnittlich 2,1 Monate, Erholungen bräuchten 2,6 Monate. Sechs Monate nach dem Tief sei ein durchschnittlicher Marktgewinn von 22,9 Prozent zu erzielen - ein Gewinn, den viele Anleger aber nicht mitnehmen, weil sie die Schwankungen nicht aussitzen. "Weil sie Schlimmeres fürchten, verkaufen zu viele Anleger nach dem Rückgang und kaufen wieder nach der Erholung. Verheerend!", beschreibt Fisher dieses Szenario. "Diese Volatilität können Sie nicht kontrollieren, Ihre Reaktion darauf jedoch müssen Sie kontrollieren", so der Rat des Milliardeninvestors. Denn "Bullenmärkte versuchen immer, im Anstieg so viele wie möglich abzuschütteln."
Redaktion finanzen.ch
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