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14.10.2024 23:20:00
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Gold als mögliches Druckmittel - Nähern sich die Schweiz und China an? Freihandelsabkommen soll optimiert werden
Das Freihandelsabkommen zwischen der Schweiz und China birgt für beide Seiten wirtschaftliche Vorteile. Nun plant die Schweiz wohl, das Abkommen anzupassen.
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• Kritik seitens der Politik
Seit zehn Jahren besteht zwischen der Schweiz und China ein Freihandelsabkommen. Nun strebt die Schweiz Verhandlungen zur Optimierung dieses Abkommens an, um wohl das volle Potenzial der Handelsbeziehungen auszuschöpfen. Diese Verhandlungen scheinen jedoch im Spannungsfeld zwischen wirtschaftlichen Vorteilen und politischen Werten zu stehen. Denn: Chinas globale Rolle wird in den vergangenen Jahren zunehmend kritisch betrachtet.
Wirtschaftliche Vorteile des Freihandels
Das Abkommen hat den Handel zwischen den beiden Ländern erheblich gefördert: Besonders die Schweizer Industrie, darunter die Uhren-, Pharma- und Maschinenbranche, profitiert von reduzierten Zöllen, wie Fabian Maienfisch, Sprecher des Schweizer Staatssekretariats für Wirtschaft, in diesem Zusammenhang erklärt. "Das Freihandelsabkommen hat den Schweizer Exportunternehmen bedeutende Zolleinsparungen ermöglicht", zitiert ihn SWI. So sparte die Schweizer Wirtschaft vor zwei Jahren etwa 187 Millionen Franken an Zöllen ein. Der Freihandel hat somit nicht nur das Handelsvolumen gesteigert, sondern auch die Profitabilität erhöht. Insbesondere die Uhrenindustrie konnte erhebliche Einsparungen erzielen und ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem chinesischen Markt stärken.
Welche Rolle spielt Gold?
Mehr als die Hälfte des Warenwertes in den Schweizer Exporten nach China entfällt auf Gold, wie aus einer aktuellen Analyse von Swiss Info, dem englischsprachigen Portal der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft, hervorgeht. Tatsächlich haben sich die Schweizer Goldexporte nach China in den vergangenen zehn Jahren sogar verdoppelt, was unter anderem wohl auf Chinas aktuellen Goldhunger zurückzuführen ist, zitiert Kitco die Autoren Balz Rigendinger und Pauline Turuban. So war die chinesische Zentralbank 2023 der grösste Goldkäufer weltweit, mit dem Ziel, die Abhängigkeit vom US-Dollar zu reduzieren.
Trotz der massiven Goldexporte hat das Freihandelsabkommen eigentlich nichts mit Gold zu tun, da China keine Zölle auf Gold erhebt. Trotzdem könnten Chinas Goldimporte eine wichtige Rolle in den aktuellen Verhandlungen spielen, da die Kontrolle über den Goldmarkt China einen erheblichen Einfluss verschafft. Chinas Fähigkeit, den Goldfluss nach Bedarf zu steuern, könnte daher als potenzielles Druckmittel in den Verhandlungen genutzt werden, um Zugeständnisse in anderen Bereichen zu erhalten.
Politische Bedenken und Kritik
Trotz der wirtschaftlichen Erfolge steht das Abkommen politisch unter Druck. Insbesondere aus den Reihen der Sozialdemokraten und Grünen wird gefordert, das Abkommen aufgrund von Chinas Menschenrechtsverletzungen zu kündigen. So fordert SP-Aussenpolitiker Fabian Molina in diesem Zusammenhang: "Wenn der Bundesrat auf diese gravierenden Probleme keine Antworten findet, werden wir das Abkommen ablehnen", zitiert ihn SWI. Eine ähnliche Debatte führte bereits zum "Palmöl-Referendum" beim Freihandelsabkommen mit Indonesien. Auch in den aktuellen Verhandlungen mit China wird die Einhaltung von Umwelt- und Menschenrechten thematisiert, um einem möglichen Referendum vorzubeugen.
Die Rolle Chinas
Für China dürfte das Abkommen ein wichtiger Schritt zur Stärkung seiner globalen Reputation als verlässlicher Handelspartner sein. Da die Schweiz China früh als Marktwirtschaft im Rahmen der Welthandelsorganisation (WTO) anerkannte, ist es China möglich, im internationalen Handel ohne Vorwürfe des Dumpings zu agieren. Damit stärkte die Partnerschaft mit der Schweiz Chinas Position und eröffnete dem Land letztlich wichtige Türen auf dem globalen Handelsparkett.
Das Freihandelsabkommen zwischen der Schweiz und China hat in den vergangenen zehn Jahren deutliche wirtschaftliche Erfolge für beide Seiten gebracht. Dennoch stehen die laufenden Optimierungsverhandlungen unter dem Druck, politische und ethische Anforderungen zu erfüllen. Insbesondere der Handel mit Gold - obwohl nicht direkt durch das Abkommen betroffen - dürfte eine zentrale Rolle in den Beziehungen beider Länder spielen. Chinas Kontrolle über den Goldhandel könnte in den bevorstehenden Verhandlungen durchaus als Druckmittel dienen, um weitere wirtschaftliche Vorteile auszuhandeln. Wie sich die Verhandlungen weiterentwickeln, dürfte entscheidend dafür sein, wie die Schweiz ihre Beziehung zu China künftig gestaltet und ob wirtschaftliche Interessen Vorrang vor politischen Bedenken haben werden.
Redaktion finanzen.ch
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