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Stärkerer US-Dollar 12.11.2017 06:32:07

Verbraucher befürchten: Sind die Zeiten des günstigen Öls vorbei?

Verbraucher befürchten: Sind die Zeiten des günstigen Öls vorbei?

Autofahrer werden es bemerkt haben, dass die Preise für Benzin und Diesel wieder angezogen haben. Grund dafür sind die gestiegenen Ölpreise und ein stärkerer US-Dollar.

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Seitdem die Ölpreise zu Beginn des Jahres 2016 ihren letzten wichtigen Tiefpunkt erreicht haben, befinden sie sich insbesondere seit Sommer dieses Jahres im Rallymodus. Die Preise für die Nordseeölsorte Brent sind bereits auf ein neues Zweijahreshoch geklettert, die Preise für leichtes US-Öl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) könnten dies ebenfalls bald schaffen. Für die Unternehmen aus dem Ölsektor eine gute Nachricht. Noch vor einiger Zeit hatte die Branche mit einer verheerenden Insolvenzwelle zu kämpfen. Überkapazitäten drückten die Ölpreise auf einen tieferen Stand als im Rezessionsjahr 2009 und machten das Überleben von einer Reihe von Ölförderunternehmen schwer. Laut Medienberichten soll die Disziplin der OPEC und weiterer ölfördernder Staaten für den Anstieg verantwortlich sein. Die Organisation ölexportierender Staaten hatte sich zu Förderkürzungen durchgerungen, um den Ölpreisverfall der letzten Jahre entgegenzuwirken. Der im März 2018 endende Förderkürzungspakt könnte womöglich noch verlängert werden. Mehr Informationen hierzu gibt es vielleicht schon auf der nächsten Konferenz der OPEC Ende November 2017 in Wien.

Öllagerbestände fallen

Laut der U.S. Energy Information Administration (EIA) sind die Öllagerbestände in den USA seit Monaten im Rückwärtsgang. Auch am Hauptlagerort in Cushing im US-Bundesstaat Oklahoma sind die Bestände von ihrem Hoch vom Frühjahr 2017 zurückgekommen. Tendenziell sollten leerer werdende Öllager mit steigenden Ölpreisen einhergehen, da sich das Ölangebot verknappt. Zu bedenken ist hierbei jedoch, dass die Öllagerbestände in den USA auf absoluten Rekordständen waren und trotz der sich leerenden Bestände noch genug Öl in den Lagern schlummert. Die Lager in Cushing waren noch im Frühjahr 2017 dermaßen voll, dass der ehemalige US-Notenbankchef Alan Greenspan die Auffassung vertrat, dass die Lagerkapazitäten in Cushing bald nicht mehr ausreichen würden, um das Ölangebot aufzunehmen - so ein Bericht auf Welt.de von Mitte März 2017.

La Niña könnte Ölpreise weiter treiben

Neben den OPEC-Förderkürzungen und den sich abbauenden Öllagerbeständen könnte auch ein Wetterphänomen für weiteren Auftrieb bei den Ölpreisen sorgen. Laut der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) wird die Wahrscheinlichkeit für ein La Niña-Ereignis im Winter 2017 und zum Jahresanfang 2018 bei 55-65 Prozent gesehen. La Niña ist das Gegenstück vom berühmteren El Niño-Phänomen und führt in wichtigen Regionen in den USA zu kälteren Wintern. La Niña kommt aus dem spanischen Sprachgebrauch und kann mit "kleines Mädchen" übersetzt werden. Kältere Winter bedeuten jedoch, dass verstärkt geheizt werden muss und somit auch die Öl- bzw. Heizölnachfrage steigen sollte. Somit ist es durchaus möglich, dass die Ölpreise in den kommenden Monaten auch vom La Niña-Phänomen getrieben werden. Eine interessante Analyse zu dieser Thematik hat beispielsweise Robert Rethfeld von Wellenreiter-Invest angestellt. Anhand historischer Daten für den invertierten Oceanic Niño Index (ONI) und den Erdölpreisen zeigte sich recht gut, dass ein Zusammenhang zwischen La Niña-Ereignissen und höheren Erdölpreise zu bestehen scheint.

Fazit

Trotz der aktuell steigenden Ölpreise, müssten die Verbraucher jedoch wohl kaum die Befürchtung haben, dass die Preise nun durch die Decke gehen. Nach der kurzfristigen Ölpreisprognose der EIA sollte sich der Ölpreis in den kommenden Monaten kaum bewegen. Daneben geht Jan Edelmann von der HSH Nordbank davon aus, dass die mögliche Verlängerung des Förderkürzungsdeals bereits in den Ölpreisen enthalten sei. Ein Großteil der vom Nachrichtendienst Bloomberg erfassten Analysten glauben sogar, dass der Preis für Öl am Jahresende unter dem aktuellen Preis steht. So heißt es in einem Bericht auf Handelsblatt.de. Mit den Prognosen ist dies jedoch immer so eine Sache. Es bleibt daher letztlich abzuwarten, was der Ölpreis macht und ob La Niña mit einem klirrend kalten Winter daherkommt oder sonstige externe Schocks noch für Wirbel am Ölmarkt sorgen.



Redaktion finanzen.ch

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