Experten-Kolumne |
05.03.2014 16:31:15
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Kapitalpuffer verteuert Hypotheken
Kolumne
Wie bereits vor einigen Wochen bekannt gegeben wurde, müssen Schweizer Banken aufgrund vorbeugender Massnahmen den sogenannten antizyklischen Kapitalpuffer (AZP), sprich die Eigenmittel für Wohnbauhypotheken, von 1% auf 2% verdoppeln. Schweizer Finanzexperten gehen nun davon aus, dass Hypotheken teurer werden. Wie können Sie sich dagegen schützen?
Der Bundesrat hat auf Antrag der Schweizerischen Nationalbank (SNB) beschlossen, den antizyklischen Kapitalpuffer bei den Banken auf den 30. Juni 2014 zu erhöhen. Diese strikte Umsetzung soll mögliche Risiken im Hypothekargeschäft der Banken verhindern. Trotz präventiver Absichten ist die Wirksamkeit dieser Regelung unter Experten umstritten. Auch das Finanzunternehmen MoneyPark beurteilt das Vorhaben eher skeptisch, da die Implementierung der Massnahme jeden Finanzierungsnehmer trifft. Institute werden die Kosten auf Kunden abwälzen und ihre Margen erhöhen.
Was bedeutet das für Sie als Hypothekarnehmer?
Aufgrund der höheren Eigenkapitalanforderungen erwarten Experten eine schärfere Kreditvergabepolitik der Banken. Das bedeutet konkret, dass Institute erstens bei der Finanzierung zurückhaltender werden und somit gezielt nur die in ihrem Ermessen unproblematischen Hypothekarschuldner wählen. Hypothekaranfragen werden kritischer geprüft, was voraussichtlich zu einer höheren Ablehnungsquote führen wird. Das betrifft zum einen Neufinanzierungen als auch Refinanzierungen, die nach bestimmter Zeit wie ein Neugeschäft begutachtet werden und härteren Kriterien genügen müssen. Eine erhöhte Amortisation oder zusätzliches Einbringen von Eigenmitteln könnten mögliche Konsequenzen bei bestehenden Geschäften sein. Zweitens ist es denkbar, dass gewisse Finanzierungsnehmer, wie z.B. Alleinverdiener, ältere Hypothekarnehmer oder geschiedene Eheleute von diesen Konsequenzen verhältnismässig stark betroffen sind. Drittens werden Hypotheken teurer, da Banken einerseits die Forderung zusätzliches Eigenkapital zu erhöhen auf das Kreditgeschäft ausweiten und einige Institute gleichzeitig die Chance nutzen ihre Margen zu vergrössern. Obwohl der Kapitalpuffer erst per 30. Juni 2014 in Kraft tritt, erhöhen einzelne Banken heute schon.
Wie können Sie nun vorgehen?
Bei fälligen Hypotheken oder bei einem Hauskauf sollten Sie entschieden handeln. Das heisst, dass Hypothekarnehmer oder werdende Hypothekarnehmer die Angebote der Banken noch genauer und stärker vergleichen sollten. Banken sind im Hypothekargeschäft verschieden aufgestellt was dazu führen wird dass die Kredit- und Preispolitik der jeweiligen Institute unterschiedlich umgesetzt werden. Konkret heisst das: Differenzen in den Offerten bezüglich Preis, Amortisation und Eigenkapitaleinsatz werden zunehmend deutlicher. Ungleiche Umsetzungen der neuen Regelung bedeutet bei Offertenvergleich ein grösseres Sparpotenzial für den Kunden. Der unabhängige Hypothekarberater MoneyPark vergleicht zusammen mit dem Kunden täglich über 70 Banken, Versicherungen sowie Pensionskassen. Unterschiedliche Hypothekarangebote der Anbieter bestätigen die Notwendigkeit eines Vergleichs und die damit einhergehende Möglichkeit die optimale Finanzierung zu finden.
Eidg. Dipl. Bankfachexperte, Leiter Beratung Moneypark
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schliesst jegliche Regressansprüche aus.
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