17.03.2025 15:12:37
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Aktien Frankfurt: Dax legt zu - Verabschiedung des Finanzpakets im Fokus
FRANKFURT (awp international) - Am deutschen Aktienmarkt herrscht am Montag weiter Optimismus vor den entscheidenden Abstimmungen über das historische Finanzpaket in Deutschland. Ein freundlicher Start des Handels an den US-Börsen sorgte im Tagesverlauf zusätzlich für etwas Rückenwind, denn zuletzt erreichte der Dax über der Marke von 13.100 Punkten ein Hoch seit einer Woche.
Der Dax legte am frühen Nachmittag um 0,71 Prozent auf 23.149,42 Punkte zu. Er bewegte sich damit aber weiter im Bereich der vergangenen Wochen, der von einem Auf und Ab zwischen den Tiefs bei 22.200 Zählern und dem Rekord von 23.475 Punkten gekennzeichnet war. Zuletzt nähert er sich aber mehr dem oberen Ende.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 kam zeitgleich auf ein Plus von 0,8 Prozent. Besonders gefragt waren Aktien aus der zweiten und dritten Börsenreihe in Deutschland, denn der MDax der mittelgrossen Unternehmen legte um 1,25 Prozent auf 29.529,52 Zähler zu. Für den SDax ging es sogar um mehr als zwei Prozent nach oben auf ein Hoch seit Januar 2022.
Den von US-Präsident Donald Trump angezettelten Zoll- und Handelsstreitigkeiten steht das historische Investitionspaket gegenüber, das in Deutschland am Dienstag zunächst im Bundestag und am Freitag im Bundesrat vor der Verabschiedung steht. In beiden Fällen gilt eine erforderliche Zweidrittelmehrheit als nicht garantiert. Auch das Bundesverfassungsgericht könnte das Vorhaben noch stoppen.
Anleger positionierten sich international auch bereits für den Zinsentscheid der US-Notenbank Fed, der am Mittwoch erwartet wird. "Angetrieben werden die Kurse von aufflackernden Zinssenkungsphantasien nach den jüngsten Makro-Daten", kommentierte der Marktbeobachter Andreas Lipkow. Enttäuschende Einzelhandelsdaten aus den USA untermauerten laut dem Helaba-Ökonomen Ralf Umlauf die Erwartungen einer zukünftigen Lockerung.
Angetrieben von wohl drastisch steigenden Verteidigungsausgaben in Europa, überwanden die Aktien von Rheinmetall erstmals die Marke von 1.400 Euro. Anleger liessen es dann aber etwas langsamer angehen, indem das Plus auf 0,9 Prozent schrumpfte. Rekorde gab es mit Hensoldt und Renk ausserdem für zwei weitere Werte aus dem Kreis der Rüstungswerte.
Anleger suchen inzwischen nach weiteren Profiteuren des Rüstungsbooms. Die Papiere von SFC Energy sprangen um 12,5 Prozent hoch in dem Gedanken, dass die hergestellten Brennstoffzellen auch militärisch genutzt werden. Bei der Investorengesellschaft Mutares ging eine Rally weiter wegen der Beteiligung an dem österreichischen Unternehmen Steyr Motors, dessen Aktien seit Tagen wegen Rüstungsfantasie kräftig steigen.
Im Infrastrukturbereich sollen demnächst auch zusätzliche Milliarden in den Klimaschutz fliessen. Unter den Anbietern aus dem Segment Alternative Energien fiel deshalb vor allem der Projektentwickler Energiekontor mit einem Kurssprung um 12 Prozent positiv auf.
Im Autosektor reagierten die Aktien aus dem Volkswagen-Konzernverbund positiv auf eine wohl vorerst unveränderte VW-Beteiligung der Porsche SE. Die Holding reagierte am Wochenende mit einem Dementi auf Spekulationen über einen Teilverkauf der VW-Aktien. Die Porsche SE bekenne sich zur Rolle eines langfristig orientierten Ankeraktionärs, wurde mitgeteilt. Für VW , die Porsche SE und den verflochtenen Sportwagenbauer Porsche AG ging es um bis zu 1,7 Prozent hoch.
Im Immobiliensektor sorgt die gewaltige Schuldenaufnahme für die Finanzpakete in Deutschland jedoch für Bedenken. Vonovia und LEG wurden hier von Abstufungen durch die Analysten der Deutschen Bank und Bernstein Research um bis zu 0,9 Prozent nach unten gezogen. Der Deutsche-Bank-Analyst Thomas Rothäusler wird vorsichtiger wegen der Zinssensibilität der Branche.
Für Aufmerksamkeit sorgten noch ProSiebenSat.1 nach einem Bloomberg-Bericht über einen näher rückenden Deal mit der US-Investmentgesellschaft General Atlantic, die über eine Wandelanleihe zum Grossaktionär werden und im Gegenzug ihre Minderheitsbeteiligungen am E-Commerce-Geschäft NuCom und der ParshipMeet Group abgeben könnte. Der Aufsichtsrat war der Nachrichtenagentur zufolge am Sonntag einberufen worden, um das Geschäft zu genehmigen./tih/jha/
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