Aktien Schweiz Vorbörse: Auftaktverluste erwartet - Trump-Aussagen belasten

Zürich (awp) - Nach den Verlusten zum Wochenstart dürfte der Schweizer Aktienmarkt auch am Dienstag mit negativen Vorzeichen in den Handel starten. Dass es erneut abwärts geht, dürfte laut Händlern an den jüngsten Äusserungen des designierten US-Präsidenten Donald Trump liegen. Die Vorgaben geben derweil wenig Orientierung. In den USA setzt sich der Trump-Trade mit steigenden Börsenkursen fort, während die asiatischen Märkte uneinheitlich tendieren.

Für Unruhe sorgt die Ankündigung Trumps, an seinem ersten Amtstag am 20. Januar 2025 hohe Importzölle auf alle Waren aus Mexiko und Kanada sowie zusätzliche Zölle auf Waren aus China verhängen zu wollen. In ersten Kommentaren warnen Marktexperten, dass dies die Politik der kommenden vier Jahre sein werde. Die Zollandrohungen könnten auch für andere Regionen wie Europa ein Thema werden. Auf Datenseite steht erst nach Börsenschluss das jüngste Fed-Sitzungsprotokoll an. Am morgigen Mittwoch folgen dann die Angaben zu den persönlichen Konsumausgaben (PCE) in den USA. Dies ist das bevorzugte Inflationsmass der US-Notenbank Fed.

Die Bank Julius Bär berechnet den SMI vorbörslich gegen 08.15 Uhr um 0,55 Prozent tiefer bei 11'614,60 Punkten. Alle 20 SMI-Titel bis auf Zurich werden tiefer gestellt.

Im Mittelpunkt steht mit Roche (-1,3%) erneut eines der beiden Pharmaschwergewichte, nachdem diese den Gesamtmarkt schon am Vortag belastet hatten. Die Basler haben am Morgen zwar einen Rückschlag in der Forschung kommuniziert. Da der Konzern mit diesem Wirkstoff aber bereits mehrere Misserfolge verbucht hatte, sei dies nicht wirklich überraschend, heisst es etwa bei Vontobel. "Roche lässt die alte Welt hinter sich", so der zuständige Analyst.

Dagegen kommt die angekündigte Übernahme des US-Unternehmens Poseida Therapeutics gut an. Für 1,5 Milliarden US-Dollar holt sich Roche einen Zelltherapie-Spezialisten ins Portfolio.

Einziger Gewinner sind im vorbörslichen Handel Zurich (+0,2%). Hier haben sich nach dem Kapitalmarkttag vergangene Woche noch weitere Analysten wohlwollend zu Wort gemeldet, was die Aktien stützt.

Mit einem Kursminus von 2,4 Prozent fallen noch Avolta auf. Hier wiege die Abstufung durch Barclays zunächst schwerer als der am Vorabend kommunizierte Zehnjahresvertrag mit Manaus Airport in Brasilien, heisst es im Handel.

hr/rw