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Liquidität als Problem 25.12.2019 22:56:00

Analyst pessimistisch: Steht Aurora Cannabis der Totalcrash bevor?

Analyst pessimistisch: Steht Aurora Cannabis der Totalcrash bevor?

Die Aktie von Aurora Cannabis hat im Jahresverlauf rund die Hälfte an Wert eingebüsst. Doch glaubt man einem Analysten, sollten sich Anleger sogar auf einen Totalcrash einstellen.

• Analyst sieht schwere Zeiten auf Aurora Cannabis zukommen
• Zugang zu frischen Geldmitteln in Gefahr
• Kursziel von 0 US-Dollar vergeben

Analyst Gordon Johnson von GLJ Research prophezeit dem kanadischen Cannabis-Unternehmen Aurora Cannabis eine düstere Zukunft.

Aktie vor dem Totalcrash?

Der Experte hat die Beobachtung der Aktie gestartet und dem Anteilsschein direkt zum Auftakt ein "Sell"-Rating verpasst. Aurora Cannabis verfüge über keinerlei Eigenkapital, so die Begründung des Unternehmens. Daher schredderte er die Aurora Cannabis-Aktie und setzte ein zweijähriges Kursziel von 0 US-Dollar fest. Heißt im Klartext: 2021 wird die Aktie des kanadischen Cannabis-Unternehmens seiner Ansicht nach an der Börse pulverisiert. Und das, obwohl das Unternehmen noch vor kurzem der nach Marktkapitalisierung größte kanadische Cannabis-Wert gewesen ist.

Gesamtunternehmen in Gefahr?

Dabei verweist der Analyst insbesondere auf eine anstehende Liquiditätskrise bei Aurora Cannabis. Diese werde letztendlich "seinen Status als Unternehmen gefährden", schreibt der Experte in seiner Analysebegründung. Die Bilanz sei an ihre Grenzen gekommen, dem Konzern gehe schnell das Geld aus, heißt es weiter.

Konkret macht ihm dabei die hohe Verschuldung des Unternehmens Sorgen, immerhin habe Aurora Cannabis seine bei der Bank of Montreal bestehende Kreditfazilität in Höhe von 200 Millionen US-Dollar kürzlich um 160 Millionen US-Dollar aufgestockt. Vereinbart wurde in diesem Zusammenhang, dass die Verschuldung im Rahmen dieser Kreditfazilität erstrangig zu bedienen sei, teilte das Unternehmen im September mit. Abgesichert wurde die Kreditfazilität mit Produktionsstätten des Unternehmens.

Fehlender Zugang zu Liquidität

Gordon Johnson glaubt nicht, dass Aurora in der Lage ist, weitere Kredite von der Bank of Montreal in Anspruch nehmen zu können. Bevor der Konzern profitabel werde, werde es angesichts der Geschwindigkeit, mit der Aurora Geld verbrennt, zunächst zu einem Liquiditätsproblem kommen, so der Analyst weiter. "Jetzt, da dem Markt klar wird, in welchem Tempo Aurora Cannabis Geld verbrennt […] glauben wir, dass dem Unternehmen das Geld am 01.07.2020 ausgehen wird", so die düstere Prophezeiung des Experten.

Im Rahmen der Kreditvereinbarungen hat Aurora Cannabis mit dem Kreditgeber eine Vereinbarung getroffen, nach der bis zum Ende des dritten Quartals 2020 genügend Geld verdient werden muss, damit die Schulden nicht mehr das Vierfache des EBITDA betragen - andernfalls verstoße das Unternehmen gegen die Kreditauflagen. Doch die Marktlage und auch die Situation des Unternehmens selbst sprechen offenbar nicht dafür, dass Aurora Cannabis die Kreditbedingungen erfüllen kann.

Denn dem Konzern fehlt - anders als etwa den direkten Konkurrenten Canopy Growth und Cronos - ein finanzstarker Partner, der Aurora den Rücken stärkt. Doch die Wachstumsambitionen des Unternehmens sind ohne frisches Geld kaum umsetzbar - zumal Aurora den Fokus auf den US-amerikanischen Markt legen will, wo die Bemühungen um eine Legalisierung von Cannabis auf Bundesebene derzeit zu stocken scheinen.

Redaktion finanzen.ch

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Bildquelle: Jarretera / Shutterstock.com

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