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12.11.2024 17:58:00
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Bayer-Aktie fällt zweistellig: Bayer senkt Prognose für Agrarsparte - Erneuter Milliardenverlust im Quartal
Bayer hat im abgelaufenen Quartal erneut deutlich rote Zahlen geschrieben.
Im abgelaufenen Quartal verdiente Bayer operativ ein Viertel weniger als vor Jahresfrist. Hier wirkte sich das Pharmageschäft negativ aus, wo das Unternehmen Gegenwind von der Währungsseite zu spüren bekam. Überdies belasteten höhere Lizenzgebühren wegen erhöhter Einnahmen mit zwei neuen Medikamenten, während beim Bestsellermedikament Xarelto die Konkurrenz von Generikaherstellern jetzt deutlich zu spüren war.
Das bereinigte EBITDA sackte im dritten Quartal um knapp 26 Prozent auf 1,25 Milliarden Euro ab und damit weniger stark als vom Markt mit 1,3 Milliarden Euro erwartet, wie Bayer in Leverkusen mitteilte. Der Umsatz sank leicht um 3,6 Prozent auf 9,97 Milliarden Euro. Währungseffekte wirkten hier mit 436 (Vorjahr: 742) Millionen Euro dämpfend. Darum bereinigt verzeichnete Bayer ein Wachstum von 0,6 Prozent. Analysten hatten mit 10,11 Milliarden Euro Umsatz gerechnet.
Die Agrarsparte Crop Science verzeichnete einen Rückgang des Geschäfts mit glyphosathaltigen Herbiziden um knapp ein Fünftel. Bayer sprach von einem normailisierten Nachfrageverhalten. In gleicher Weise ging auch das Geschäft mit Maissaatgütern zurück. Der Anbau dieser Feldfrucht in Lateinamerika hat sich "signifikant" verringert, wie Bayer mitteilte.
Bayer rechnet für Crop Science im Geschäftsjahr 2024 nun mit rückläufigen Einnahmen und in der Sparte Consumer Health mit geringerem Wachstum.
Bayer-Finanzvorstand Nickl bleibt nun doch bis Mai 2026
Bayer hat Finanzvorstand Wolfgang Nickl länger an das Unternehmen gebunden. Wie der DAX-Konzern mitteilte, wurde der Vertrag des Managers bis zum 31. Mai 2026 verlängert. Nickl hatte ursprünglich geplant, bereits 2025 nach der Hauptversammlung in den Ruhestand zu gehen. "Ich bin sehr dankbar, dass Wolfgang Nickl sich trotz einer anderen Lebensplanung entschieden hat, seinen Vertrag um ein weiteres Jahr zu verlängern", sagte Bayer-Aufsichtsratschef Norbert Winkeljohann laut Mitteilung. Nickl wolle bis Vertragsende "aktiv die Prioritäten des Unternehmens vorantreiben".
Bayer setzt bei Glyphosat-Klagen auf höchstrichterliches Urteil bis 2026
Bayer setzt zur Lösung des noch immer ungelösten Problems der massenhaften Schadensersatzklagen in den USA zum Unkrautvernichter Glyphosat erneut auf ein höchstrichterliche Entscheidung. Es werde jetzt entschieden, "für welchen Fall wir eine Prüfung durch den US Supreme Court beantragen", sagte Vorstandschef Bill Anderson in einer Telefonpressekonferenz. "Wenn das Gericht den Fall annimmt, hoffen wir auf eine Entscheidung in der Sitzungsperiode 2025-2026."
Ein erster Versuch, den Obersten Gerichtshof der USA mit dem Komplex zu befassen, war 2022 unter Andersons Vorgänger Werner Baumann gescheitert.
"Wir müssen die Unsicherheit durch die Rechtsstreitigkeiten eindämmen, und daran arbeiten wir rund um die Uhr", sagte Anderson. Auch ausserhalb der Gerichtssäle gebe es Bewegung bei Politikern, Landwirten und anderen Interessengruppen, "die sich für mehr Rechtssicherheit für amerikanische Landwirte einsetzen", sagte Anderson.
Unterdessen wächst die Zahl der angemeldeten Ansprüche gegen Bayer in den USA wegen angeblich von Roundup ausgelöster Krebserkrankungen weiter. Bis Mitte Oktober waren rund 177.000 Ansprüche gemeldet - etwa 5.000 mehr als vor einem Quartal. Noch rund 63.000 Fälle sind nach derzeitigem Stand offen und nicht durch einen Vergleich beigelegt.
Bayer hat sich die Klagen mit der Übernahme des Agrarriesen Monsanto eingehandelt. Zigtausende Amerikaner haben geltend gemacht, dass ihre Krebserkrankung auf den Einsatz von Glyphosat zurückgeht. Behörden weltweit haben das Mittel aber als sicher eingestuft.
Die Bayer-Aktie notierte via XETRA letztlich 14,50 Prozent tiefer bei 20,88 Euro.
DOW JONES
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