Vertraulichkeitsklausel |
23.11.2020 22:41:00
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Buffetts Berkshire Hathaway: Verdeckte Investition im Berkshire-Portfolio?
Anfang der vergangenen Woche veröffentlichte die Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway unter Führung von Investmentlegende Warren Buffett mittels eines verpflichtenden Formulars, in welche Aktien das Unternehmen im dritten Quartal 2020 investiert hat. Eine Klausel im Dokument verrät, dass einige Informationen aber nicht öffentlich gemacht wurden, sondern ausschliesslich mit der Börsenaufsicht SEC kommuniziert wurden. Handelt es sich dabei um einen Hinweis auf eine verdeckte Investition?
• Vertraulichkeitsklausel in Dokument entdeckt
• Hinweise auf verdeckten Beteiligungsaufbau
Verdeckte Investition in Berkshire-Portfolio?
Erst kürzlich veröffentlichte der Star-Investor und Berkshire Hathaway-Gründer Warren Buffet die Zusammenstellung seines Portfolios im dritten Quartal 2020 über das das sogenannte 13F-Formular, das professionelle Anleger mit einem Vermögen von mehr als 100 Millionen US-Dollar in den USA bei der Börsenaufsicht SEC einreichen müssen. Wie Markets Insider berichtet, soll der Aktienmogul von den Behörden aber die Erlaubnis erhalten haben, seine Beteiligung an einer weiteren Aktie noch nicht preisgeben zu müssen. "Vertrauliche Informationen wurden im öffentlichen Bericht nach Formular 13F ausgelassen und separat bei der US-Börsenaufsichtsbehörde eingereicht", ist in dem öffentlich zugänglichen Dokument zu lesen. Bei den fehlenden Informationen könnte es sich demnach um eine Investition in weitere Aktien handeln. Laut Markets Insider könnte Buffett seine Anlage zurückhalten, um zusätzliche Anteile nachzukaufen und den Preis der Titel nicht in die Höhe treiben zu lassen, weil andere Investoren seiner Strategie ansonsten folgen könnten.
Differenz zwischen 13F-Formular und Bilanz als Hinweis
"Ich vermute, dass Berkshire eine grosse Position in einem börsennotierten Unternehmen aufbaut, und sie möchten dies auch weiterhin tun, bevor sie es bekannt geben", so Edward Jones-Analyst James Shanahan laut Markets Insider. Dafür spreche, dass Berkshire Hathaway den Wert seines Aktienportfolios im dritten Quartal mit 245 Milliarden US-Dollar - ohne Kraft Heinz-Anteile - angab, das 13F-Formular aber nur Anteile im Gesamtwert von 220 Milliarden US-Dollar ausweist. Zwar habe das Unternehmen im August bekanntgegeben, in den vergangenen zwölf Monaten etwa 6 Milliarden US-Dollar in die fünf japanischen Werte Itochu, Marubeni, Mitsubishi, Mitsui und Sumitomo investiert zu haben, die im SEC-Dokument nicht vorkommen, dies erkläre jedoch nur einen Teil der Differenz. Buffetts versteckter Anteil könnte als aktuelles Anzeichen dafür gewertet werden, dass er die Bargeldreserven einsetzen will, die er zu Beginn der Corona-Krise gesichert hatte. So vollzog die Holdinggesellschaft ihren Ausstieg aus Aktien von Fluggesellschaften im zweiten Quartal mit Verlusten, kündigte für das dritte Quartal Investitionen im Wert von mehr als 19 Milliarden US-Dollar an und enthüllte mit der Offenlegung des aktuellen Portfolios Beteiligungen an Pharmatiteln im Wert von etwa 6 Milliarden US-Dollar.
Phillips 66-Beteiligung 2015 ebenfalls verdeckt ausgebaut
"Er baut jetzt zweifellos eine grosse Position auf und könnte sie in seinem nächsten 13F-Formular aufdecken", weiss auch der Finanzprofessor David Kass, der Buffetts Investitionen schon lange beobachtet. Dabei sei es bereits in der Vergangenheit vorgekommen, dass Buffett einige Positionen seines Portfolios vorerst zurückhalten konnte. So soll der Berkshire-Chef 2015 Anteile am Mineralölunternehmen Phillips 66 aufgebaut haben. Im Formular des zweiten Quartals des Jahres tauchte die Vertraulichkeitsklausel ebenfalls auf. In einem wenige Wochen später aktualisierten Dokument wurde die Phillips 66-Beteiligung über 2,5 Milliarden US-Dollar dann aber genannt. Mittlerweile sind die Anteilsscheine aus dem Berkshire-Portfolio jedoch wieder verschwunden.
Redaktion finanzen.ch
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