Erhebliche Unruhen |
12.08.2020 23:41:00
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Fondsmanager stehen vor Herausforderungen, wenn Tesla-Aktie in den S&P 500 aufsteigt
Tesla qualifiziert sich mit seiner Marktkapitalisierung und seinen Umsatzzahlen für einen Platz im S&P 500. Damit könnte der Elektroautohersteller bei Fondsmanagern aber für erhebliche Unruhen sorgen.
• Indexfondsmanager haben wenig Spielraum, um zu reagieren
• Notierung im S&P 500 noch nicht in trockenen Tüchern
Tesla qualifiziert sich für Aufnahme in den S&P 500
Teslas Marktwert liegt derzeit bei etwa 277 Milliarden Dollar. Damit würde der Elektroautohersteller eines der Kriterien für eine Aufnahme in den Index S&P 500 erfüllen. Dazu muss der Marktwert mindestens 8 Milliarden US-Dollar betragen. Die Verwalter des Index, S&P Dow Jones Indices, nehmen Unternehmen außerdem nur dann in ihren Index auf, wenn diese in ihrem letzten Quartal und im vergangenen Jahr profitabel waren. Mit seinen jüngsten Gewinnen hat Tesla auch diese Hürde gemeistert, wie Bloomberg berichtet.
Der Index ist nach der Marktkapitalisierung der Unternehmen gewichtet, wobei die am höchsten bewerteten Firmen den größten Anteil des Index einnehmen. Die mögliche Aufnahme des Autoherstellers stellt für Manager von Indexfonds und börsengehandelten Fonds eine große Herausforderung dar. Tesla wäre, in US-Dollar ausgedrückt, das größte Unternehmen, das je in den Index aufgenommen wurde.
Neuaufstellung könnte bald angekündigt werden
Eine veränderte Zusammensetzung des Index könnte jederzeit bekanntgegeben werden. Dies könnte etwa gemeinsam mit den Abgängen von E*Trade Financial Corp. und Tiffany & Co. geschehen, die den Index aufgrund von Übernahmen verlassen werden, spätestens aber im Zuge einer routinemäßigen vierteljährlichen Neugewichtung, die wieder im September stattfinden wird.
Indexfonds erfahren nur wenige Tage im Voraus von Umstellungen im Index. Manager müssen daher entscheiden, ob sie vor der Aufstockung, am Tag der Aufstockung oder erst danach mit dem Kauf beginnen. Mit dieser Entscheidung könnten sich einige Fondsverwalter schwer tun. So könnten Tesla-Aktien von Händlern, die versuchen, die Nachfrage der Indexfondsmanager auszunutzen, hochgehandelt werden, andere Investoren könnten die Neustrukturierung des S&P 500 als "Super-Liquiditätsereignis" sehen. Langjährige Tesla-Aktionäre, die ihre Positionen reduzieren wollen, könnten ihre Investitionen niederlegen, wenn sie vom Interesse der Indexfonds erfahren. Beide Arten von Investoren könnten sich aber gegenseitig aufheben, so Gerry O’Reilly vom Indexgiganten Vanguard. Er glaubt aber, dass eine Neuordnung des Index ohne größeren Abweichungen stattfinden kann, also ohne eine Verschiebung zwischen der Performance des Index und den Fonds, die ihm folgen.
Tesla-Aufnahme steht noch nicht fest
Der Ausschuss, der über Mitgliedschaften im S&P 500 entscheidet, soll sich bisher noch nicht dazu geäußert haben, ob und wann Tesla dem Index hinzugefügt wird. So werden Unternehmen laut eines Sprechers der S&P Dow Jones Indices nicht automatisch hinzugefügt, wenn sie die Kriterien erfüllen. Stattdessen werden sie in eine Auswahl von potenziellen Kandidaten aufgenommen und nach unterschiedlichen Faktoren bewertet. Dabei sei es auch wichtig, dass der Sektor ausgewogen gewichtet ist.
Nach der Festlegung der Gewichtung wird der Wert der Unternehmen angepasst, um die Anzahl der zum Handel verfügbaren Aktien widerzuspiegeln. Damit wäre Tesla zum jetzigen Zeitpunkt wohl das siebzehntgrößte Unternehmen im S&P 500. Vor einem Jahrzehnt schloss sich bereits Warren Buffetts Berkshire Hathaway dem Index an, lag damals mit einem bereinigten Marktwert von 127 Milliarden US-Dollar aber noch weit unter dem heutigen Wert. Die Gewichtung im Index fiel damals für das Unternehmen aber noch größer aus, als es heute der Fall wäre.
Mögliche Unruhen bei Teslas Aktienkurs
Während Indexfondsmanager Überlegungen anstellen, wie sie mit dieser erschütternden Neuordnung umgehen sollen, könnten Händler versuchen, von den Preisschwankungen des Tesla-Papiers durch eine solche Ankündigung zu profitieren. Dies könnte dazu führen, dass Anteile des Elektroautoherstellers vermehrt gekauft und andere Anlagen aus den Portfolios der Händler entfernt werden, so Steve Sosnick, Chefstratege bei Interactive Brokers. Trotzdem sei es möglich, dass die Erwartung von einem Gewinn von bis zu 293 Prozent in diesem Jahr in Teslas Aktien eingepreist wird.
Redaktion finanzen.ch
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