Vergleich mit Dotcom-Blase |
29.03.2021 22:09:00
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Fondsmanager warnt vor Platzen der Tesla-Blase
Konnte der Elektroautobauer Tesla zwar auf ein erfolgreiches Jahr 2020 zurückblicken, stand die Aktie in diesem Jahr bereits der ein oder anderen Herausforderungen gegenüber. Wie Fondsmanager Per Lekander erklärt, befindet sich der Anteilsschein in einer Blase, deren Platzen bevorsteht.
• Statt Tesla könnten etablierte Unternehmen gewinnen
• Vergleich mit Dotcom-Blase
Tesla-Aktie beendet 2020 erfolgreich - Quartalszahlen enttäuschen
Das vergangene Jahr war ein starkes für die Tesla-Aktie. Starke Auslieferungszahlen des E-Auto-Herstellers sowie der Aktiensplit im August befeuerten den Kurs des Anteilsscheins. Nachdem das Unternehmen unter der Führung von Elon Musk im Dezember dann ankündigte, noch im selben Monat Teil des Index S&P 500 zu werden, schoss die Aktie auf ein Rekordhoch. Und so legte der Wert des Papiers im Gesamtjahr 2020 um 743 Prozent zu. Teslas Marktkapitalisierung kletterte damit auf mehr als 800 Milliarden US-Dollar. Im Januar veröffentlichte der E-Auto-Pionier dann seine Zahlen für das letzte Quartal 2020 und das Gesamtjahr. Im Schlussquartal verbuchte der Konzern zwar einen Gewinn, dieser blieb jedoch hinter den Erwartungen zurück. Anleger reagierten verhalten und schickten die an der NASDAQ gelistete Aktie bis zum Handelsende um mehr als 3 Prozent nach unten. Darunter litt auch die Marktkapitalisierung des Unternehmens, die im Februar dann unter 600 Milliarden US-Dollar fiel. Aktuell hat sich der Börsenwert bei knapp 605 Milliarden US-Dollar eingependelt, Tesla-Titel werden unterdessen zu 640,39 US-Dollar gehandelt (Schlusskurs vom 25. März 2021).
Tesla-Crash soll Mitbewerber stärken
Für Per Lekander, Fondsmanager des Vermögensverwalters Lansdowne Partners, stellt der Einbruch des Aktienkurses bei Tesla aber kein kurzfristiges Phänomen dar. Wie der Marktexperte in der "CNBC"-Sendung "Squawk Box Europe" erklärt, sieht er in der Tesla-Aktie eine Blase, die zu platzen droht. So sei der Elektroautohersteller mit Sitz im kalifornischen Palo Alto zwar derzeit gefragt, dies werde sich aber spätestens ändern, wenn der Markt Mitbewerbern mehr Aufmerksamkeit schenkt. "Es gibt ein paar Goldstücke, von denen ich denke, dass sie langfristig zu den Gewinnern gehören werden", so Lekander in der Sendung. "Aber kurzfristig, wenn ich mit meiner Makroeinschätzung richtig liege, dass die Zinsen steigen und der Markt aufwacht und erkennt, dass die etablierten Unternehmen nicht so schlecht positioniert sind, wie sie glauben, dann ja, ich denke, Tesla wird fallen." So sei der Fondsmanager besonders optimistisch bei traditionellen Fahrzeugherstellern, allen voran Volkswagen. "Meiner Meinung nach wird dieses Jahr das Comeback für die etablierten Unternehmen sein", fügt Lekander hinzu.
Tesla-Aktie: Vergleich mit Dotcom-Blase
Die Tesla-Aktie, gegen die Lekander eine Short-Position hält, sei derart überzeichnet, dass er den Anteilsschein mit der Dotcom-Blase im Jahr 1999 vergleicht. "Wenn man an die Visionäre denkt, die 1999 über das Internet gesprochen haben, wenn man ihnen jetzt zuhört, haben sie eigentlich unterschätzt, was passiert ist", so der Experte weiter. "Die Entwicklung war noch radikaler als das, was passiert ist." So sei das Telekommunikationsunternehmen Cisco, das als Aushängeschild des Internettrends gegolten habe, nach dem Platzen der Blase zwar um 80 Prozent gefallen, könne heute aber einen höheren Marktwert aufweisen als damals. In Europa habe es sich mit der Nokia-Aktie ähnlich verhalten, diese sei auch um 80 Prozent gefallen, wie Lekander erklärt. "Ich denke, das ist es, was wir hier bei diesem Tech-Spekulations-Hype sehen werden."
Bitcoin-Investment könnte Tesla-Aktie antreiben
Wenn es nach dem Wedbush-Analysten Dan Ives geht, wird sich die Tesla-Aktie aber langfristig wieder von ihrer Volatilität zum Jahresbeginn erholen, wie aus einer Notiz hervorgeht, die CNBC vorliegt. "Teslas Erfolg, seine Elektrofahrzeug-Initiativen und die Nachfrage in China für den Monat März aufzustocken, wird die Aktien nach einem wackeligen Januar und einem robusten Februar höher katalysieren," wird der Stratege wiedergegeben. Gefestigt werden könnte der Kursverlauf des Papiers auch durch das Milliarden-Investment in Bitcoin, das Tesla im Januar bekanntgab. Laut Wedbush habe das Unternehmen mit der Kryptowährung schon 1,2 Milliarden US-Dollar Gewinn gemacht. Auch die kürzliche Ankündigung, dass CEO Musk nun den unternehmensinternen Titel "Technoking of Tesla" trägt, während Finanzchef Zack Kirkhorn nun als "Master of Coin" beschäftigt ist, deute auf einen zukünftigen technologischen Fortschritt hin. "Wir glauben, dass dies ein Hinweis darauf ist, dass Musk Tesla in Zukunft eher als Technologie-Disruptor sieht, insbesondere mit Roboterachsen, Full-Self-Driving und massiven Fortschritten in der Batterietechnologie am Horizont bei Tesla", bestätigt Ives.
Redaktion finanzen.ch
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