Geldmangel |
12.07.2017 12:53:27
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Tesla-Konkurrent Faraday Future in grossen Schwierigkeiten
Der Konzern war angetreten, um dem Elektroauto-Pionier Tesla ernsthaft Konkurrenz zu machen, doch inzwischen zieht sich die Schlinge um das E-Auto-Startup Faraday Future immer weiter zu.
Doch inzwischen ist nicht nur unsicher, ob der erste Wagen von Faraday im nächsten Jahr auf den Markt kommt, es stellt sich auch die Frage, ob das Unternehmen in zwölf Monaten überhaupt noch existieren wird.
Bau der Faraday-Milliardenfabrik gestoppt
Denn in der Nacht wurde eines der größten Konzernprojekte abgesagt: Der geplante Bau einer Milliardenfabrik in Nevada wurde gestoppt. Bereits seit Monaten stockt das Bauvorhaben in der Wüste, da einige Zulieferer wegen ausbleibender Zahlungen die Arbeit unterbrochen hatten. Nun scheint sich die Situation für Faraday Future weiter verschärft zu haben, das chinesische Unternehmen ist offenbar in akuten Zahlungsschwierigkeiten.
Noch weist Faraday die Probleme von sich. Die Entscheidung, den Bau der Fabrik zu stoppen, begründete das Unternehmen recht nüchtern. Man sei aktuell dabei, "eine neue Produktionsstätte zu finden, die eine schnellere Möglichkeit bietet, die Produktion zu starten und gleichzeitig mit zukünftigen strategischen Optionen übereinstimmt", heißt es in einem Statement.
Faraday-Großinvestor hat sich verzettelt
Inoffiziell wird allerdings Geldmangel als Hauptgrund für die aktuellen Entwicklungen bei Faraday Future gehandelt. Schließlich hat das Unternehmen offenbar auch dem Hauptquartier in Los Angeles drastische Sparmaßnahmen verordnet.
Dass Faraday Future das Geld ausgeht, überrascht angesichts der vergangenen Monate kaum jemanden. Spätestens seit ein chinesisches Gericht die Assets des Großinvestors Jia Yueting eingefroren hatte, wurde die desaströse Finanzlage offensichtlich. Da half es auch nicht, dass Faraday Future in einem offiziellen Statement bekannt gab, dass dies keine Auswirkungen auf das Unternehmen haben soll.
Doch offenbar hat sich Jia Yueting mit zu vielen Projekten verzettelt. Das Elektroautogeschäft von Faraday Future war nur eines der Standbeine, auf die der chinesische Milliardär in den vergangenen Monaten und Jahren seine Aufmerksamkeit gerichtet hatte. Als Gründer von LeEco, wo Jia Yueting als CEO fungierte, brachte er es auf dem Heimatmarkt zu großer Bekanntheit. Sein Vermögen erwirtschaftete er mit Leshi Television, einem Online-Videodienst, den er zum "Netflix Chinas" aufbaute. Doch in den Folgejahren verzettelte sich der Firmengründer und wollte in andere Geschäftsbereiche wie Smartphones, Smart-TVs, Fernsehproduktionen und später auch Elektroautos vorstoßen - mit durchwachsenem Erfolg.
Mit seinen vielen Projekten hat sich Jia offenbar übernommen - nachdem das Gericht Vermögenswerte über 182 Millionen US-Dollar eingefroren hat, legte der CEO alle Ämter bei Leshi nieder und erklärte, sein Fokus läge nun vollständig auf der Weiterentwicklung des Automobilgeschäfts von Faraday - was von Leshi unabhängig sei. Doch angesichts der anhaltenden Negativnachrichten und wirtschaftlichen Probleme fällt es Jia Yueting inzwischen offenbar schwer, weitere Geldgeber von Investments in den Tesla-Konkurrenten zu überzeugen.
Faraday vor dem Aus?
Fakt ist: Faraday braucht dringend Geld, um den Produktionsstart doch noch zu sichern. Fakt ist aber auch: Investoren werden angesichts der prekären Finanzlange von Faraday-Großinvestor Jia Yueting genau prüfen, ob eine Investition Sinn macht. Tut sich für die Chinesen nicht in kurzer Zeit eine Geldquelle auf, ist das Überleben des als Tesla-Herausforderer an den Start gegangenen Elektroauto-Startups mehr als fraglich.
Redaktion finanzen.ch
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