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KI-Blase 15.07.2024 21:43:00

Investor und Palantir-Gründer Peter Thiel betrachtet KI-Boom mit Sorge: NVIDIA verdient das ganze Geld

Investor und Palantir-Gründer Peter Thiel betrachtet KI-Boom mit Sorge: NVIDIA verdient das ganze Geld

Der Chiphersteller NVIDIA dominiert die KI-Branche. Doch gerade diese unangefochtene Marktführerschaft betrachtet der prominente Risikokapitalgeber Peter Thiel mit Sorge.

NVIDIA
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• Peter Thiel zieht Parallelen zwischen KI-Hype und Dotcom-Blase
• Markt-Dominanz von NVIDIA sei "sehr seltsam"
• Investition in die neue Open-Source-KI-Plattform Sentient

Kein Thema beschäftigt die Börsianer derzeit so sehr wie künstliche Intelligenz (KI). Doch angesichts der sagenhaften Kursgewinne wächst bei vielen Investoren inzwischen auch die Sorge vor einer Aktienmarkt-Blase. Auch Risikokapitalgeber und Palantir-Mitbegründer Peter Thiel hat sich Ende Juni auf dem Aspen Ideas Festival diesbezüglich geäussert und Parallelen zwischen dem aktuellen KI-Boom und der Dotcom-Blase von 1999 gezogen. Dem kann er dabei aber durchaus auch etwas Positives abgewinnen. So betonte er, dass ’99 zwar der Höhepunkt der Blase aber auch der Höhepunkt der Klarheit war, als die Menschen erkannten, dass das Internet die Old Economy ersetzen würde.

NVIDIA dominiert den KI-Markt

In der derzeitigen Situation bereitet Thiel insbesondere die starke Konzentration in der KI-Branche Sorge. "Derzeit werden 80 bis 85 Prozent des Geldes im KI-Bereich von einem Unternehmen, NVIDIA, verdient", kritisierte der ursprünglich aus Deutschland stammende US-Investor und bezeichnete diese Dominanz eines einzigen Unternehmens in Bezug auf die Rentabilität als "sehr seltsam", weil der Grossteil der Gewinne auf der Hardware-Ebene generiert wird, also einem Bereich, "von dem das Silicon Valley nicht einmal mehr viel weiss."

Der NVIDIA-Konzern ist derzeit unangefochtener Marktführer für KI-Chips. Mit seinen Chipsystemen wird KI-Software in Rechenzentren trainiert, ausserdem werden sie zunehmend auch für deren Betrieb eingesetzt. Da NVIDIA eine derartige Schlüsselrolle für KI-Anwendungen spielt, hat sich die Aktie zum Anlegerliebling an der Börse entwickelt und liess den Konzern sogar vorübergehend zum wertvollsten börsennotierten Unternehmen der Welt aufsteigen. Inzwischen ist der Chipdesigner aber wieder um einige Plätze zurückgefallen.

Für die nahe Zukunft glaubt Thiel, dass NVIDIA seine Marktführerschaft verteidigen kann, doch langfristig sieht er mögliche Herausforderungen für das Unternehmen. Denn er rechnet damit, dass grosse Tech-Konzerne beginnen könnten, ihre eigenen KI-Chips zu entwickeln, um hohe Aufschläge und Abhängigkeiten zu vermeiden. Dies könnte dann dazu führen, dass KI-Chips zu einer Art Standardware werden, bei der es weniger Unterscheidungsmerkmale zwischen den Produkten verschiedener Hersteller gibt.

Unterstützung für eine Open-Source-Alternative

Thiels Bedenken bezüglich der Konzentration in der KI-Branche beschränken sich jedoch nicht nur auf Hardware, denn auch die KI-Entwicklung wird von wenigen Technologiegiganten kontrolliert. Deshalb hat seine Risikokapitalfirma Founders Fund laut "Blockonomi" jüngst eine Seed-Finanzierungsrunde von 85 Millionen Dollar für Sentient mitgeführt.

Diese Open-Source-KI-Entwicklungsplattform möchte die KI-Entwicklung demokratisieren, indem sie es der Community erlaubt, Beiträge zu KI-Modellen zu leisten. Dieser Ansatz steht in starkem Kontrast zu den geschlossenen Systemen von Unternehmen wie OpenAI, die den Zugang der Nutzer zu ihren zugrunde liegenden Modellen einschränken. Es wird erwartet, dass Sentient voraussichtlich im dritten Quartal 2024 sein Testnetz starten wird.

Redaktion finanzen.ch

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