Konkurrenz abgehängt |
18.01.2019 11:22:28
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Investorin: In diesen Punkten ist Tesla den anderen Autobauern voraus
Catherine Wood, Gründerin von ARK Invest, gilt Tesla gegenüber als ausgesprochen bullish. Immerhin ist ihre Investmentmanagement-Firma an dem Elektroautobauer beteiligt. Jetzt begründet sie, warum Tesla etablierten Autobauern den Rang abläuft.
Batterietechnologie
Während viele Autobauer den Bereich Elektromobilität lange stiefmütterlich behandelt haben und nun mit milliardenschweren Investitionen nachziehen müssen, führt Tesla das Segment an, argumentiert Wood. Dazu trage insbesondere bei, dass das Unternehmen anderen Konkurrenten gegenüber einen Kostenvorteil hat, denn Tesla produziert seine eigenen Lithium-Ionen-Batterien, während etablierte Autobauer diese einkaufen müssen.
Tesla hat sich im Bereich Batterietechnologie gemeinsam mit seinem Partner Panasonic bereits früh gut aufgestellt. Während der Bau der Tesla-Gigafactory in Nevada von vielen Branchenvertretern zunächst belächelt worden war, hat sich der Vorstoß zwischenzeitlich ausgezahlt. Denn er hat Tesla nicht nur unabhängig von den Lieferkapazitäten von Zulieferern gemacht, sondern auch von deren Preisgestaltung. Denn dem Unternehmen ist es in den vergangenen Jahren gelungen, den Preis für in den Modellen S, X und 3 verbauten Batteriepakete kontinuierlich zu senken.
Tatsächlich haben einige Ingenieure Teslas Massenmarktmodell, den Model 3, in seine Einzelteile zerlegt und dabei insbesondere im Batteriebereich überraschende Erkenntnisse erlangt. So war der Anteil an Kobalt, ein für die Lithium-Ionen-Zellen unverzichtbares Metall, erheblich reduziert. Statt der bislang üblichen acht Prozent sollen die Akkuzellen des Model 3 nur noch einen 2,8-prozentigen Kobalt-Anteil haben. Angesichts des massiven Preisanstiegs für Kobalt auf dem Weltmarkt, was der anhaltenden hohen Nachfrage zu schulden ist, hat sich Tesla damit einen enormen Wettbewerbsvorteil verschafft.
Catherine Woods führt auch den von Tesla verwendeten Batterietyp als zusätzlichen Vorteil von Tesla in diesem Bereich an. Teslas Fahrzeuge arbeiten mit einer zylinderförmigen Lithium-Ionen-Batterie, wie sie in der Unterhaltungselektronik anstelle der Lithium-Ionen-Akkus verwendet wird, was insbesondere aus Kostensicht als cleverer Schachzug zu werten ist. "Aus technischer Sicht haben sie eine erstaunliche Sache geleistet, an die sonst niemand gedacht hätte. Das bringt sie dem Spiel weit voraus", so Wood.
Künstliche Intelligenz
Teslas fahren theoretisch weitgehend autonom. Auch wenn es noch immer zahlreiche rechtliche Einschränkungen gibt, bevor auf den Straßen tatsächlich vollständig selbstfahrende Fahrzeuge unterwegs sein werden.
Dennoch verfügen die Fahrzeuge des Elektroautobauers über eine ganze Fülle an Fahrassistenzsystemen, die den Fahrer unterstützen. Neben Abstandsreglern, Spurhalteassistenten oder automatischen Einparkfunktionen, die bei moderneren Fahrzeugen zwischenzeitlich zur Grundausstattung gehören, hebt sich Tesla durch seinen "Autopilot" von der Konkurrenz ab. Acht Kameras und zahlreiche Sensoren sollen das Fahrzeug und seine Umgebung umfassend erfassen, auswerten und entsprechend reagieren. Zeitgleich hat Tesla ein nach vorne blickendes Radar verbaut, das auch bei ungünstiger Wetterlage und schlechter Sicht zahlreiche Umgebungsdaten liefert.
Als kleines Gimmick lässt sich das Fahrzeug auch "rufen" und fährt dann allein vor.
Während zahlreiche Autobauer den Bereich (teil-)autonomes Fahren zum Zukunftsmarkt erklären und viel Geld in die Entwicklung der Systeme investiert haben, hat Tesla in diesem Segment einen weiteren unschlagbaren Vorteil, glaubt ARK Invest-Chefin Wood. Das Unternehmen habe Milliarden von Datenmeilen von eigenen Kunden gesammelt und sammele pro Quartal weiter mehr als eine Million Meilen, so die Investorin. "Das ist es, was ein autonomes Fahrzeug antreibt, und dahin gehen wir", so Wood.
Redaktion finanzen.ch
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