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Produktionsanlage 29.01.2025 17:51:07

Lonza-Aktie unter Druck: Umsatzrückgang in 2024 - hohe Abschreibung auf JV mit Bacthera

Lonza-Aktie unter Druck: Umsatzrückgang in 2024 - hohe Abschreibung auf JV mit Bacthera

Lonza war 2024 wie erwartet mit angezogener Handbremse unterwegs.

Lonza konnte den weggefallenen Grossauftrag des Impfstoffherstellers Moderna im Geschäftsjahr 2024 nicht vollständig wettmachen. Nach einem "Übergangsjahr" soll es nun aber wieder aufwärts gehen - und zwar als reiner Pharmaauftragsfertiger.

Während der Pandemie hatte der Auftrag zur Herstellung des Wirkstoffs für die Covid-Impfung von Moderna bis zu einer halben Milliarde Franken in die Kassen von Lonza gespült. Nach dem Ende des Auftrags sanken darum die Einnahmen in 2024 um 2,1 Prozent auf 6,57 Milliarden Franken.

Neue Aufträge vermochten die Lücke nicht ganz zu füllen, wie das währungsbereinigte Umsatzminus von 0,2 Prozent zeigt. Bereinigt um das Covid-bezogene Geschäft wären die Verkäufe aber um rund 7 Prozent gewachsen, betonte Firmenchef Wolfgang Wienand am Mittwoch vor den Medien.

Profitabilität sinkt

Der Auftrag von Moderna war auch sehr lukrativ. Sein Verlust sowie hohe Investitionen in neue Anlagen belasteten die Profitabilität. Der Betriebsgewinn ("Core-Ebitda") sank im Berichtsjahr um 4,6 Prozent auf 1,91 Milliarden Franken.

Die entsprechende Marge erreichte 29,0 Prozent, das sind 0,8 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Aber auch hier: Um den weggefallenen Moderna-Auftrag bereinigt wäre die Profitabilität um einen tiefen einstelligen Prozentsatz gestiegen.

Am Ende der Erfolgsrechnung standen 637 Millionen Franken als Reingewinn, nach 655 Millionen im Vorjahr. Verschiedene Sonderposten drückten den Gewinn. So musste Lonza etwa mehr Geld für die Sanierung der Giftmülldeponie Gamsenried im Wallis zur Seite legen. Daher beträgt die Dividende unverändert zum Vorjahr 4 Franken je Aktie.

Künftig nur noch Auftragsfertiger

Unter dem neuen Konzernchef Wienand macht Lonza nun den allerletzten Schritt zu einem reinen Auftragsfertiger für die Pharmaindustrie. Denn das Geschäft mit Kapseln und Nahrungsergänzungsmitteln (Division CHI) wird aufgegeben, wie das Unternehmen bereits im Dezember mitgeteilt hatte. Das Kapsel-Geschäft schrumpfte zuletzt und warf weniger Profit ab als andere Lonza-Divisionen - auch in 2024.

Dagegen generiert die kommerzielle Herstellung von Wirkstoffen im Auftrag der Pharmakunden deutlich höhere Margen. Dieses "Prunkstück" der Lonza - die Division "Biologics" - steht mittlerweile für deutlich mehr als die Hälfte des Umsatzes. Der Bereich hielt den Umsatz trotz Moderna fast stabil und erzielte eine Marge von 34,4 Prozent. Zum Vergleich: Im Kapsel-Geschäft blieben 24,3 Prozent übrig.

Wachstum voraus

Das dann noch verbleibende Kerngeschäft ist ein Wachstumsbereich, sagte Firmenchef Wienand. Lonza rechnet damit, dass der Markt für Auftragsfertiger bis zum Ende der Dekade jährlich um 8 bis 10 Prozent wächst. Und Lonza wolle diesen Wert um 2 bis 3 Prozent übertreffen.

Und dieses "Kerngeschäft" soll in 2025 wieder wachsen: CHI ausgeklammert, rechnet Lonza mit einem Umsatzsprung gegen 20 Prozent, nicht zuletzt dank des Kaufs einer grossen Anlage in Kalifornien. Und die Marge werde sich der Marke von 30 Prozent nähern.

So reagiert die Lonza-Aktie

Für Lonza-Aktien ging es am Mittwoch nach den Jahreszahlen 2024 erst einmal abwärts. Am Markt war von Gewinnmitnahmen die Rede, weil positive Überraschungen fehlten. Zudem sorgte der Dividendenentscheid zum Teil für lange Gesichter.

Lonza verloren an der SIX zu Handelsschluss 2,62 Prozent auf 579,00 Franken.

Dabei hatten die Aktien des Pharmazulieferern in den vergangenen Wochen an die Kursgewinne von 2024 angeknüpft. Nachdem die Titel mit Avancen von gut 50 Prozent als SMI-Gewinner aus dem letzten Börsenjahr hervorgegangen sind, stand zum Börsenschluss am Vorabend bereits wieder ein Plus von mehr als 10 Prozent seit Jahresbeginn zu Buche.

Insgesamt schrammt der Konzern mit dem Gruppenumsatz knapp an den Erwartungen der Analysten vorbei. Lonza blicke insgesamt auf ein solides Jahr 2024 zurück, schreibt ZKB-Analyst Daniel Jelovcan dennoch. Seines Erachtens wurde das Wachstum auf Gruppenebene negativ vom Kapselgeschäft beeinflusst. Dieses stehe bekanntlich zum Verkauf. Das fortgeführte Kerngeschäft weiss Jelovcan zufolge hingegen zu überzeugen. Auch das Auftragsvolumen beurteilt der Analyst als erfreulich.

Auch bei Stifel ist in einem ersten Kommentar von einem ermutigenden Schlussspurt die Rede. Vor allem das zugekaufte Werk in Vacaville scheine Momentum aufzubauen. Und auch, dass Lonza den erst im Dezember kommunizierten Ausblick für 2025 bestätigt habe, sei unter den Pluspunkten zu verbuchen, ergänzt der zuständige JPMorgan-Analyst.

Deutlich zurückhaltender kommentiert die zuständigen Vontobel-Analysten den Zahlenkranz. Während das im Konzern verbleibenden CDMO-Geschäft gut abgeschnitten habe, sei das Kapselgeschäft schwach gewesen.

Etwas enttäuscht zeigt sich die Finanzgemeinde derweil vom Dividendenentscheid. Wie schon im Jahr zuvor sollen den Aktionärinnen und Aktionären auch für 2024 brutto 4 Franken je Aktie ausgeschüttet werden. Einige Dividendenschätzungen reichten bis zu 5,55 Franken je Titel.  

ra/hr

Basel (awp)

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Bildquelle: Lonza,Keystone,Taljat David / Shutterstock.com
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