29.12.2016 18:52:52
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MÄRKTE EUROPA/Automobil- und Bankaktien bremsen die Börsen
Von Benjamin Krieger
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Kursschwäche des Automobil- und des Bankensektors hat am Donnerstag die europäischen Börsen im Zaum gehalten. Der Automobilsektor verlor 1,1 Prozent und der Bankensektor 1,2 Prozent. So ging der Dax mit einem kleinen Minus von 0,2 Prozent auf 11.451 Punkte aus dem Handel. Der Euro-Stoxx-50 gab ebenfalls um 0,2 Prozent auf 3.272 Zähler nach. Die Börsen in London, Wien, Athen und Lissabon meldeten leichte Kursgewinne. An allen anderen Handelsplätzen ging es mit den Börsenindizes leicht zurück.
Größere Gewinnmitnahmen blieben jedoch aus. "Offenbar wollen sich die Fondsmanager die ohnehin nicht üppige Jahresperformance nicht kurz vor Toresschluss noch kaputt machen lassen", sagte ein Händler. Der DAX weist seit Jahresbeginn ein Plus von knapp 7 Prozent auf. Der Euro-Stoxx-50 bringt es dagegen lediglich auf ein mageres Plus von 0,3 Prozent. Am besten von allen westeuropäischen Börsenindizes ist der Londoner FTSE-100 gelaufen mit einem Plus von fast 14 Prozent.
Das Ganze vollzog sich jedoch bei immer dünneren Umsätzen. So wurden am Mittwoch an der Derivatebörse Eurex Terminkontrakte auf den DAX im Gegenwert von gut 18 Milliarden Euro gehandelt. Das entspricht nur etwa einem Drittel des sonst üblichen Volumens. Am Donnerstag waren die Umsätze am Terminmarkt nur wenig höher.
Italien zapft nochmals den Kapitalmarkt an Italien hat den Kapitalmarkt kurz vor dem Jahresende noch einmal in Anspruch genommen und für insgesamt 6,75 Milliarden Euro Anleihen verkauft. Das ist der Maximalbetrag, den das Schatzamt in Rom erlösen wollte. Investoren setzen also auf Nummer sicher und zeichneten Staatsanleihen. "Schließlich sind die Probleme des Landes inklusive der Bankenrettung nicht vom Tisch", sagte Dirk Gojny von der National-Bank.
Die festverzinsten Papiere haben Laufzeiten von fünf und zehn Jahren. Die italienischen Anleihekurse fielen nach der Auktion zunächst, erholten sich anschließend aber wieder. Nachfrage gab es zudem noch immer nach Bundesanleihen, obwohl die Europäische Zentralbank vor dem Jahresende nicht mehr als Käufer auftritt. Zehnjährige Bundesanleihen stiegen auf den höchsten Kurs seit zwei Monaten, gestützt auch von Aufschlägen der US-Treasurys.
Am Devisenmarkt tendierte der Dollar leichter. Die US-Währung gab sowohl zum Euro als auch zum Yen und britischen Pfund nach. Die US-Währung hat allerdings auch ein ausgesprochen erfolgreiches Jahr hinter sich: Der Dollar-Index, der den Greenback zu einem Korb von sechs anderen Valuta abbildet, ist jüngst auf den höchsten Stand seit 14 Jahren gestiegen. Der Euro wertete am Abend zum Dollar bis auf knapp 1,05 Dollar auf. Im asiatischen Handel hatte die Gemeinschaftswährung noch 1,0420 Dollar gekostet.
Auto- und Bankaktien werden verkauft Am deutschen Aktienmarkt, aber auch europaweit wurden Automobil- und Bankaktien verkauft. Die Abgaben reichten von 0,7 Prozent bei Daimler über 0,9 Prozent für Renault und 1,2 Prozent für Peugeot bis zu 2,3 Prozent für Volkswagen. Für die deutschen Autohersteller war 2016 ein verlorenes Börsenjahr, wenngleich die Verluste überschaubar sind. VW-Aktien treten seit Jahresbeginn per Saldo auf der Stelle.
Commerzbank büßten 1,8 Prozent ein und Deutsche Bank 2,3 Prozent. Seit Jahresbeginn haben Commerzbank und Deutsche Bank jeweils mehr als 20 Prozent verloren. In Zürich gaben Credit Suisse um 3,4 Prozent nach und UBS um 1,2 Prozent. Auch die Kurse der beiden schweizerischen Geldhäuser haben 2016 nicht nur deutlich schlechter als der Gesamtmarkt abgeschnitten, sondern sind auch hinter dem europäischen Bankensektor zurückgeblieben.
Eine Abstufung von "Halten" auf "Verkaufen" durch die DZ Bank drückte den Kurs des Chemieproduzenten Covestro um 3,3 Prozent nach unten. Allerdings hat sich der Kurs in diesem Jahr mehr als verdoppelt. Mit dieser "Outperformance" begründet die DZ Bank denn auch ihre Abstufung der Aktie.
Die DZ Bank hat zudem die Metro-Aktie von "Kaufen" auf "Halten" gesenkt, der Kurs schloss jedoch kaum verändert. Bei der allein im Dezember um fast 50 Prozent gestiegenen Aktie von Medigene nehmen Anleger Kursgewinne mit, das Papier verlor 5 Prozent.
LANXESS haben seit Jahresanfang um 50 Prozent zugelegt, auch hier nahmen Anleger Gewinne mit, der Kurs gab um 0,9 Prozent nach. Dass Lanxess aus den USA grünes Licht für die milliardenschwere Übernahme von Chemtura bekommen dürfte, sorgte nicht mehr für Aktienkäufe.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.271,76 -6,96 -0,2% +0,1% Stoxx-50 2.999,45 -11,40 -0,4% -3,3% Stoxx-600 360,26 -1,27 -0,4% -1,5% XETRA-DAX 11.451,05 -23,94 -0,2% +6,6% FTSE-100 London 7.120,26 +14,18 +0,2% +14,1% CAC-40 Paris 4.838,47 -9,54 -0,2% +4,3% AEX Amsterdam 482,46 -1,74 -0,4% +9,2% ATHEX-20 Athen 1.717,52 +7,22 +0,4% -6,3% BEL-20 Bruessel 3.601,09 -7,80 -0,2% -2,7% BUX Budapest 31.847,87 -177,73 -0,6% +33,1% OMXH-25 Helsinki 3.680,90 -10,91 -0,3% +9,6% ISE NAT. 30 Istanbul 95.183,52 +253,64 +0,3% +6,5% OMXC-20 Kopenhagen 885,54 +3,51 +0,4% -12,7% PSI 20 Lissabon 4.652,01 +16,34 +0,4% -12,1% IBEX-35 Madrid 9.327,10 -17,80 -0,2% -2,3% FTSE-MIB Mailand 19.203,94 -35,45 -0,2% -10,3% RTS Moskau 1.144,26 +5,95 +0,5% +51,2% OBX Oslo 620,45 +0,38 +0,1% +15,1% PX-GLOB Prag 1.194,86 -4,72 -0,4% -3,7% OMXS-30 Stockholm 1.518,37 -8,94 -0,6% +4,9% WIG-20 Warschau 1.946,32 +13,57 +0,7% +4,7% ATX Wien 2.649,93 +11,45 +0,4% +10,6% SMI Zuerich 8.251,13 -5,48 -0,1% -6,4%DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:24 Mi, 17:24 % YTD EUR/USD 1,0486 +0,27% 1,0458 1,0395 -3,5% EUR/JPY 122,0439 +0,37% 121,5985 122,27 -17,8% EUR/CHF 1,0726 +0,03% 1,0723 1,0711 -1,4% EUR/GBP 0,8571 +0,55% 0,8533 1,1763 +16,4% USD/JPY 116,40 +0,11% 116,27 117,63 -0,9% GBP/USD 1,2232 -0,20% 1,2257 1,2228 -17,1%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 53,65 54,06 -0,8% -0,41 +20,3% Brent/ICE 56,07 56,22 -0,3% -0,15 +22,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.156,13 1.141,50 +1,3% +14,63 +9,0% Silber (Spot) 16,18 16,08 +0,6% +0,10 +17,0% Platin (Spot) 902,25 901,00 +0,1% +1,25 +1,2% Kupfer-Future 2,48 2,49 -0,6% -0,01 +15,0% === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@wsj.com
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