MÄRKTE EUROPA/Unsicherheit vor Frankreich-Wahl drückt Kurse

   Von Herbert Rude

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Unsicherheit über den Ausgang der französischen Präsidentschaftswahlen hat am Dienstag die europäischen Aktienmärkte belastet. In Paris fiel der CAC-40 um 1,6 Prozent. Der Euro-Stoxx-50 gab 0,9 Prozent ab, und der Dax konnte nach einem Minus in gleicher Größenordnung die 12.000er Marke gerade noch verteidigen.

   ABN Amro warnte, Anleger sollten sich nicht auf die derzeit kursierenden Umfragen verlassen. Diese deuteten zwar auf einen Sieg von Emmanuel Macron in der zweiten Wahlrunde hin. 25 bis 30 Prozent der Wähler seien aber noch unentschlossen, und weitere Wähler in dieser Größenordnung neigten zu einer Enthaltung. Insofern sei eine negative Überraschung mit einem Sieg der EU-feindlichen Politikerin Marine Le Pen oder des Linkspopulisten Jean-Luc Melenchon zwar unwahrscheinlich, aber auch nicht ausgeschlossen.

Pfund Sterling steigt mit Neuwahlen auf Jahreshoch In London fiel der FTSE-100 um 2,5 Prozent, damit litt er allerdings vor allem unter dem starken Pfund Sterling. Dieses stieg auf neue Jahreshochs und profitierte damit von der Ankündigung von Neuwahlen in Großbritannien. Premierministerin Theresa May hat für den 8. Juni Wahlen angekündigt. Sie setzt darauf, dass ein gutes Ergebnis ihrer konservativen Partei ihre Verhandlungsposition beim Poker um den EU-Ausstieg stärkt.

   Am Anleihemarkt ist die Zehnjahresrendite deutscher Papiere zeitweise auf 0,17 Prozent gefallen und damit auf ein neues Jahrestief. Anleihen - vor allem solche aus Staaten mit bester Bonität wie Deutschland - gelten bei vielen Anlegern als sicherer Hafen.

Starke Zahlen stützen VW und Auto-Index Dass der DAX vergleichsweise gut abschnitt, lag auch an VW. Die Papiere des Autoherstellers sprangen nach überraschend veröffentlichten Quartalszahlen um 4,4 Prozent an. "Das Ergebnis ist gut", so ein Händler. Die Belastungen der vergangenen Jahre seien abgearbeitet, und nun zeige sich wieder die starke Wettbewerbsposition in der Markenvielfalt und als Global Player, sagte er. Die 4,4 Milliarden operativer Gewinn lägen rund 10 Prozent über der Markterwartung.

   Auch Conti drehten leicht ins Plus. Der Index der Autoaktien im Stoxx schnitt kaum verändert und damit vergleichsweise stark ab. Dass er nicht ins Plus drehte, lag hauptsächlich an Daimler. Der Kurs verlor 1,3 Prozent. Jefferies hat die Aktie auf "Underperform" von "Hold" heruntergenommen.

Banken und Rohstoff-Aktien unter Druck Auf der Verliererseite stand der Bankensektor, der als besonders anfällig für Turbulenzen in der Eurozone gilt. Der Sektorindex im Stoxx fiel um 1,1 Prozent. Societe Generale fielen um 1,1 Prozent, Deutsche Bank gaben 1,5 Prozent ab.

   Noch stärker unter Druck stand der Rohstoffsektor mit 3 Prozent Minus. Händler machten stark fallende Preise für Stahl und Eisenerz dafür verantwortlich. An der Dalian-Terminbörse in China hat der marktführende September-Future auf Eisenerz 3,7 Prozent eingebüßt. Das Angebot nehme stark zu, hieß es zur Begründung. Im DAX fielen thyssenkrupp um 2,8 Prozent, Salzgitter gaben um 3,6 Prozent nach und ArcelorMittal sogar um 6,2 Prozent.

   HeidelbergCement verloren 2,2 Prozent. Der Baustoffkonzern hat mitgeteilt, dass die US-Tochter Cadman Materials Geschäftsaktivitäten von Cemex für rund 150 Millionen US-Dollar übernimmt.

   Im MDAX stiegen Uniper um 1,3 Prozent, nachdem die Societe Generale den Versorger auf "Buy" heraufgestuft hat.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.409,78 -38,48 -1,1% +3,6% Stoxx-50 3.107,09 -39,56 -1,3% +3,2% Stoxx-600 376,35 -4,23 -1,1% +4,1% XETRA-DAX 12.000,44 -108,56 -0,9% +4,5% FTSE-100 London 7.147,50 -180,09 -2,5% +0,1% CAC-40 Paris 4.990,25 -80,85 -1,6% +2,6% AEX Amsterdam 509,73 -6,03 -1,2% +5,5% ATHEX-20 Athen 1.806,33 -19,56 -1,1% +3,8% BEL-20 Bruessel 3.745,95 -44,80 -1,2% +3,9% BUX Budapest 32.521,58 -100,82 -0,3% +1,6% OMXH-25 Helsinki 3.779,76 -33,66 -0,9% +2,7% ISE NAT. 30 Istanbul 112.282,29 +966,18 +0,9% +17,6% OMXC-20 Kopenhagen 923,09 -11,53 -1,2% +4,4% PSI 20 Lissabon 4.962,61 -35,55 -0,7% +5,3% IBEX-35 Madrid 10.264,50 -61,60 -0,6% +9,8% FTSE-MIB Mailand 19.442,71 -330,97 -1,7% +1,1% RTS Moskau 1.077,21 -17,06 -1,6% -6,5% OBX Oslo 615,08 -11,24 -1,8% -0,4% PX-GLOB Prag 1.270,99 -10,61 -0,8% +6,1% OMXS-30 Stockholm 1.557,21 -15,60 -1,0% +2,6% WIG-20 Warschau 2.237,36 +3,73 +0,2% +14,9% ATX Wien 2.830,01 -31,18 -1,1% +8,1% SMI Zuerich 8.529,28 -99,74 -1,2% +3,8%

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:20 Do, 17:15 % YTD EUR/USD 1,0706 +0,55% 1,0647 1,0630 +1,8% EUR/JPY 116,0204 -0,05% 116,0826 116,07 -5,6% EUR/CHF 1,0683 -0,04% 1,0687 1,0677 -0,3% EUR/GBP 0,8382 -1,00% 0,8467 1,1782 -1,7% USD/JPY 108,37 -0,60% 109,03 109,21 -7,3% GBP/USD 1,2771 +1,56% 1,2575 1,2524 +3,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,20 52,65 -0,9% -0,45 -6,9% Brent/ICE 54,73 55,36 -1,1% -0,63 -6,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.290,78 1.284,80 +0,5% +5,98 +12,1% Silber (Spot) 18,27 18,41 -0,8% -0,14 +14,7% Platin (Spot) 982,25 985,50 -0,3% -3,25 +8,7% Kupfer-Future 2,52 2,60 -3,0% -0,08 +0,3% === Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com

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   April 18, 2017 12:03 ET (16:03 GMT)

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