Wertvollster Konzern |
22.06.2024 22:33:00
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Marktkapitalisierung von NVIDIA im Aufwind: Experten prognostizieren nie dagewesene Höhen
Der Chip-Hersteller NVIDIA konnte in den vergangenen Monaten dank des Hypes um künstliche Intelligenz ein phänomenales Wachstum verbuchen und zu den wertvollsten Unternehmen der Welt aufschliessen. Laut Experten dürfte die Erfolgsgeschichte damit aber noch längst nicht beendet sein. Sie glauben, dass NVIDIAs Marktkapitalisierung in naher Zukunft weitere Schwellen durchbrechen wird - und zwar als erstes börsennotiertes Unternehmen überhaupt.
• Aufstieg zum mit Abstand wertvollsten Unternehmen der Welt erwartet
• Erfolg dank NVIDIA-CEO Jensen Huang
Der Chip-Konzern NVIDIA konnte an der Börse erst kürzlich einen wichtigen Meilenstein erreichen und seine Marktkapitalisierung auf mehr als drei Billionen US-Dollar steigern. Seitdem liefert sich der KI-Gewinner ein spannendes und enges Rennen mit dem iPhone-Hersteller Apple und dem Windows-Entwickler Microsoft um den Titel des wertvollsten börsennotierten Unternehmens der Welt. Zuletzt kam NVIDIA auf einen Börsenwert von rund 3,22 Billionen US-Dollar, während die Marktkapitalisierung von Apple ebenfalls bei rund 3,22 Billionen US-Dollar lag. Microsoft war an der Börse zuletzt rund 3,31 Billionen US-Dollar wert (Stand: Schlusskurse vom 20. Juni 2024). Mehrere Experten zeigten sich kürzlich jedoch zuversichtlich, dass sich NVIDIA bald mit grossem Abstand an die Spitze der wertvollsten Konzerne setzen wird - und die Marktkapitalisierung des Unternehmens dabei mühelos in Regionen vordringen werde, die noch nie zuvor von einer Aktiengesellschaft erreicht wurden.
Experten sicher: NVIDIA wird das erste 4-Billionen-Dollar-Unternehmen
Seinen kometenhaften Aufstieg verdankt NVIDIA vor allem seinen Grafikchips, die besonders gut für KI-Anwendungen geeignet sind und somit im aktuellen KI-Hype eine starke Nachfrage erfahren. Chips wie "Blackwell" sind laut Experten daher auch der Grund, warum der Erfolg von NVIDIA weiter anhalten werde und das Unternehmen an der Börse alle anderen Konzerne übertreffen könne. Wie "24/7 Wall St." berichtet, habe NVIDIA im Vergleich mit Microsoft und Apple das grösste Aufwärtspotenzial, da die KI-Nachfrage ihren Höhepunkt noch nicht erreicht habe und auch noch niemand absehen könne, wann dies einmal der Fall sein werde. Dass von den drei Unternehmen bei NVIDIA der erwartete Gewinn für das kommende Jahr - und auch für 2028 - in absoluten Zahlen wohl am geringsten ausfallen werde, dürfte daran laut dem Nachrichtenportal nichts ändern. Entsprechend erwartet "24/7 Wall St.", dass NVIDIA noch in diesem Jahr das erste Unternehmen überhaupt werden könnte, dessen Marktkapitalisierung die Schwelle von vier Billionen US-Dollar durchbricht.
Ähnlich optimistisch ist auch die Prognose von Louis Navellier. Der Gründer und CIO des Vermögensverwalters Navellier & Associates legte in einem Gastbeitrag für "MarketWatch" dar, warum er glaubt, dass NVIDIA bald das wertvollste Unternehmen der Welt sein wird. Er geht dabei davon aus, dass der Konzern schon bald nach dem kürzlich erfolgten Aktienpsplit den Wert von Microsoft übertreffen wird und die 4-Billionen-Dollar-Marke ebenfalls in wenigen Monaten fallen dürfte. Auch anschliessend werde die NVIDIA-Aktie kaum mehr zu bremsen sein. "Wie eine Rakete wird NVIDIA, je höher es steigt, auf weniger Widerstand stossen und weiter die [...] 5-Billionen-Dollar-Marke und mehr erreichen. [...] NVIDIA wird nicht nur eine 4-Billionen- und letztlich eine 5-Billionen-Dollar-Aktie sein, sondern diese Bewertung wird auch von Dauer sein", so Navellier bei "MarketWatch".
"Wie ein Schachgrossmeister": Viel Lob für NVIDIA-CEO Jensen Huang
Vermögensverwalter Navellier untermauerte seine Einschätzung für NVIDIA unter anderem mit den starken Bilanzen des Konzerns, die die Erwartungen in letzter Zeit jedes Mal geschlagen hätten - und zwar obwohl diese bereits sehr hoch gewesen seien. Er erwartet daher auch für zukünftige Zahlenvorlagen positive Überraschungen.
Den grössten Anteil an dem erwarteten Aufstieg zum wertvollsten Unternehmen der Welt dürfte laut dem Experten jedoch NVIDIA-CEO Jensen Huang haben, der der Konkurrenz meilenweit voraus sei. "Seine Leidenschaft gilt der Entwicklung überlegener Halbleiterchips, bei denen es keine Konkurrenz gibt", schwärmte Navellier bei "MarketWatch" über Huang und lobte dessen Ankündigung, dass NVIDIA jedes Jahr eine neue Generation von KI-Chips einführen werde und sich ausserdem bereits auf einen Durchbruch bei Quanten-Computern vorbereite. "Im Wesentlichen ist Huang wie ein Schachgrossmeister, der Züge vorhersehen kann, bevor es andere hoch bewertete Schachspieler tun", so der Vermögensverwalter weiter. Dabei helfe es, dass Huang nicht nur CEO, sondern auch selbst Ingenieur sei. So verfügt der NVIDIA-Chef über einen Master in Elektrotechnik.
Konkurrenz abgehängt
Insgesamt sei es laut Navellier für andere Konzerne immer sinnloser geworden, mit NVIDIA zu konkurrieren, seit der Konzern Milliarden von US-Dollar in die Entwicklung seiner generativen KI-Chips der nächsten Generation investiere. Denn alle anderen KI-Chips, die momentan entwickelt würden, seien dadurch letztlich nur noch "Low-Tech-Lösungen". Als Folge daraus führe NVIDIA mittlerweile den gesamten US-Aktienmarkt an und selbst die im vergangenen Jahr gefeierte Gruppe der "Magnificent Seven", sei inzwischen nur noch eine "Ein-Personen-Party", so der Experte.
Dass dies inzwischen auch die Kartellwächter auf den Plan gerufen hat und eine Untersuchung gegen NVIDIA, Microsoft und OpenAI eingeleitet wurde, dürfte an dem bevorstehenden Aufstieg von NVIDIA in neue Börsen-Sphären laut Navellier nichts ändern. "Eine Kartelluntersuchung kann zwar Abwärtsdruck auf den Preis einer Aktie ausüben, aber sie ist der Liebe der Wall Street für ein Monopol in keiner Hinsicht gewachsen", so der Vermögensverwalter.
NVIDIA mit "Steve-Jobs-Ära" - Börsenwert bald bei 10 Billionen US-Dollar?
Doch Louis Navallier ist trotz seiner äusserst optimistischen Prognose nicht der zuversichtlichste Experte für NVIDIA. Denn Beth Kindig, CEO des I/O Fund, sieht noch einmal deutlich stärkere Aussichten für den Chip-Konzern. Sie hatte bereits im Jahr 2021 prognostiziert, dass der Börsenwert von NVIDIA innerhalb von fünf Jahren den von Apple übersteigen werde, und legte nun in einem Gastbeitrag für "Forbes" noch einmal nach, nachdem diese Vorhersage schneller eingetreten ist als ursprünglich gedacht.
Laut Kindig erlebe NVIDIA gerade seine "Steve-Jobs-Ära", die von einem kräftigen Wachstum gekennzeichnet sei. So gebe es heute laut der Expertin in Rechenzentren zehntausende GPUs, bis Ende 2025 werden es jedoch hunderttausende sein. Jensen Huang sprach im Rahmen der COMPUTEX 2024 sogar von noch grösseren Zahlen. "Die Tage der Millionen von GPU-Rechenzentren kommen. Und der Grund dafür ist ganz einfach. [...] In Zukunft wird bei fast jeder Interaktion, die Sie mit dem Internet oder mit einem Computer haben, wahrscheinlich irgendwo in der Cloud eine generative KI laufen", so der NVIDIA-CEO. Laut Kindig werde der US-Konzern davon enorm profitieren können, da NVIDIA über eine schnelle Produkt-Roadmap verfüge, Komponenten wie Netzwerk- und Softwareplattformen anbiete, die weit über GPUs hinausgehen, und sich mit der CUDA-Softwareplattform einen Burggraben geschaffen habe.
Kindigs neue Prognose lautet daher, dass NVIDIA bis zum Jahr 2030 eine Marktkapitalisierung von zehn Billionen US-Dollar erreichen werde. Im Bullenfall sei das aber wahrscheinlich nicht einmal optimistisch genug, so die Expertin. "Alles in allem werde ich an der Frist von 2030 für die Marktkapitalisierung von zehn Billionen US-Dollar festhalten, obwohl ich wie bei meinen anderen Vorhersagen vermute, dass früher geliefert wird", schreibt sie bei "Forbes".
In welche Regionen die Marktkapitalisierung von NVIDIA in den nächsten Jahren nun tatsächlich steigen wird, bleibt abzuwarten. Bisher lässt der Chip-Hersteller jedoch noch keine Ermüdungserscheinungen auf seinem Weg nach ganz oben erkennen, und so hat die NVIDIA-Aktie seit Jahresbeginn bereits um rund 164 Prozent zugelegt (Stand: Schlusskurs vom 20. Juni 2024).
Redaktion finanzen.ch
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